Beiträge von CheshireDogs

    Ich wünsche dem Hundchen nur das Beste, aber stellt Euch drauf ein, dass das Hundchen die nächsten Monate noch auspacken wird, was es wirklich ist. Nach ca. einem halben Jahr habt Ihr eine realistische Grundidee davon

    Ich kann das von unseren drei Auslandshunden bestätigen. Die haben sich alle drei in den ersten 6 Monaten massiv verändert. Gigi zum Guten, da würde am Anfang sehr viel geschnappt und gedroht, inzwischen merkt man, dass sie uns vertraut und angekommen ist. Bei den beiden anderen durchaus eher in die negative Richtung. Wobei negativ das falsche Wort ist, es sind immer noch großartige Hunde, aber man merkt sehr viel stärker, welche Eigenschaften sie rassebedingt eben mitbringen. Trip hat einen sehr starken Wach- und Schutztrieb entwickelt und ist da inzwischen auch deutlich ernsthafter als am Anfang. Lässt sich gut regeln,da er gut hört, aber es ist schon deutlich anstrengender als am Anfang. Der Jagdtrieb kam auch erst nach Monaten durch und der ist auch nicht ohne.


    Leia hat ja ein 'Angstproblem', dass zwar von Anfang an sichtbar war, aber inzwischen kommt da auch eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein und Eigenständigkeit dazu und ebenfalls ein recht starker Wachtrieb zu Hause.

    Wir haben Gott sei Dank sehr tolerante Nachbarn, die es eher lustig finden wenn die drei am Fenster im ersten Stock stehen und knurrend und bellend jeden Menschen, Hund und Katze vertreiben wollen. (Dürfen sie natürlich nicht, werden dann sofort dort weggeholt,aber wenn sie dürften würden sie das auch den ganzen Tag durchziehen.)


    Fünf Tage sind bei Auslandshunden null repräsentativ. Soll absolut nicht heißen, dass euer Hund kein Traumhund bleibt, aber seid darauf gefasst, dass da durchaus noch Arbeit kommen kann. Bringt aber ja auch Spaß an aufkommenden Problemen dann zu arbeiten.

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    Vor allem wundere ich mich, wieso man kurz nach Einzug eines (Angst-)Hundes Besuch empfangen muß. Der Hund muß doch erstmal ankommen

    Das wurde der Dame die Leia's Schwester hatte auch mehrfach gesagt, von der Orga direkt, von der Pflegestelle aus Ungarn und von uns nachdem sie mich anschrieb, dass der Sohn angeknurrt wurde - am nächsten Tag kam trotz aller Warnungen die Nachbarin um den armen Hund in die Wanne zu stecken. :pouting_face:

    Ehrlich, ich bin da noch jetzt fast ein halbes Jahr später sprachlos und ich hoffe einfach, dass die Maus jetzt endlich in einem passenden Zuhause angekommen ist.

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    4 Stationen in 8 Wochen, wie dumm sind die Leute eigentlich? Im Durchschnitt 2 Wochen, das ist doch...

    Die Schwester meiner Leia hat leider ähnliches durch. Kam mit knapp zwei Jahren aus Ungarn nach Deutschland. Beim ersten Besitzer war sie drei Tage (abgegeben weil der Hund das kleine Kind und Freunde angeknurrt hat und sich nicht baden ließ. :face_with_symbols_on_mouth:

    Dann war sie ein paar Tage im Tierheim hier und war dann ganze zwei Tage beim nächsten Besitzer - abgegeben weil sie den Freund angeknurrt hat. Beide Besitzer hatten mich angeschrieben und nach Erfahrungen gefragt, weil ich die Schwester schon ein halbes Jahr hatte, sämtliche Ratschläge Geduld zu haben,wurden aber ignoriert. Hund funktionierte nicht sofort, musste weg. Also zurück ins Tierheim, von da kurz danach ins nächste Zuhause, wo sie zumindest ein paar Monate war,bevor sie wieder abgegeben wurde (warum weiß ich nicht.


    Die Hündin war genau wie Leia als Angsthündin ausgeschrieben und zumindest bei uns war die Organisation da von Anfang an sehr offen was mögliche Probleme angeht. Es wird auch ganz klar gesagt, dass die Hunde Zeit brauchen. Die Vorkrontrollen sind aber leider nicht sonderlich gut.

    Ganz furchtbar, ich hätte sie an liebsten auch genommen, aber zwei von der Sorte wären dann wohl doch zuviel.

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    Was viele vergessen oder nicht wissen: Schlittenhunde sind häufig Zwingerhunde oder im Ausland auch Kettenhunde, die im Sommer bei warmen Temperaturen gar nicht laufen. Rennen können sie erst bei etwa maximal 16 Grad

    Haltung allerdings oft auch mit meterhohen Zäunen und Überkletterschutz aufgrund des Jagdtriebs. Bekannte von mir in Finnland und Schweden halten Huskies (allerdings alles Alaskan) als richtige Schlittenhunde und da mussten schon diverse Katzen und sogar Rentiere mit dem Leben bezahlen, weil die Hunde es geschafft haben, auszubrechen.

    Und ja, die bekommen im Sommer absolut null Bewegung, aber ganz ehrlich,das merkt man auch am Verhalten. Völlig überdreht und permanent am im Kreis rennen. Schön ist was anderes.

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    Retrieverleine?

    Ich glaube ja. Fan bin ich von den Übergaben am Rastplatz auch nicht, mir war da auch sehr mulmig bei, aber uns hatte die Organisation sonst überzeugt und sie unterstützen auch nach Adoption der Hunde jederzeit. Von daher wäre das für mich kein Ausschlusskriterium.

    'Unser' Verein macht die Übergaben auch auf Raststätten. Allerdings wird da im Transporter bei geschlossener Tür eine Sliplead angelegt (kenne den deutschen Begriff leider nicht) und die Hunde werden dann dem neuen Besitzer direkt in den Arm übergeben mit der strikten Anweisung sofort zum Auto zu gehen und bis der Hund drin ist, die Leine ordentlich fest zu halten. (Mit dem Hund weiterhin im Arm.) War bei unseren beiden kein Problem, Nummer drei kam bis zur Haustür. Ich habe da allerdings auch Leute gesehen, die sofort der Meinung waren, das anders zu machen und den Hund erstmal auf dem Parkplatz herum geführt habe. :face_with_rolling_eyes: Abgehauen ist da aber bisher wohl noch nie einer, das ist dann bei zwei Besitzern später nach ein paar Tagen Zuhause passiert. So die Erzählungen, ob das stimmt, weiß man natürlich nicht.

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    und wenn ich dann noch sehe, daß die Schutzgebühr ("Aufwandsentschädigung") für einen Hund 430,- € beträgt...... :face_screaming_in_fear: So viel hab ich für meine drei Tierschutzhunde zusammen nicht gezahlt

    Das ist bei Transport aus dem Ausland aber inzwischen normal. Unsere haben zwischen 350 Pfund und 550 Pfund gekostet (wobei letzteres dem Brexit geschuldet war).

    Das deckt die Kosten für Impfungen, andere Behandlungen, Chip, je nach Alter Kastration, Transport etc..

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    Wobei ich mich frage, gibt's in Ungarn eigentlich Hovawarte?

    Gerade Mal gegoogelt, gibt es. Von den Rassebeschreibungen würde es vom Charakter super passen, er ist sehr wachsam und würde am liebsten den ganzen Tag aus dem Fenster schauen und jeden der vorbei geht verjagen. Fremde Menschen im Haus findet er auch sehr unschön. Allerdings ist er nicht sooo groß und wiegt auch nur 20 kg. Er wurde allerdings auch fast verhungert aufgefunden und war auch als er zu uns kam noch unterernährt. Vielleicht wirklich Hovawart-Retriever Mix. Ich vermute aber auch noch irgendeinen Jagdhund, dieses Heulen hab ich nur auf Videos von Jagdhunden gefunden.

    Dann will ich doch auch mal Trip hier rein stellen. Er kommt aus Ungarn, ist zwei Jahre alt und wurde an der Kette verlassen vor gefunden. Er ist im Haus super entspannt und ruhig, sehr langsam und gemütlich wenn man etwas von ihm möchte (ich glaube, er überlegt ob sich der Aufwand für das Leckerlie lohnt :rolling_on_the_floor_laughing: ), auf Spaziergängen ist er super aktiv und permanent auf der Suche nach Katzen, Tauben und Eichhörnchen. Kopf in der Luft und permanent am Umschauen. Entdeckt er ein geeignetes Beuteobjekt, fängt er wie wahnsinnig an zu heulen (es klingt, als ob jemand versucht ihn umzubringen und ist dermaßen laut, dass schon Leute aus den Häusern kamen. :see_no_evil_monkey: ) und will nach vorne um das Objekt der Begierde zu erbeuten.