Beiträge von CheshireDogs

    Ach, hierzu noch:

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    Er pieselt sich ein sobald man ihn anspricht

    Das macht Trip, unser ehemaliger Kettenhund, auch jetzt nach sechs Monaten noch wenn er im Haus mit fremden Männern oder auch eher kräftig gebauten Frauen konfrontiert wird. Kommt zum Glück sehr selten vor, aber er hat da richtig Panik wenn die nur einige Meter entfernt sind. Schlanke, kleine Frauen sind kein Problem.

    Meinen Freund, groß und kräftig, hat er von Anfang an geliebt, aber ich vermute das lag daran, weil der ihn aus dem Transporter entgegen genommen hat und er nach vier Tagen Transport :pouting_face: einfach nur noch erschöpft war.

    Wir haben ja auch drei Ungaren, eine davon auch Angsthündin, einer ehemaliger Kettenhund (der war allerdings bei uns im Haus von Anfang an mega entspannt, nur fremde Menschen mag er auch nach sechs Monaten noch gar nicht und hat richtig Panik).


    Für mich klingt das bei dir auch ideal und ich könnte mir auch vorstellen, dass der arme Kerl unter für ihn mehr geeigneten Bedingungen dann auch deutlich aufblüht und sicherer wird.


    Wichtig ist wirklich die Sicherung, so blöd kann man gar nicht denken manchmal. Sprich wenn er Zugang zum Haus bekommen sollte Vorsicht mit offenen Türen und Fenstern. Uns wurde 1,80m Zaunhöhe als ausreichend empfohlen, allerdings sind unsere auch alle nur mittelgroß. Und waren erstmal wochenlang nur unter Beaufsichtigung im Garten, anfangs an der Leine. Wenn er frei dort herum laufen soll, würde ich auch einen Bereich mit höherem Zaun schaffen.


    Meine Angsthündin Leia (vermutlich Windhund Schäferhund Mix) ist nach inzwischen neun Monaten deutlich entspannter. Spaziergänge findet sie immer noch doof wenn irgendwo auch nur Menschen zu hören sind, sprich es geht nur morgens früh und Abends spät raus, gegenüber meinem Freund ist sie sobald er steht auch noch sehr skeptisch (im Liegen und Sitzen wird aber gekuschelt ohne Ende), aber sie ist ein komplett anderer Hund geworden.

    Die ersten Wochen hat sie auch permanent gezittert und sich versucht überall zu verstecken, hat sich senkrecht auf die Hinterbeine gestellt sobald sie Panik hatte. Anfangs ist sie nur nachts ein wenig in Bewegung gewesen, die ersten Nächte ist sie panisch an der Wohnzimmertür hochgesprungen um rauszukommen.


    Inzwischen tobt sie durchs Haus wie eine Bekloppte, hat ständig Blödsinn im Kopf und liebt Sofa und Bett. Mit Geduld und Verständnis ist da bei dem richtigen Bedingungen noch viel möglich !

    Ich sichere meine Leia auch nach über sechs Monaten noch doppelt. Sie ist meinem Freund nach drei Monaten auch einmal abgehauen - hat sich erschrocken, Leine aus der Hand gerissen und auf und davon. Gott sei Dank wurde sie von mehreren Leuten gesehen als sie weggelaufen ist, Gott sei Dank ist sie knapp vor einem Auto und LkW über die Straße gekommen und Gott sei Dank ist sie aus dem Waldstück gekommen, als sie meine Stieftochter gesehen hat. Ich war auf Arbeit und es war die schlimmste Stunde meines Lebens. Seitdem ist sie grundsätzlich immer mit einer Leine am Geschirr und Gurt um unseren Körper gesichert, zweite Leine am Halsband in der Hand. Ich glaube nicht, dass sie inzwischen noch weglaufen würde, aber das hat mich so traumatisiert, dass das beibehalten wird. (Ich hatte sie auch damals noch doppelt gesichert, mein Freund meinte es besser zu wissen....).


    Ansonsten würde ich auch versuchen mich zu entspannen und es gelassener anzugehen. Auslandshunde sind eine Hausnummer, ängstliche erst Recht, aber es bringt wahnsinnig Spaß gemeinsam dazu zu lernen und sich kennen zu lernen, zusammen zu wachsen. Ich Zweifel auch regelmäßig ob ich alles richtig mache, wenn ich dann aber nach Hause komme und von drei Hunden abgeschleckt und begrüßt werde und sehe wie glücklich die drei sind, dann weiß ich, dass es doch eigentlich Recht gut läuft.


    Viele Angstsituationen haben sich hier mit der Zeit einfach in Luft aufgelöst. Wir sind einfach ruhig geblieben und haben den Hunden die Zeit gelassen, die sie brauchten. An anderen Baustellen arbeiten wir auch noch mit Trainer Unterstützung.

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    Naja... Plastikhäuschen die sie nicht annagen und umgestalten dürfen, fand ich Schade. Genauso wie sie auf reinem Plastik leben lassen —— wollte ich auch nicht.

    Aber erst alle Einstreu raus räumen, dann waschen, dann wieder einstreuen. Wie oft möchte man das machen?

    Seufz... hab mich immer gefragt, wie andere das machen, aber es scheint ja zu gehen

    Bei uns gab es Zeitung auf den Etagen, im Klo Maisgranulat. Dazu selbstgebautes Gehege mit komplett zu öffnender Front. Das geht schnell und einfach zu reinigen. Häuser und Etagen alles lackiert. Klar, man roch schon dass da Ratten lebten, aber unangenehm fand ich das nie. Hängematten und Fleece aus dem Wohnzimmer kam dann einmal die Woche in die Wäsche. Ich bin aber auch Recht schmerzbefreit, was Tiere im Haus betrifft. :rolling_on_the_floor_laughing:

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    Der Käfig riecht mehr, als beispielsweise von Hamster oder Chinchilla.

    Man kann kein n unbehandeltes Holz nehmen, weil sich das vollsaugt. Alles muss doppelt lackiert und eigentlich alle zwei Tage abgewaschen werden.

    Die Pinkelei macht auch Freilauf im Haus schwierig und im Freien geht’s ja nicht. Das ist echt Schade.

    Mein Männerrudel hatte dann Häuschen aus alten Kartons, die ich tauschen konnte

    Mmh, das hab ich nie so empfunden. Gehege wurden einmal die Woche sauber gemacht, Freilauf gab es im Wohnzimmer. Ja, da wurde ordentlich markiert, erst Recht als ich drei separate Jungsrudel hatte, aber mit Fleecedecken auf dem Boden und einmal wöchentlich waschen kein Problem. Ich find den Geruch von Goldhamster Pipi viel intensiver, wobei die natürlich deutlich weniger pinkeln.

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    Ich habe den Verein von dem ich sie habe bereits kontaktiert, die meinen ich soll ihr mehr Zeit lassen, das legt sich. Denkt ihr das stimmt?

    Ich war letzte Woche in der Hundeschule für einen Alltagsgruppenkurs. Das ging voll in die Hose. Wir mussten nach der halben Zeit gehen, weil sie nur geschrien und gewinselt hat. Sie erträgt die Nähe von anderen Hunden überhaupt nicht

    Hundeschule mit mehreren Hunden finde ich wenig geeignet für Auslandshunde, das sind viel zu viele Reize auf einmal. Ich würde mich nach einem Trainer für Einzelstunden umsehen.


    Ansonsten gebe ich dem Verein Recht - sechs Wochen sind nichts. Man sagt, es dauert alleine an die drei Monate bis die Hunde im neuen Zuhause ankommen .


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    Angeblich ist sie sehr verträglich mit Hunden und Menschen, kennt die Leine, ist nicht ängstlich und super lieb und dankbar

    Leine kennen bedeutet nicht leinenführig sein. Vermutlich wurde da Mal Halsband und Leine ran gemacht und das wars. Verträglich mit Menschen und Hunden stimmt vermutlich im Shelter im gewohnten Rudel - fremde Menschen und Hunde auf einem Spaziergang sind etwas ganz anderes. Auslandshunde kennen keine Spaziergänge. Das ist komplett neu für sie und kann aufgrund der vielen Reize schnell überfordern.

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    Auslandshunde brauchen viel Ruhe um die ganzen neuen Eindrücke zu verarbeiten und nicht ständig neues und wechselndes Programm.


    Richtiges ankommen dauert oft viele Monate, 5 Wochen sind da überhaupt kein Zeitraum

    Dem hier kann ich nur zustimmen. Wir haben drei Auslandshunde. Gigi hat die ersten zwei Monate diverse Male nach uns geschnappt, in Situationen in denen sie sich bedrängt fühlte. War unser Fehler (bzw. der meines Freundes und seiner Tochter, bei mir hat sie es tatsächlich nicht gemacht), da wir sie noch nicht korrekt lesen konnten und obwohl sie von Anfang an sehr neugierig und selbstbewusst war, fehlte halt von ihrer Seite das Vertrauen zu uns, sie kannte uns ja kaum. Wir haben also darauf geachtet, dass sie nicht mehr in diese Situationen kam und nachdem sie zwei Monate bei uns war, hatte sich das Problem erledigt.


    Leia ist ein sehr sensibler Angsthund, die könnte ich jetzt nach über einem halben Jahr definitiv noch immer nicht in fremder Umgebung lassen. Alleine zu Hause hingegen null Problem.

    Trip mag auch nach einem halben Jahr noch immer keine Männer, beißen würde er wohl nicht, aber er wäre auch kreuzunglücklich in fremder Umgebung mit fremden Mann. Selbst zu Hause hat er noch Panik, wenn Männer hier sind die nicht zum Haushalt gehören.


    Man muss mit Auslandhunden leider manchmal Pläne ändern, weil die Hunde mit bestimmten Situationen (noch) nicht klar kommen. Wir hatten anfangs auch Fremdbetreuung geplant wenn ich Frühschicht habe. Wollte Leia aber nicht - die Hundesitterin, die zu uns nach Hause kam, würde auch nach mehrmaligem Treffen verbellt und angeknurrt wenn wir nicht dabei waren. Von daher kommt mein Freund jetzt mittags nach Hause. Besuch ist okay, solange Abstand gehalten wird, wobei Trip sich bei Männern wie gesagt nach oben verzieht. Aufenthalte in stark frequentierten Bereichen wie Cafés oder Parks mit vielen Menschen wären mit Leia unmöglich.

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    In beiden Fällen keine Chance einen Nottierarzt zu bekommen der sich dazu berufen fühlt, einem Kleintier zu helfen

    Die Erfahrung hab ich Gott sei Dank nie machen müssen, ich hab in Hamburg als auch in meinem Heimatort in Niedersachsen immer nur Tierärzte erwischt, die auch Ratten ernst genommen haben. Hier in England hab ich auch einen hervorragenden Tierarzt für die Nager.

    Ich hatte auch jahrelang Ratten, war auch sehr aktiv im VdRD und in der Notfallvermittlung. Anfangs hatte ich zwei Mädels, danach nur noch Böcke. Ich vermisse diese kleinen Monster auch unglaublich, aber bei mir was es letztendlich auch das Dauerabo beim Tierarzt, weswegen ich die Haltung eingestellt habe (trotz super Tierarzt). Einer meiner Jungs ist elendig auf dem Weg zum Nottierarzt erstickt (45 Minuten Fahrt am anderen Ende der Stadt, zwei Minuten vor Ankunft dort ist er gestorben), das war absolut furchtbar, und auch ansonsten sind sie leider viel zu anfällig. Jetzt wohnen nur noch Hamster und Rennmäuse hier. Ratten werden aber immer einen großen Platz in meinem Herzen haben.