Wenn ich davon höre, dass jemand Zwillinge bekommt, bin ich immer hin und her gerissen zwischen Respekt (Die müssen alles doppelt schaffen!) und einem kleinen bisschen Neid (Die müssen alles nur einmal schaffen!). Ich kenne zwei Zwillingspaare näher und bin bei beiden beeindruckt, welche Verbindung zwischen den Kindern schon ab Babyalter besteht. Jedenfalls wünsche ich den werdenen Eltern eine möglichst schöne verbleibende Schwangerschaft und eine tolle gemeinsame Zeit als Familie - unabhängig, mit wie vielen Babys/Kindern.
Zum Thema Kinderwunsch... Ich wollte einfach immer Kinder haben. In allen Zukunftsfantasien, ob als Kind, Jugendliche oder Erwachsene, habe ich mich immer mit Kindern gesehen. Von daher kann ich weder sagen, wie der Kinderwunsch entstanden ist, noch Gründe dafür nennen. Als ich dann Ende 20 unerwartet wieder Single war, hatte ich tatsächlich Sorge, was passiert, wenn der richtige Partner nicht rechtzeitig auftauchen würde. Da habe ich für mich beschlossen, dass ich ab einem gewissen Zeitpunkt bzw. im "Notfall" auch allein ein Kind bekommen würde. Es war nie Plan A, aber die Möglichkeit hat mich beruhigt. Zum Glück hat der passende Partner dann ja nicht lange auf sich warten lassen. Rückblickend wäre in den 20ern auch nicht der richtige Zeitpunkt für ein Kind gewesen. Jetzt bin ich mir sicher, dass ich nichts mehr verpasse und beruflich nichts mehr erreichen muss.
Ich merke schon, dass es für mein Selbstbild einen hohen Stellenwert hat, Mutter zu sein. Ich bin nicht ausschließlich Mutter, aber diese Rolle ist mir sehr wichtig und ohne Kind würde ich mich nicht vollständig fühlen. Das spielt auch mit in die Entscheidung rein, zwei Kinder zu wollen. Ich fände es unfair meinem Kind gegenüber, alle egoistischen Erwartungen, die ich ans Muttersein habe, nur auf dieses eine Kind auszurichten. (Damit will ich keinesfalls sagen, dass ich bestimmte Erwartungen an mein Kind habe. Meine Tochter darf/soll sich zu dem Menschen entwickeln, der sie sein möchte, mit allen Stärken und Schwächen und dabei möchte ich sie begleiten und unterstützen.) Mein Kind soll eben nicht Dreh- und Angelpunkt meiner Vorstellungen sein müssen.