Jede aktivere Rasse ist die ersten zwei Jahre sau anstrengend, meiner Meinung nach.
Kaya läuft heute überall problemlos mit. Sie kann auch überall Ruhe geben und sich entspannen ( natürlich nicht so tief wie zu Hause).
Die wurde aber als Junghund auch nicht künstlich ruhig gestellt.
Ich für mich habe die Regel, dass erst die Bedürfnisse des Hundes befriedigt sein müssen, ehe man von ihnen fordern kann, dass sie die Füße stillhalten.
Das hat für mich bedeutet, dass der Hund täglich etwa 2 Stunden freie Bewegung, inklusive Hundebegegnungen, freies Spiel ( wenn passender Spielpartner) bekam und etwas anregendes für den Kopf und die Konzentration (z.B. Grundlagen Unterordnung, Suchen, Apport) in kleinen Einheiten mehrmals die Woche.
10 Minuten Leinenführigkeit am Stück gab es so in dem Alter nicht. Sie trug in ihrer wilden Phase Halsband und Geschirr. Leinenführigkeit am Halsband wurde für kurze Strecken, wenn durch die Unwelt erforderlich, durchgezogen. Ohne daraus jetzt eine extra zeitlich definierte Trainingseinheit zu machen. Das waren mehrmals dann über den Tag verteilt so zwischen 3 und 5 Minuten jeweils, oft nur ein paar hundert Meter über eine Straße oder an einer Straße entlang. Das war einfach in den Alltag integriert.
Ansonsten habe ich mit ihr von Anfang an das gemacht, was sie später eben mit mir machen sollte. Ich hab sie also dahin von Anfang an mitgenommen, wohin sie halt mitkommen sollte. Das hat sie als Junghund natürlich mehr gefordert und war für sie schwerer zu bewerkstelligen als später. Hat für mich bedeutet, dass der Besuch im Restaurant halt mal weniger quatschen mit Freunden als Regulieren des Hundes war. Oder Restaurant kam erst nach einer ausgiebigen Wanderrunde, da der Hund dann eh müde war.
Dass Hunde immer mehr fordern, wenn man sie von Kleinauf draussen bewegt (halt im Rahmen der jeweiligen Physis), kann ich so nicht sehen. Ich habe das zeitliche Pensum im Alltag nie gesteigert, nur die Strecken wurden länger.
Wanderungen, Urlaube usw. habe wir eh immer mal wieder gemacht und der Hund kam dann mit. Klappte alles mir fortschreitender Reife und Festigung des Gehorsams immer besser.
Den Hund zu haben, der gelernt hat, deinen Alltag gechillt mitzumachen, dauert eben seine Zeit. Bis der Hund in den allermeisten Bereichen problemlos so funktioniert, wie du das haben willst, gehen halt mal so drei Jahre ins Land. Das ist doch nicht schlimm, denn man lernt auf dem Weg gemeinsam und wächst dabei zusammen.
Seit Kaya vier oder fünf war, war sie in allen Bereichen ( mit einem kleinen Abstrich beim Thema jagen) ein totaler Selbstläufer.