Wow, seitdem Maya vor knapp 2 Monaten läufig war, ging das mit dem Fressen hart den Bach runter. Wir haben gute 2 Monate Tortur hinter uns und zwischendrin war ich wirklich so verzweifelt, dass ich nächtelang nicht geschlafen hab. Die 5kg die Maya in der Zeit verloren hat, hab ich durch Stressessen ziemlich sicher zugenommen
Mit dem Ende der Läufigkeit Mitte Juli hat sie graduell immer weniger gefressen, bis sie irgendwann nichts mehr zu sich genommen hat, abgesehen von Karotten und Kartoffeln. Egal wer ihr was angeboten hat, in 90% der Fälle hat sie es verweigert. Zwischendrin hatte sie immer mal wieder Momente, wo sie kleine Mengen Trockenfutter aus meiner Hand gefressen hat, oder das TroFu ihrer Lieblingsfreundin geklaut hat. Aber das waren auch nur sehr kurzlebige Momente.
Nachts und tagsüber hat sie konstant nüchtern erbrochen, Energie hatte sie keine. Ihre Leckerlies, egal ob fest oder weich, hat sie auch nur selten genommen. Zuerst meinten Trainer und unsere TÄ, dass Hunde besonders im Sommer manchmal fasten und dass ich erstmal gucken soll, ob noch striktere Futterzeiten etwas bringen. Aber nope, hätte ich Maya zwischendrin keine Kartoffeln und Möhren hingestellt, hätte sie sich wahrscheinlich noch mehr runtergehungert als sowieso schon (von 25kg auf 20kg). Unsere TÄ hat sie komplett auf den Kopf gestellt, mit allem Drum und Dran, mehrfach. Gebärmutterentzündung, Zahnröntgen, Parasiten & Co, Bauchspeichel- und Schilddrüse. Alles. Nie hat irgendwer irgendwas offensichtliches gefunden. Die TÄ meinte es gibt keine Blutwerte mehr, die man noch testen könnte, es ist alles ausgeschöpft.
Lebensmittelunverträglichkeiten wurden getestet und es wurde nur eine leichte Reaktion auf Lamm festgestellt, aber das war für uns in dem Fall irrelevant, da ich ihr kein Lamm gefüttert hab. Nassfutter hat sie ebenfalls nur dann angerührt, wenn sie sowieso schon mehrere Tage halbwegs gefastet hatte.
Nach der ersten Runde Untersuchungen hatte ich der TÄ gegenüber erwähnt, dass ich sowieso schon länger überlegt hatte Maya auf BARF umzustellen und das hat sie auch befürwortet. Sie wollte aber erst Untersuchungsergebnisse abwarten, wegen den potenziellen Allergien und ich hätte mich auch etwas schwer getan, inmitten von so einem Chaos mit einer Ernährungsumstellung anzufangen.
Nachdem die Ergebnisse jetzt aber da sind und Maya schon 2 Fastentage hinter sich hatte, haben wir jetzt ganz langsam mit kleinen Mengen Rohfleisch und Gemüse angefangen. Wir haben hier in der Nähe einen Barf Shop, der uns für den Anfang einen groben Plan erstellt hat, aber der Besitzer sagte auch, dass wir mit der Vorgeschichte erstmal ganz klein anfangen sollen und wir jetzt erstmal quasi BARF Light betreiben sollen, bis ihr Magen sich wieder an größere Mengen Nahrung gewöhnt hat.
Sie bekommt jetzt also seit 2 Tagen kleine Mengen Rinderhackfleisch mit Gemüse, Kartoffeln und etwas körnigem Frischkäse und sie frisst es tatsächlich mit Freuden Anfangs war sie sich sehr unsicher, was sie mit dem rohen Fleisch anfangen soll, aber inzwischen stürmt sie sofort zum Napf wenn ich mich nur ansatzweise Richtung Küche bewege.
Ich hätte nie gedacht, dass Magen-Darm-Probleme eines Hundes einen so fertig machen können, das hab ich erst so richtig gemerkt, als ich vor Freude/Erleichterung fast geheult hätte, als sie ihre erste Mahlzeit verdrückt hat . Hoffentlich bleibt es so, gestern hatten wir unseren ersten richtigen Spaziergang seit Monaten, wo sie nicht entweder blind zum nächsten Grasbüschel gerannt ist, oder ständig wie im Wahn auf der Suche nach Nahrung war.