Gehen deine Eltern auch noch gerne mit dem Hund spazieren, wenn er nicht hört, wie wild an der leine zieht, Rehe jagt und sich in Gülle wälzt ?
Hallo erstmal,
Ich kann dich schon gut verstehen, ich bin mehr als hundeverrückt und habe mit 12 meinen Hund bekommen (ich glaub ich hätts meinem Kind damals nicht erlaubt - naja Eltern halt..)
Der Hund war vom Tierschutz (meine Eltern hassen nämlich Züchter ,a sie absolut gegen jede weitere Art der Hundevermehrung sind und ich hatte natürlich als 12 jährige grenzenloses Mitleid für alle Tiere hinter Gittern)
Aber dass ich mich nun damals in den absoluten Problemhund verliebt habe, den ich kaum halten konnte, der leinenaggressiv war, Balljunkie, extrem unter Strom stand, bei jedem Rascheln im gebüsch abging, als wäre gerade eine Horde Wild vr uns geflüchtet und selbst im Haus kaum zur Ruhe kam, das kapier ich bis heute nicht ...
Und dann habe ich meine Eltern trotz záhlreicher Widersprüche dazu gebracht diesen Hund zu holen.
Und es war ungefähr ein Jahr lang die reinste Katastrophe..
Der Hund war nicht stubenrein, also wie ein kleiner Welpe ständig raus, mindestens achtmal am tag (der Hund war 2 !)
Der Hund konnte nicht alleine bleiben - absolut garnicht! Samson hat nichts mehr heile gelassen, hat die ganze Nachbarschaft zusammengekreischt und lief wie ein Irrer durch alle Räume.
Also blieb meine Mutter nur noch Zuhause - es war drei Monate vor den großen Ferien und ich versprach in der Zeit dann dás Alleinebleiben zu trainieren.
Meine Mutter konnte den Hund nicht halten, ich nur mit ganz viel Kraft, also ließ sie ihn zum Pinkeln in den Garten - der Zaun musste ne Woche später auf 2 m erhöht werden, da er gelernt hat drüber zu springen.
Die Spaziergänge waren die reinste Katastrophe und bestanden daraus mit Schultergelenken kurz vorm Auskugeln durch die Gegend geschleift zu werden. Damit er Bewegeung hatte warf ich pausenlos Stöcke, aber das drehte ihn noch mehr auf, also ließ ich es wieder und versteckte stattdessen Leckerlies im laub, aber Samson stand so unter Stress, er konnte sich nichtmal die Zeit nehmen an einer Stelle länger als 0,2 sek zu verweilen.
Aber auch wenn es noch so oft am Tag raus ging und er wenigstens stubenrein mit der zeit wurde, an seiner Nervosität besserte sich rein garnichts und ich suchte Ausreden, warum ich heute mal nicht mit ihn rausgehen konnte, nach drei tagen nur in haus und Garten, redeten meine Eltern darüber ihn wieder abzugeben, da er auch im Haus nichts ganz ließ, bei jedem am Bein rammelte , Besucher nicht ins Haus konnten, ohne dass der Hund durch die Tür sich nach draussen zwängte...
Doch ab da entschloss ich mich, mich mehr zu bemühen, um diesen Hund behalten zu können.
Du kannst dir wirklich nicht vorstellen, wie ich die täglichen Spaziergänge gehasst habe, es war einfach nur peinlich und man hing einfach nur hilflos am anderen Ende der Leine.
Zu dem Zeitpunkt hatte ich eine 10 m Schleppleine, aber der Hund schien seinen Freiraum garnicht zu bemerken, außer ständiges Vorausrennen gab es nichts.
Weil es am Anfang der Sommerferien immernoch keine Fortschritte gab, kaufte ich aus lauter Hilflosigkeit noch eine 20 m Schleppleine und verband diese mit der 10er.
Also 30 m und endlich sah man, dass der Hund sich mal umschaute und auch mal guckte, wo ich eigentlich war, bei allen anderen Problem war es immernoch dasselbe Spiel.
Nach einem Jahr war er so weit, dass er etwas entspannter an der Riesen Schleppleine auf und ab trabte, er konnte Sitz, Platz und auch (Bleib) für imemrhin 5 sek.
Eineinhalb jahre lang, war dieser Hund allein meine Aufgabe, da meine Eltern sich nicht vor die Tür trauten mit ihm, eineinhalb jahre lang keine Feier , kein garnichts..
Später fing ich an mit richtigem Grundgehorsam, mit gezielten Hundekontakten, üben mit der Leinenaggression umzugehen, Leinenführigkeit , leckerchensuche, Futterbeutelarbeit, ein zuverlässiges "Bleib" nochmal aufbauen, neuen Grundgeohrsam, Antijagdtraining, Impulskontrolle, "Aus" geben von Bällen - (schwierigste Lektion :D) Antijagdtraining, erste Tricks, weiterer Grundgeorsam...
undundund
Mittlerweile ist er gut vier Jahre bei uns und das Lernen hat kein Ende - Samson hat einiges dazugelernt und am meisten ahbe ich dazugelernt.
An allem ist immernoch zu feilen , aber eigentlich bin ich jetzt wirklich zufreiden und stolz auf uns zwei, dass wir es so weit geschafft haben =).
Er ist von Wild abrufbar und bei allen Hundebegegnungen entspannt und gehorcht mir wirklich gut!
Bei meinen Eltern sieht das anders aus..
Ich war bis Dezember jetzt ein halbes jahr in Neuseeland als "international student" , Samson blieb natürlich zu Hause und meine Eltern verbieten mir nochmal länger wegzugehen :D. Samson ist mittlerweile sieben Jahre alt und wild wie eh und je und meinen Eltern gehorcht er garnicht..
Er jagt, schnauzt an der Leine andere hunde an,befolgt kein Kommando und hatte daher ein halbes Jahr lang Flexileinen/Schleppleinenzwang, bzw. durfte nur im Garten frei laufen.
Kaum komm ich wieder und denke , dass er in den 6 Moanten bestimmt ne Menge verlernt hat, und er überzeugt mich vom Gegeteil: Bei mir ist er zuverlässig wie immer, und benimmt sich vorbildlich..
Neben Samson gehe ich noch dreimal die Woche ins Tierheim meine Pflegehunde ausführen - ich mache das mittlerweile seit zwei Jahren, hatte schon über 50 Hudne und nicht ein einziger, wäre je vergleichbar mit Samson gewesen.
Im Gegenteil:
Von den neuen Besitzern habe ich nur positives gehört, die Hunde sind viel problemloser, gliedern sich gut ein und die Meisten können wenigstens ein oder zwei Studnen alleine bleiben.
Bis ein Welpe ans Allleine Bleiben gewöhnt ist vergehen um die vier Monate und auch dann sehe ich zwei Stunden erstmal als Maximum an.
Bringst du einem hund das Alleine bleiben nicht richtig bei und er verknüpft es falsch, hast du einen vom Alleine bleiben traumsatisierten Hund, wie Samson.
Es hat ein Jahr gedauert bis er drei Stunden alleine bleiben konnte (wir hatten später Hundesitter) , mittlerweile kann man ihn bis zu sechs Stunden alleine lassen und er ist zufrieden, aber ein soclhes Trauma zu überwinden dauert seine zeit - beim hund und beim menschen.
Hoffe du triffst die ricgtige Entscheidung!
LG Jana