Schade, dass der dt. Jagdterrier durch viele Jäger, die den Hund nicht ausbilden, sondern nur Wild töten lassen, um ihn dann wieder einzufangen, in Verruf geraten ist :/
Klar zur baujagd oder Jagd auf Wildschweine muss man nur drauf aufpassen, dass der Hund auch wieder auftaucht, sofern er nach der Jagdsaison noch am Leben ist
Und Antijagdtraining ist gleichzusetzen mit der jagdlichen Ausbildung.
Mein Hund, der garantiert nicht weniger jagdtrieb hat, als jeder Jagdterrier lässt sich nach drei jahren Arbeit auf Fährten erfolgreich ablegen, ist bei flüchtenden Wild abzurufen und abzulegen, lässt sich unbeaufsichtigt in einem kaninchengehege ablegen und apportiert auf Kommando selbst geschossenes Wild.
Und er wird nicht jagdlich geführt, sondern wurde nur mit Antijagdtraining ausgelastet. Der Begriff "Anti"jagdtraining ist falsch gewählt, denn man arbeitet nicht weg vom Wild und den Instinkten, sondern mit dem Wild und Instinkten.
Antijagdtrainingshunde arbeiten genausogut Fährten auf, lassen sich auf ihnen ablegen, apportieren Wild/bzw. Ersatzwild = (Fell-)Dummy, sind bei der jagd ins Down abrufbar, arbeiten mit der Impulskontrolle, stehen Wild vor, stöbern, packen, apportieren - wie jeder richtig jagdlich geführte Hund auch , der Unterschied liegt lediglich beim packen von Ersatzwild statt echtem Wild, ansonsten gibt es keine Unterschiede.
Cora kam ebenso ins tierheim, weil rein garnicht jagdlich ausgelastet wurde, leinenaggressiv war, Beschützerinstinkt in hohem Maße entwickelt hat und natürlich bei Wildgeruch unkontrollierbar war.
Cora und ich sind noch längst nicht so weit, wie ich und mein eigener Hund. Sie läuft allerdings auch gut an der Schleppleine, lässt sich ruhig an fremden Menschen und Hunden vorbeiführen (Training hatte ich ja schon beschrieben), beherrscht Sitz mit Bleib über 20 sek - selbst mit Rücken zudrehen , Platz sind wir gerade bei 5 sek, mittlerweile lässt sie sich während des Hetztens von der Reizangel mit Dummy ins Sitz rufen und sofort mit leckerlie belohnen, sie apportiert zuverlässig den Dummy zu mir.
Ist abrufbar von einer Wildfährte und wird dann mit Futterbeutel belohnt - alles in allem sehr gute Fortschritte.
Jagdterrier sind weder "hart" noch erziehungsresistet bei Wild.
Ich kenne flüchtig einen DJT-Züchter in berlin über einen weiteren Bekannten. Er besitzt drei Hündinnen und einen Rüden, der sich gerade in der Ausbildung befindet.
Die Hündinnen leben für die Zusammenarbeit mit ihrem Besitzer - sie wurden auf dieses Ziel hin erzogen. Sie hatten in der Ausbildung zwar ein Stachelhalsband (wie das bei der Jagdhundeausbildung ja noch leider ziemlich häufig ist) aber nur für die Leinenführigkeit in allen Situationen, nicht etwa bei der Ausbildung an der Schleppleine.
Seine Jagdterrier sind Allrounder - er setzt sie nicht für unkontrolliertes Töten von Wild ein, sondern fürs Vorstehen, stöbern, finden und apportieren von geschossenem Wild, für die Wasserarbeit und die Nachsuche.
Leider setzen die wenigsten Jäger ihre Jagdterrier für solche Zwecke ein, das heißt aber keinesfalls, dass es nicht anders geht!
LG Jana, die zuversichtlich ist, dass Cora in eineinhalb Jahren dies auch alles beherrscht