Beiträge von Cörki

    Massa
    Wieso ist Blickkontakt mit Clicker belohnen der falsche Ansatz??
    Was meinst du wie ich mich freuen musste, wenn mein Hund nach mehreren Wochen das erste Mal von sich aus sich umgeschaut hat.


    keinohrhasen
    Uuii, ein Gleichgesinnter ...



    Ich (besser gesagt ich und meine Famile) habe vor zweieinhalb Jahren einen Irish Setter mit fast identischer Vorgeschichte aufgenommen.


    Er wurde auch in seiner Welpenzeit kaum sozialisiert, hat alle Menschenm angesprungen und berammelt, hat das Baby der Familie vorm Rest beschützt und wurde mit einem halben Jahr, nachdem die familie hoffnungslos überfordert war,der hund an der Leine zog, sodass man auf einem Holztablett hinterhersclitern hätte können, der Hund starke Leinenaggression zeigte, ein Balljunkie war und alle Bälle um nichts in der Welt hergab, schon in mehrere Beissereinen verwickelt war , mehrere Enten gerissen hat und viermal im Tierheim wieder abgeholt werden musste, wurde er über zwei Jahre in den Keller eingesperrt und hat alle drei bis vier Tage mal "Besuch" bekommen, damit Futter und Wasser gewechselt wurde.


    Als der Hund nichts mehr gefressen hat und bis aufs Skelett abgemagert war wurde er beim Tierschutz abgegeben.


    Nur ein Hund, der jeden Menschen ersteinmal berammelt, wenn man ihm näher kommt, sich kaum was gefallen ließ, aber zugleich in allen Alltagssituationen extreme Unsicherheit zeigte und noch so viel mehr Probleme hatte, der hat kaum eine Chance.


    Mir tat der Kerl so leid , als ich das erste Mal einen Spaziergang mit ihm gemacht ahbe war ich dreizehn und hatte kaum Hundeerfahrung.
    Würde heute ein unerfahrenes 13jähriges Mädchen die Absicht haben sich so einen Hund anzuschaffen, dann würde jeder hier zu Recht laut aufschreien. Manchmal frag ich mich heute noch, wie ich es geschafft habe den Kerl überhaupt festzuhalten, wo schon ein 30 jähriger Mann damit starke Probleme hatte.
    Damals hatte ich weder was von Halti noch Schleppleine gehört, ich wusste grad mal das Verhalten eines Hundes zu deuten und , wie man Sitz und Platz beibringt.


    Damit er wenigstens etwas Bewegung bekam, rannte ich einen Teil des Weges.
    Mein Bremsweg betrug da mind. 200 m. :D
    Als er von uns (aus Mitleid) übernommen wurde, drehte er erst einmal total ab, der Hund hat 48 Stunden lang kein Auge zugetan, ist nur durch die Wohnung und den Garten gerannt.
    Wir waren schon kurz davor ihn wieder zurückzugeben.


    Es war schon Aufgabe genug ihn jedes Mal runterzuschicken, wenn er uns mal wieder berammeln wollte. Sitz klappte dann nach kurzer Zeit mit Leckerchen.
    Um ihm etwas Bewegung zu verschaffen kaufte ich dann eine Schleppleine, denn gegen Flexileinen hatte ich schon immer eine Abneigung.
    Ohne zu wissen, wie lang diese Leine wirklich ist, machte ich sie erstmal dran (natürlich ans schmale Halsband :ops: ) - Hund raste los - ich lag aufm Bauch und wurde über die nasse Wiese hinterhergezogen - nur losgelassen hab ich nicht - hatte ihn doch schon lieb gewonnen..


    Nach einem Monat hatte ich es schon geschafft, dass der Hund sich vom Sitz aus ins Platz legt, wenn ich mich mit nem Leckerchen in der Hand hinhocke.


    Immer noch ohne Ahnung belohnte ich instinktiv jede kleine Aufmerksamkeit des Hundes in der Wohnung/Garten - draussen war daran noch längst nicht zu denken.


    Ich kann mich noch gut an die über dem Kopf zusammengeschlagenen Hände der anderen Hundehalter erinnern, wenn mein Hund mit mir im Schlepptau röchelnd um die Ecke kam.


    Manchmal war ich wirklich aus lauter Hilfslosigkeit schon am Heulen - aber ich war echt sowas von überfordert, dass ich manchmal zweitage lang mit dem Hund nur im Garten spielte, um meine tausende von Blasen an den Händen auszukurieren. Manchmal hätte ich den Hund zur Hölle wünschen können ...


    Als Samson(so heißt die Nervensäge) :roll: wenigstens im Garten schonmal 20 sekunden im Bleib liegen konnte und auch schon ahnte, was mit "Hier" gemeint ist, hab ich wieder vermehrt draussen trainiert.
    Ich bin über Baumstämme gerannt, sodass er mir gefolgt ist und dafür belohnt wurde (ich dachte ich müsse das natürliche Jagdverhalten nachahmen ) - unbemerkt habe ich mit solchen Aktionen die Bindung verbessert. Ich habe ständig die Richtung gewechselt und bin plötzlich in einen anderen weg eingebogen - wenn Hund nachkam, wieder Weg gewechselt...


    Ich weiß nict mehr, wie ich auf diese Ideen gekommen bin, aber zufälligerweise war dies ja der richtige Weg.
    Ich bin jedesmal vor Freude in die Luft gesprungen, als Samson, wenn auch nach ständigen Versuchen dem Druck der Schleppleine zu entkommen, auf mein "Hier" kam, auch wenn er ganz schnell wieder abhauen wollte.


    Nach sechs Monaten klappte plötzlich auch ein kleines Bleib außerhalb des vertrauten Heimes ...
    Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie stolz ich war


    Ich habe jeden Blickkontakt belohnt und zwischendurch ohne Ablenkung nahm der Hund wirklich schonmal von selbst Blickkontakt auf.


    und dann..


    eines Tages...


    hab ich das Dogforum kennengelernt ..


    Ich muss sagen.. in meinen ersten Beiträgen wollte ih wissen, was ich mit meinem Hund so machen kann und hab dabei geschrieben, dass er sonst gut hört...


    es tut mir leid... :gott: Ich hab gelogen ;) - ich hoffe ihr verzeiht es mir.


    Aber von diesem Zeitpunkt an habe ich plötzlich tausend neue Dinge kenengelernt - Was ist Antijagdtraining, Dummyarbeit, Futterbeuteltraining, positive Bestörkung, Reizangel usw.
    Wie bringe ich meinem Hund das ordentliche An der Leine laufen bei?
    Wie verhinder ich die Leinenaggression?
    Wie laste ich meinen Hund jagdhundspezifisch aus?
    Wie kann ich meinem Hund die Unsicherheit besonders vor anderen Hunden nehmen?


    Nach jetzt weiteren eineinhalb Jahren harter Arbeit und ganz viel Geduld und Rückschlägen kennt der Hund Sotz,Platz,Bleib,Fuß,Aus und Hier, läuft ordentlich an der Leine, zeigt keine Leinenaggression mehr, ist verträglich mit allen Hunden (noch etwas vorsichtig, aber es bessert sich von Tag zu Tag) kann ein paar Tricks, lässt sich von Hetzjagden z.B. auf Kaninchen abrufen - das war einer der größten Erfolge.
    Kann fast überall frei laufen - Ich selber bin in unbekannte, sehr wildreichen Gebieten noch etwas vorsichtig.
    Und das Beste: Er gibt Bälle Aus - es ist schwer zu glauben, aber das war fast noch schwieriger als der zuverlässige Rückruf.


    Hundebesitzer, die noch vor zwei Jahren meinen Hund als hoffnungslosen Fall abgestempelt haben, wundern sich jetzt, dass Samson IMMER hört, während ihr eigener auch schonmal wildern geht.


    Und wenn der Süße beim Fußlaufen etwas näher am Bein laufen würde, hätten wir die BHP schon vor knapp einem Jahr laufen können. = )
    - aber ich bin auch so zufrieden.


    Der Hund hört besser als 99,8 % aller Hunde, die hier rumlaufen - nur ein Schäferhund ist noch besser erzogen ...



    Jeder solcher Problemfälle hat eine ganz eigene Geschichte und man sollte jedem eine Chance geben - selbst ich als absolut hundeunerfahrener Mensch damals, habe es mühevoll hingekriegt.
    Das ist der Grund warum für mich nie ein Hund vom Züchter oder Welpe in Frage käme ...


    Ich finde es absolut bewundernswert von euch, dass ihr das in Angriff genommen habt!


    http://de.youtube.com/watch?v=YpBRw67JXrQ


    (das könnte das Video zu dem schon erwähnten Antijagdtrainingbuch sein - ich selbst habe es nicht - das Video entspricht aber meinen Ansichten)


    Antijagdtraining ist eigentlich die Ausbildung zum Jagdhund, nur nicht an echtem Wild, sondern an Ersatzbeute, die nur in Zusammenarbeit mit dem Herrchen / Frauchen erbeutet werden kann.


    LG Jana

    Hundeschule zwei und drei hören sich doch garnicht mal so schlecht an!


    Lass deine Kleine spielen, wenn sie keine Angst hat, auch wenn die anderen dreimal so groß sind wie Flocke.
    Hat sie Angst, weil ihr die anderen zu stürmisch oder einfach zu grob sind oder sie gehetzt wird ,hock dich hin, sodass sie zwischen deinen Beinen Schutz suchen kann.
    Von dort aus kann sie dann wieder Kontakt zu den anderen Hunden aufnehmen, aber auch immer wieder in die Deckung zurückkehren.


    Ist Flocke "die Neue" in der Welpengruppe, dann ist es klar, dass erst einmal alle auf sie zugestürmt kommen. Bietet ihr Rückzug bei euch bis die elpen genug von Flocke gesehen haben und wieder untereinander spielen. Dann kann flocke auch auf die anderen zugehen.


    Lass sie doch erst einmal Kontakt aufnehmen und spielen bevor du sie da wieder rausnimmst. Wird Flocke das Spiel zu grob kann sie ja von suích aus wieder unter deine Beine flüchten und wird da "beschützt" (nicht loben , sonst könnte sie ihre Angst als bestätigt empfinden)


    LG Jana


    Erstere Aussage kann ich noch akzeptieren...
    Vielleicht fördert ein Gliederhalsband bei richtiger Anwendung die Aufmerksamkeit des HUndes.


    Aber wieso sollte hier der Hund der Chef sein??
    Das kann ich in keiner dieser Aussage der Themenstarterin entnehmen!
    Woraus schließt du das?
    Was meinst du mit Grundhärte?
    Ich habe nie Härte angewendet bin grad 15 Jahre alt und habe auch einen großen Hund, der nicht gerade als Musterschüler zu mir kam :|


    LG Jana

    Zitat

    ich hab noch eine kurze Zwischenfrage-


    Stimmt es wirklich, dass Hunde Hundehasser bemerken und nicht mögen?


    Mein Hund konnte nämlich meinen Exfreund nicht leiden und hatte sogar Angst vor ihm-er konnte sie auch wirklich nicht leiden.


    Ich denke den Anfang macht der Mensch,
    wir hatten auch einmal eine kleine Hündin zur Pflege hier, die absolut kläffte bei Menschen, die zur Tür hereinkamen und die sie nicht kannte. Blieb man kurze Zeit und verhielt man sich neutral oder begrüßte sie kurz war alles okay.
    Allerdings hat mein Vater Angst vor fremden Hunden, auch wenn er es nicht zugeben will ;) , und da seine Körperhaltung dann alles andere als entspannt war, er sie die ganze Zeit vorsichtig im Auge behielt und unbewusst etwas näher als normal an den Wänden langschlich, hat der Hund das gemerkt und ihn die ganze Zeit angebellt und zwischendurch auch geknurrt, was dann natürlich die Angst nochmehr steigerte und er den ganzen Tag über den unerzogenen Hund schimpfte :p


    Der Hund muss einfach lernen, dass er zu solchen Handlungen kein Recht hat, sich abrufen lassen muss und Bei Fuß an fremden Menschen, egal wie sie aussehen, vorbei gehen zu hat!


    LG Jana

    Ich finde garnicht, dass das zu viele Kommandos sind.


    Wirklich tief verinnerlichen wird ein Welpe sowieso kein Kommando.
    Er wird sie alle zwischendurch einmal hören und am Anfang auch ganz schnell wieder vergessen.
    Was von ihm verlangt ist, schließt er dann meist aus deiner Körperhaltung.
    Hockst du dich hin, streckst eine Hand vor und rufst lieb Komm, dann ist das Kommando egal, das wird er erst später wirklich mit seiner Handlung verknüpfen, aber er hört es am Anfang immerhin schonmal!
    Und wenn du das Fressen rausgibst mit "Enjoy" dann kennt er wenigstens schonmal das Kommando im Zusammenhang mit Fressen dürfen.


    Es kommt nicht auf die Vielzahl der Kommandos an, die wird der Hund alle nacheinander je nach Häufigkeit der Wiederholung und Alter verinnerlichen, wichtiger ist, dass du dein gegebenes Kommando durchsetzt und nicht rufst, wenn der Welpe gerade absolut beschäftigt uns abgelenkt ist.


    LG Jana

    Ich glaub garnicht, dass er ihn angegriffen hätte,
    er war einfach unsicher und ist deswegen so ausgerastet.


    Ich würde das mit ner Leinenaggression gleichsetzen, nur eben statt gegen andere Hunde, gegen ihm "unheimliche" Gestalten.
    Ihr müsst ihm die Sicherheit geben, dass er nicht bellen braucht, sondern er euch vertrauen kann.


    Arbeitet daran mit ein paar Übungspersonen.
    LG Jana

    Zitat

    Was bitte habt ihr den für eine Moralvorstellung wenn ihr diesen Vergleich vertreidigt.


    Was ist deine Moralvorstellung?
    Haben Menschen das Recht Hunde wegen ihres Aussehens zu verurteilen?

    Zitat

    Tja, Bianche,
    vielleicht liegt das daran, daß dir 24 Jahre Erfahrung und ein paar Dutzend Hunde voraus habe.


    Nur mal so als Erklärung.


    Weißt du, die Ignoranz, mit der manche Gutmenschen für diese Antihunde Partei ergreifen, ist mit gutem Herzen schon nicht mehr entschuldbar.


    Weißt du ich kenne Leute mit über 70 Jahren Hundeerfahrung und noch viel mehr Hunden und trotzdem nicht schlauer geworden sind :roll:


    Weißt du, die Gutgläubgkeit, mit der du dich für die Bewahrheitung dieser Klischees einsetzt, ist mit allergrößter Toleranz nicht mehr entschuldbar.

    Zitat

    Ich habe mal eine tolles Zoogeschäft gesehen.
    Dort hat die Inhaberin super vorzeige Gehege und Käfige bauen lassen und auch nur solche Artgerechten Käfige wuden dort verkauft.
    Dazu hat sie Tiere aus dem benachbartem TH aufgenommen und in ihrem Zoogeschäft vorgestellt.
    Jedes Tier hatte sein eigenes kleines Schildchen mit persönlicher Beschreibung.
    Wenn sich jetzt ein Kunde für eines dieser Tiere interessiert hat, hat sie ihm die Adresse vom TH gegeben.
    Dort konnte sich der Kunde dann vorstellen und alles weitere, was die Mitnahme des jeweiligen Tieres betraf, mit dem TH abmachen.


    :shocked: Unglaublich - da will ich einkaufen!!
    Aber ich denke mal da die Vermittlung dann übrs TH läuft, würde die Verkäuferin ein Verbot nicht betreffen.