Beiträge von Garm

    Alles richtige Punkte, die du da ansprichst. Ich versuche es zu erklären.

    Mit einer Übernahme aus dem seriösen (!) Tierheim unterstütze ich weder einen Züchter noch einen Vermehrer. Niemand verdient an mir Geld, auch das Tierheim nicht und daher gibt es keinen Grund, neue Hunde zu produzieren. Da liegt für mich der Riesenunterschied. Die Hunde im Tierheim sind nun einmal da und müssen nicht aufgrund meiner Nachfrage neu geschaffen werden. Mir ist auch klar, dass das Tierheim nicht leer bleibt, da es immer irgendwo Menschen gibt, die sich überlegt Tiere anschaffen. Daran ändert aber doch meine Aufnahme nichts. Was ist denn, wenn ich nicht das Tier aus dem TH nehme? Das führt doch nicht dazu, dass Lieschen Müller davon absieht, sich einen Welpen aus dubioser Quelle zu holen oder die dubiose Quelle darauf verzichtet, mit dem Hund Geld zu verdienen. Denn du hast vollkommen Recht, dem Vermehrer ist es dann egal wo der Hund landet. Jetzt kann Lieschen sich nicht mehr um den Welpen kümmern, weil halt, und bringt ihn ins Tierheim. Ob ich da vorher einen Hund weggeholt habe oder nicht, spielt für Lieschen und den Vermehrer keine Rolle. Was wäre, wenn ich meinen Hund nicht aus dem TH geholt hätte? Dann wäre da jetzt vielleicht kein Platz für Lieschens Hund und dann? Findet sie auf magische Weise eine andere Lösung? Durch meine Aufnahme aus dem TH schaffe ich Platz für andere Hunde, aber ich erhöhe nicht die Nachfrage.

    Und ja, wenn es keinen passenden Hund im TS für mich gibt, dann gibt es auch eben keinen Hund.


    Ich engagiere mich nicht für ein Verbot der Hundehaltung, das ist natürlich unrealistisch aus den von euch schon genannten Gründen und ich habe explizit betont, dass ich für Spezialjobs zu 99% nur Hunde vom Züchter an diesen Stellen sehe. Dazu gehören natürlich auch Blindenhunde. Aber stellt es euch als Gedankenexperiment vor: jeder denkt mal an Situationen, in denen er mit wirklich leidenden Hunden in Kontakt gekommen ist. Wenn ich dieses Leid verhindern könnte, würde ich auf Hundehaltung komplett verzichten. Dabei bleibe ich.


    Aber vielleicht können wir ja versuchen zu überlegen, was man realistisch tun könnte. Mir erschließt sich beispielsweise nicht, warum man einen Hund wie ein paar Schuhe kaufen kann und warum jeder "züchten" darf. Einen verpflichtenden Hundeführerschein VOR der Anschaffung (wie auch immer der inhaltlich aussehen kann, aber alleine dieses Hindernis, den beantragen zu müssen, hält vielleicht schon ab) und Strafen für nicht registrierte Züchter, auch für Ups-Würfe, bessere Kontrollen bei der Auslandseinfuhr, ... Damit sollten die Tierheime deutlich leerer werden und ich wäre zufrieden :relieved_face:

    Zum ersten Teil: Nein, so pessimistisch bin ich nicht, dass ich für ein komplettes Aussterben aller Lebewesen bin, aber wir Menschen machen schon ziemlich viel Mist und ich versuche zumindest so wenig Leid wie möglich zu verursachen.


    Den zweiten Teil sehe ich anders, aber es ist ja nicht das Ziel, dass nachher alle die gleiche Meinung haben. Seriöser Züchter ist auf jeden Fall ein besserer TS als ein sinnfrei "geretteter" Hund, da bin ich wieder dabei.

    Ja, sich in einem Hundeforum gegen Hundehaltung auszusprechen wird keinen Applaus geben. #LebenamLimit

    Ich mochte aber ausdrücklich wiederholen, dass ich mich deshalb nicht für einen besseren Mensch halte. Es ist einfach meine Einstellung.

    Der Wunsch, eben keinen Welpen zu wollen, kann ich auch total verstehen. Die sind furchtbar süß, aber auch furchtbar anstrengend. Hat für mich bisher auch nicht gepasst.

    Es gibt auch Rassen, bei denen mir das Herz aufgeht, keine Frage. Aber ich kann mich für viele Hunde begeistern, da bin ich nicht festgelegt.

    Ja, Tierschutzuschis finde ich gut. Diese Leute übertreiben echt. Teilweise habe ich echt schon gelesen das die Zucht komplett verboten werden sollte, weil Tiere vermehreren/züchten ja soooo ein schlimmes Verbrechen ist bla bla bla

    Dann oute ich mich jetzt als voll krasse Tierschutzuschi :winking_face:

    Wenn ich könnte, würde ich die komplette Hundehaltung verbieten. Glaube ich, dass es jedem Hund schlecht geht? Nein, es gibt sicher sehr viele glückliche Hunde und Hundehalter. Würde mir ohne eigene Hunde was fehlen? Absolut!

    Aber es gibt so viel globales Hundeelend und wenn das mit einem weltweiten Verbot beendet werden könnte, ich wäre dafür. Keine Qualzuchten, keine falsche Haltung, kein Welpenhandel, ...

    Dazu wird es natürlich nie kommen und davon profitiere ich ja auch, da ich wie gesagt gerne meine Hunde halte. Mein Kompromiss ist eben, dass hier nur "gebrauchte" Hunde leben, ich aber keine weitere Produktion unterstütze, auch wenn ein liebevoll aufgezogener Welpe beim kompetenten Züchter sicher den besten Start ins Leben hat und ich glaube gern, dass die da am Ende nicht reich werden.

    Trotzdem würde ich (fast) immer dazu raten, erst im Tierheim zu gucken. Dazu gehört für mich natürlich auch, dass ich nicht den ersten Wuschel mit den lieben Augen nehme und Dankbarkeit erwarte, sondern realistisch gucke, welcher Hund zu mir passt und was ich leisten kann.


    Adopt don't shop kenne ich tatsächlich aus Amerika und wenn man sich anguckt, wie da Tiere eben geshoppt werden (wobei es auch hier in Deutschland möglich ist einen Welpen im Zoohandel zu kaufen), dann finde ich den Slogan gut.

    Ich habe meine Hunde gekauft. Mit Kaufvertrag. Gegen Geld.

    Hier lebten auch schon Tierschutztiere, die waren entweder auch gekauft oder geschenkt. Aber ganz bestimmt nicht adoptiert.

    Ich höre diesen Spruch fast nur von Menschen die sich damit moralisch besser darstellen wollen. Tja nun, wer’s braucht….

    Und da ist es wieder ... Ich würde einem Menschen, der sagt "Ich habe meinen Hund" gekauft" auch nicht unterstellen, dass das Tier nur ein Gegenstand für ihn ist, aber nur weil jemand "adoptiert" benutzt, heißt es eben auch nicht, dass es sich um einen fanatischen Tierschützer handelt, der auf alle andere. herabschaut. Die gibt es, keine Frage, und ich empfinde die auch als äußerst nervig, aber von einem Wort gleich darauf zu schließen?

    Das sollte vollberufstätig heißen :see_no_evil_monkey:

    Genau wie "diese Hunde sind soooo dankbar!" ne, sind sie nicht, den Hunden ist das völlig wurscht. Außerdem sind Hunde/Tiere nicht dankbar.

    Das mit der Dankbarkeit hat meine Hündin auch nicht verstanden, die scheint der Meinung zu sein, dass ihr sämtliche Aufmerksamkeit einfach zusteht :rolling_on_the_floor_laughing:


    Es muss passen, ein Hundehalter mit Hund aus dem TH ist nicht automatisch ein Heiliger und rettet nicht die Welt. Soweit gehe ich mit.


    Aber das Argument, dass es bereits genug Hunde gibt und nicht extra für mich produziert werden muss, das zählt für mich schon.

    Als Jäger oder Schäfer braucht es einen speziellen Hund, den wird man nur sehr, sehr selten im TH finden.

    Aber als normaler Hundehalter? Da gibt es bei uns im TH immer wieder tolle Hunde und ich hatte auch nie Schwierigkeiten einen zu bekommen. Obwohl ich voll bin.

    Was Adoption bedeutet, wurde ja bereits erläutert. „Bindung“ bezieht sich auf die emotionale Beziehung von Kindern zu ihren Eltern.

    In der Pädagogik - im allgemeinen Sprachgebrauch ist es ein Synonym für eine enge Verbundenheit.

    Habe nicht den Eindruck, dass der Begriff in Bezug auf den Hund gezielt aus seinem pädagogischen Zusammenhang entnommen wurde. Das wäre ja auch total sinnlos.

    Ich kenne den auch aus der Pädagogik und finde den in Bezug auf Hunde nicht unpassend.

    Das ist wahrscheinlich oft das Problem: unterschiedliche Assoziationen bei ein und demselben Begriff.