Das Thema kam in verschiedenen anderen Threads auf und ich würde es gerne hier diskutieren. Es ging dort einmal um den Begriff "adoptieren" und dann darum, ob man Hunde beim Züchter, TS oder Vermehrer holen sollte.
Ein Kauf ist eine Transaktion. Man gibt Geld und bekommt einen Hund, egal ob vom Züchter, Vermehrer oder dem Tierheim. Ich habe kein Problem damit, wenn jemand sagt "Ich habe meinen Hund gekauft", aber es irritiert mich, welche Unterstellungen kommen, wenn jemand das Wort "adoptiert" benutzt. Bei der Adoption eines Kindes fließt auch Geld, teilweise mehr als ich für meine Hunde bezahlt habe. Für mich ist die Aufnahme eines Hundes emotional näher an einer Adoption als an einem Kauf. Gekauft habe ich mein Bücherregal. Das kann ich anmalen, umbauen, umstellen, wegschmeißen. Es gehört mir, damit kann ich machen was ich will. Ein Hund ist für mich etwas anderes. Den habe ich aufgenommen, ich bin für ihn verantwortlich. Für mich persönlich wäre auch bei einem Hund vom Züchter das Konzept "Adoption" näher an meiner Einstellung dran als "Kauf".
Es ist völlig in Ordnung, wenn andere den Begriff "kaufen" benutzen, aber nicht in Ordnung finde ich, dass der Begriff "adoptieren" sofort niedergebügelt wird.
Meine Hunde stammen bewusst aus dem Tierschutz, sie sind für mich adoptiert und nicht gekauft, aber deshalb halte ich mich weder für moralisch überlegen noch habe ich sie gerettet. Das haben andere Menschen getan, nicht ich. Und gerade Nr. 1 ist so easy, die hätte auch bei vielen anderen Menschen ein tolles Zuhause gehabt. Beide sind nicht hier, damit ich mir auf die Schulter klopfen kann.
Mein Gang wäre immer in die Tierheime der Umgebung, dort kann man auch unproblematische Hunde finden, da sitzen nicht nur die völlig vermurksten. Gerade bei den erwachsenen, älteren Hunden kann man einige Eigenschaften gut abschätzen. Was ich aber als einen sehr sinnvollen Tipp empfinde: eine erfahrene Person mitnehmen! Tierheime beraten oft sehr gut, aber leider nicht immer und es hilft, wenn jemand mit guckt, der nicht die rosarote Brille auf hat. Was für mich persönlich nicht infrage käme wäre ein Auslandshund, den ich vorher nie persönlich gesehen hätte. Das ist meine Einstellung und es ist völlig legitim, wenn jemand anderes sagt, ich hätte gerne einen Hund für den Sport und einen Gebrauchshund aus dem TH traue ich mir da nicht zu.
Zur Frage, wo der Unterschied zwischen Vermehrer und Züchter liegt: Ein seriöser, registrierter Züchter unterliegt Kontrollen, muss sich und seine Hunde prüfen lassen, es gibt Gesundheitschecks, etc. Davon kann man bei einem Vermehrer nicht ausgehen. Mich regen ganz ehrlich diese angeblichen "Ups" - Würfe auf. Wenn ich schon nicht auf meine läufige Hündin aufpassen kann, muss ich wenigstens danach mit ihr zum TA und dort gibt es eine "Pille danach".
Was ich in meinem Umkreis häufig höre ist, dass der Hund aus "liebevoller Hobbyzucht" stammt und man ja gar keinen Wert auf Ahnentafel und Preise lege und überhaupt seien Rassehunde alle überzüchtet. Da herrscht irgendwie ein verschobenes Bild.