Für mich kommt grundsätzlich nur ein Hund aus dem Tierschutz in Frage, deshalb sitzen hier auch zwei so Exemplare.
Die erste Hündin stammt aus Rumänien, war aber hier über das Tierheim in einer Pflegestelle, sodass ich sie kennenlernen konnte. Einen Hund nur aufgrund einer (Internet-) Beschreibung aufnehmen wäre nichts für mich. Sie war damals ein Jahr alt und ist total unkompliziert und nach zwei Jahren kam dann Nr. 2 dazu. Der Altersunterschied ist also nicht so groß, was im Alter vielleicht schwierig wird, aber aktuell passt es super und die beiden können viel miteinander anfangen.
Der Rüde war auch ein Jahr alt und hatte deutlich mehr Baustellen als die Hündin. Es waren allerdings alles Dinge, für die ich die passende Umgebung und den passenden Ersthund (die ist mit Gold nicht aufzuwiegen) habe, daher möchte ich hier gar nicht von einer großen Herausforderung oder Rettung sprechen.
Es ist allerdings total schön zu sehen, wie der Hund, der anfangs nur geduckt und mit eingezogener Rute durch die Gegend geschlichen ist, jetzt selbstbewusst durch die Welt geht und ein richtiger Quatschkopf geworden ist.
Ich habe total Spaß am Hundesport, muss aber nicht in den oberen Klassen mitmischen und wenn man ein bisschen flexibel bei der Sparte ist, dann geht auch mit einem TS Hund sehr viel. Meine Hündin und ich lieben Agility, der Rüde begeistert sich eher für Rallye Obedience. Wenn du Dummytraining machen möchtest, könntest du doch bei dem potentiellen Zweithund testen, wie er darauf reagiert und ob grundsätzlich Interesse besteht. Das ist natürlich kein Garant für Erfolg in dem Sport, aber schon mal ein Hinweis.
Insgesamt empfinde ich zwei Hunde nicht als so arbeitsintensiv. Allerdings kann ich mit beiden zusammen spazieren und sie sind nicht so groß, die kann ich recht problemlos unterbringen/mitnehmen. Ehrlicherweise muss man auch sagen, dass sich Unarten bei zwei Hunden verstärken können. Die Leinenpöbelei war bei der Hündin kein Thema mehr, aber mit der Verstärkung im Rücken taucht sie, zumindest in "ihrem" Revier, hin und wieder doch noch mal auf.
Das Argument, TS Hunde seien Wundertüten, kann ich nur bedingt nachvollziehen. Einen erwachsenen Hund kann ich besser einschätzen als einen Welpen und bei einem seriösen TH bekommt man eine realistische Einschätzung und hat die Möglichkeit, das Tier kennenzulernen. Keiner meiner Hunde war eine große Überraschung. Natürlich entwickeln die sich und verändern sich auch noch in die eine oder andere Richtung, aber a) ist das bei einem Hund vom Züchter auch und b) hat man darauf ja Einfluss.
Mir war es auch wichtig, dass die Hunde sich kennenlernen und es zwischen denen passt. Eine Freundin hat zu ihrer Hündin einen Welpen geholt (beide vom Züchter) und erst war es okay, aber als die Kleine dann erwachsen wurde, hat sie sich ständig mit der Großen angelegt und beide müssen permanent gemanagt werden. Hätte ich keinen Bock drauf und die Hunde finden es auch nicht toll.
Viel Glück!