Ich hatte so einen Angsthund, der in meiner Anwesenheit nicht aus seiner Box gekommen ist. Auch nach Wochen gab es keine Fortschritte.
Also habe ich, nach Absprache mit mehreren angsthundeerfahrenen Menschen und Trainerin vor Ort, sie mit der Hausleine (war immer dran) in den Garten gezogen. Könnte ich jetzt nett umschreiben, war aber ein Ziehen und ich kam mir wie ein schrecklicher Tierquäler vor. Es war aber der Durchbruch. Im Garten haben wir nix gemacht, nur ein paar Minuten aushalten und wieder rein, auch nicht jeden Tag. Plötzlich kam sie von alleine raus, hat Kontakt zu den vorhandenen Hunden aufgenommen und zu mir. Die musste aus ihrer Starre rausgeholt werden.
ABER sie ist kein HSH, sondern ein 6 Kilo Spitz und ich wusste, worauf ich mich einlasse. Allerdings gebe ich dir Recht, es ist noch mal was anderes, wenn man so ein Tier dann Zuhause hat.
An deiner Stelle würde ich das aber nicht alleine versuchen!
Mein Spitz hat auch im Shelter gelitten, die habe ich aufgenommen mit der Erwartungshaltung, dass es schön wäre, wenn sie im Haus plus Garten angstfrei leben kann. Mehr nicht. Falls es dir Hoffnung macht: sie begleitet mich mittlerweile ins Büro, auf Turniere, in den Urlaub, ins Café, da ist der Knoten geplatzt. Aber nochmal: sie ist ein Spitz und kein HSH. Da solltet ihr euch auf jeden Fall jemanden holen, der sich mit diesem Typ Hund auskennt.