Selinchen Von mir einmal ein riesen Lob an dich!
Vor 4 Tagen erst hast du diesen Thread gestartet, und es ist schon sooo viel Umdenken passiert, meinen Respekt dafür. Du hast deinen Umgang mit dem Welpen geändert, ich lese raus, dass ihr nun viel netter zueinander seid, die Kleine kaum noch hochnehmt, freundlicher mit ihr sprecht. Ihr habt euch eine Trainerin organisiert, die schon am Mittwoch kommt (das ist momentan gar nicht selbstverständlich so schnell einen Termin zu bekommen, aber ihr habt ihr die Dringlichkeit erzählt auch was die Entwicklung des Welpen angeht, und sie hat euch eingeschoben, das ist super!) und ihr hlrt auf die Ratschläge der Trainerin (erstmal nicht mehr alleine rausgehen; auch das finde ich toll, denn auf die Art kann euch die Trainerin zeigen wie ihr so mit der kleinen Maus rausgeht, dass sie kein Trauma bekommt und möglichst sanft an die Außenwelt herangeführt wird).
Und ihr habt verstanden, dass man die Gesundheit des Hundes im Auge behalten muss und wollt euren Tierarzt fragen was man jetzt schon erkennen oder machen kann, Top! (und wenn du magst kannst du natürlich auch die Trainerin nach dem, Einfluss der rassetypischen Baustellen auf das Trainig/Zusammenleben fragen, was da ihre Erfahrungen sind). Das ist so cool, dass ihr die Ratschläge hier so gut annehmt und wirklich etwas tut, da gehören Einsicht und Stärke zu. Ich weiß ganz ehrlich nicht, ob ich die Kraft hätte hier die seitenlangen Vorwürfe zu verkraften und trotzdem noch weiter nach Ratschlägen zu fragen, denn hier kommen ja auch wirklich gute, praktische Ratschläge, die ihr auch umsetzt.
Ich würde mir stark wünschen, dass wir hier im Thread zu den momentanen Verhaltensproblemen zurückkommen. Momentan atmet der Welpe frei, auch das ist doch recht typisch füreinen Welpen trotz Brachycephalie. Jetzt grade in diesem Moment geht es doch darum, dass ein möglichst entspanntes Zusammenleben mit dem Welpen ermöglicht wird. Das ist wichtig für den Welpen, damit er etwas runterfahren kann, für das Kind damit es die Angst vor dem Hund verliert bzw sich im eigenen Zuhause wieder sicher fühlt, und für die Erwachsenen auch, denn Kleinkind und überdrehter Welpe schlauchen total und machen es nicht leichter, sich entspannt um die beiden kleinen Lebewesen im Haushalt zu kümmern.
Daher, wenn du Lust hast Selinchen beschreib doch nochmal wie es inzwischen läuft bei euch, ob ihr die Sache mit dem Zergel mal ausprobiert habt. Was auch ein tolles Spiel ist für euch und den Hund: Man zergelt (also „Tauziehen“ mit dem Hund), dabei gewinnt mal der Hund und mal der Mensch, sonst macht es dem Hund keinen Spaß mehr wenn er nie gewinnt. Man kann da auch in quasi „Kindersprache“ fröhlich mit dem Hund sprechen, zB spielerisch „boah bist du stark, ooooh yessss, uuuuh jetzt ist es mein Zergel! whoaaaa jetzt ist es deiner“ und so, und dann lässt man den Welpen den Zergel mal einen halben Meter zu sich ziehen, zieht den dann spielerisch (und natürlich vorsichtig) wieder zu sich, lässt den vielleicht auch mal los und lässt den Hund damit abhauen. Wenn der Hund den Zergel dann behält und nicht wiederkommt, nimmt man sich ein anderes Spielzeug das der Hund gerne mag und fängt an damit zu spielen, zieht es über den Boden, schüttelt es und macht dabei Geräusche. Die allermeisten Hunde kommen dann angeflitzt und wollen mitspielen.
Und du kannst auch mitten im Spiel einfach aufhören dich zu bewegen, du hältst den Zergel/das Stofftier weiterhin fest, aber du bewegst dich nicht und machst kein Geräusch, wie eine Statue. Die meisten Hunde sind dann irritiert, ziehen noch ein/zweimal am Zergel und gehen dann mit dem Maul weg, gucken vielleicht oder lassen jedenfalls das Spielzeug los. In dem Moment, also sofort wenn der Hund loslässt lobst du ganz kräftig als hätte der Hund eine Eins in der Matheklausur, und das Spiel geht weiter. Also die Belohnung fürs Loslassen ist, dass das Spiel weitergeht. So bringst du dem Hund bei, dass:
1. es mehr Spaß macht mit dir zusammen zu spielen
2. es sich loht etwas herzugeben, denn danach geht der Spaß weiter
3. kannst du über das gemeinsame Spiel eine Bindung zum Hund aufbauen. Ihr werdet quasi Freunde, und dann hat der Hund auch viel mehr Lust etwas mit dir zusammen zu machen, auf dich zu hören wenn du etwas nicht willst (also zB nicht in dich reinzubeißen) und er vertraut dir mehr, das ist super wenn du dann anfängt ihm draußen die Welt zu zeigen.
Das wäre etwas, was ich jeden Tag ein paar Minuten (so 3-5) mit dem Hund machen würde, falls sie da Spaß dran hat: zusammen zergeln, drinnen im Haus oder auch draußen im Garten. Einfach was schönes zusammen erleben ❤️