Liebe Quito,
auch ich kann dich sehr gut verstehen! Als Kind wollte ich auch unbedingt einen eigenen Hund, den meine Eltern mir aber nie erlaubten. Im Nachhinein war das wohl auch das beste. Das habe ich als Kind/Jugendliche natürlich nicht so sehen können aber nun aus Erwachsenensicht ist es eigentlich glasklar.
Ich hatte dann das Glück, dass ich viele Jahre, bis ich nach der Schule eine Ausbildung in einer anderen Stadt begonnen habe, täglich mit einer ganz tollen Nachbarshündin Gassi gehen durfte. Vom Gefühl her, liebte ich sie wie meinen eigenen Hund. Vielleicht findest du auch solch einen Hund, den du regelmäßig betreuen kannst?
Ich würde dir raten, erst einmal zu schauen, wo du studieren und hinziehen möchtest /kannst. Und dann erst einmal selbst im neuen Alttag mit eigener Wohnung ankommen.
Bei mir zogen recht schnell Ratten aus dem Tierschutz ein, als ich mich etwas in meinen neuen Alltag mit Ausbildung und eigenem Haushalt/eigener erster Wohnung eingelebt habe. Da war ich 16. Einen Hund hätte ich mir da noch nicht zugetraut aber mit den Ratten klappte es prima. Aber auch da waren gewisse Einschränkungen nötig. Ewig feiern gehen, ging dann nicht, abends warteten meine Tiere auf mich und wollten Auslauf, Beschäftigung und Futter haben. Spontan ein längeres Wochenende in die Heimat fahren, ging nicht, ich hatte niemanden, dem ich vertraut hätte, sich die Zeit über zu kümmern. Aber ich war trotzdem sehr zufrieden en mit der Entscheidung eigene Tiere zu haben.
Später zogen noch zwei Kaninchen aus dem TH zu uns auf den Balkon. Mit jedem weiteren Tier erschwerte sich beispielsweise die Urlaubsplanung. Wir haben uns mittlerweile daran gewöhnt, nur noch spontan in den Urlaub zu fahren, wenn es mit der Betreuung der Tiere wirklich sicher klappt, alle Tiere gesund sind,...
Erst letztes Jahr, mit 27 Jahren, zog unser erster eigener Hund bei uns ein. Unsere Tochter ging bereits in die Schule. Es war klar, dass ich noch weiterhin vormittags zu Hause bleiben werde und viel Zeit für ein neues Familienmitglied da ist. Die Umstellung fiel mir trotz frühem selbständig werden und Erfahrung mit eigenen Tieren wirklich schwer. Die schönen Seiten überwiegen aber stark und nach gut einem Jahr mit Hund im Haus haben wir uns auch gut zusammen gefunden und einen neuen Alltag geschaffen, in dem keiner dauerhaft zu kurz kommt. Alleine bleiben kann unsere Hündin leider immer noch nicht gut, nur im Auto klappt es entspannt. Alles Dinge, die man vorher nicht wissen könnte und wo man sich flexiblel anpassen musste.
Wenn du nach einigen Wochen/Monaten in deinem neuen Alltag gut angekommen bist, dann kannst du doch noch einmal schauen, ob du denkst, es könnte klappen mit einem eigenen Hund. Gerade durch das Leben mit Kind bin ich mir sicher, man kann eh nicht alles planen und braucht auch nicht alles zu zerdenken. Was klappen soll, das klappt auch. Irgendwie ist sonst nie der richtige Zeitpunkt.