Beiträge von EinNetter

    Liebe Leute,

    ich möchte hier gerne ein paar Gedanken loswerden, die uns sicherlich keine Beliebtsheitspunkte einbringen werden. Aber das tat dieser gesamte Thread sowieso nicht.


    Wir haben uns hier unmittelbar angemeldet, als der Beschluss gefasst wurde "Ja, wir sind beide jetzt endlich bereit für einen Hund." Wir lagen uns mit Tränen in den Armen vor lauter Freude, weil unser gesamtes Umfeld so viele Jahre gegen einen Hund war/ist; uns klarmachen wollte, dass wir nicht fähig seien dafür (weil sie es nicht sind).

    "Was wollt ihr mit einem Hund"

    "Ihr wisst schon, was das bedeutet?"

    "Ich sehe bei Euch beiden einfach keinen Hund, sorry."


    Und immer und immer wieder projizierte unser Umfeld nur ihre eigenen Ängste auf uns. Wir ließen uns nicht beirren. Da wir keine Kinder bekommen, ist ein Hund für uns ein echtes und vollwertiges Familienmitglied. Ich muss niemandem erzählen, wie viele Freudentränen flossen. Dieses Pochen in der Brust und das Kribbeln im Bauch, wenn die Entscheidung und letzte Hürde gefallen ist.

    Als die Entscheidung getroffen wurde, haben wir uns hier angemeldet, ehrlich gesagt in voller Freude, weil "man ist ja jetzt unter sich" "eine Community" "tauscht sich aus" "lernt". Am größten war aber die Freude darüber, mit Menschen zu kommunizieren, die sich vielleicht auch mal mit jemandem freuen. Schließlich ist man ja jetzt irgendwie so mit dabei... also fast...

    (Im Großen gesehen ist das jetzt nur ein Einzelschicksal (nämlich das Unsere) und spielt für Euch eigentlich keine Rolle. Es soll zum emotionalen Verständnis beitragen).



    Was hier aber in dem gesamten Thread passiert, ist aber etwas gänzlich anderes. Neben natürlich all dem Wissen und Denkanstöße, welche übermittelt werden (wofür wir wirklich dankbar sind), wird jedoch die Situation nur anhand Eurer eigenen Denkweise und Situation bewertet. Der Ton der Nachrichten ist überwältigend negativ bis hin zu unterschwellig toxisch. Natürlich nicht direkt, aber als Coach, der ich bin, lese ich sehr wohl zwischen den Zeilen.

    Obwohl ich mit so einer Aussage immer hochvorsichtig bin, muss ich das leider anmerken: Wir fühlen uns nach jedem Besuch hier in unserem Thread richtig schlecht und gar schuldig. Wir versuchen sehr, das Positive von jedem rauszulesen, Liste zu führen der Informationen und zu verstehen, warum wir mit so eine Laune/Meinung konfrontiert werden. Unter dem Deckmantel der Ehrlichkeit und der Wissensvermittlung lässt sich so einiges rüberbringen, das verstehe ich. Wir saßen aber schon zwei Mal hier und haben uns unsere Posts selbstreflektierend durchgelesen, um zu verstehen, wo wir anecken und womit wir diesen Ton hervorgerufen haben.

    Ich möchte Euch einmal inständig bitten, diesen Thread einmal komplett in einer neutralen Sichtweise zu lesen. Vielleicht schafft Ihr es sogar, Euch in die Lage eines Paares zu versetzen, die Berge versetzt haben, um sich den Traum dieses Hundes zu verwirklichen und hier fast mit Fassungslosigkeit versuchen, Antworten zu bekommen.



    Folgendes ist mit uns passiert:

    Ihr habt uns wertvolle Denkansätze gegeben, für die wir sehr dankbar sind. Gleichzeitig habt Ihr uns über den gesamten Thread extrem eingeschüchtert. Wir haben dreimal überlegt und mehrmals unsere Antworten gelesen, bevor wir auf Senden klickten, um nicht etwas erneut Falsches zu schreiben, was wieder Holz ins Feuer wirft und manche vielleicht sauer macht. Fragen wieder gelöscht und dann lieber ein zwei Stunden gegoogled, nur weil wir uns nicht trauten, das hier zu fragen. Denn die meisten springen dann doch auf Empörung auf, statt auf eine Frage von zwei Menschen, die nach Antwort suchen.

    Es war wichtiger, uns für Euch untereinander als Anfänger zu betiteln, obwohl wir bereits 2 SL hatten und mehrjährige Erfahrung mit Hunden haben. Es war wichtiger, der Empörung einer Antwort noch mal schön Feuer zu machen, statt auf unsere Belange einzugehen. Dass ich einen Jagdschein machen möchte, blieb außer acht. Dass ich mit dem Hund auch professionelles Dummytraining machen möchte, ebenfalls. Dass bereits zwei AL Züchter am Telefon attestierten, dass eine AL für uns gut geeignet wäre, wenn ich das alles machen würde.

    Ich frage Euch: Was soll man denn noch mit einer AL machen, damit sie in euren Augen glücklich ist und man einer AL als Halter würdig ist?


    Es scheint stark, als sei es wichtiger, das Wissen und festgefahrene Meinungen zu präsentieren/manifestieren, als sich in die Lage des Suchenden zu versetzen.




    Die Erfahrung, die wir hier gerade machen, ist keine Schöne. Wir verstehen, dass die aktuelle Zeit für viele keine Schöne und sehr herausfordernd ist.

    Die meisten Posts basieren auf persönlichen Vergleichen: "ICH habe eine Erfahrung mit AL gemacht, also wirst Du dieselbe machen"

    "ICH war mit AL überfordert, also wirst Du es auch machen, denn ich hatte schon 3 Hunde und bin Profi."

    Usw.

    Es wird immer Menschen geben, die einen von rechts überholen. Kein Grund, sie niederzumachen.

    Es wird immer Menschen geben, die aktiver sind als einer selbst. Auch, wenn man in seiner Welt der Aktivste ist.

    Es wird immer Menschen geben, die mit dem Charakter einer AL vielleicht gar kein Problem haben oder sogar das suchen. Auch, wenn Du es nicht suchst und Du enorme Probleme hattest.

    Hört auf, zu vergleichen und findet in die Neutralität!


    JEDER, der hier schreibt, ist in seiner Art wie er ist und mit seinem Hund ein perfektes Team und toller Mensch. Das stelle ich außer Frage.



    Liebe Leute...

    Für jeden einzelnen Kommentar, der ein Wissen vermittelt hat, möchten wir uns hier wirklich sehr herzlich bedanken. Auch für Eure Zeit, die emotionalen und langen Posts.

    Wir haben leider für uns merken müssen, dass dies hier kein Ort für uns ist, in dem wir weitere Informationen teilen möchten. Durch die Einschüchterung und Schuldgefühle bzgl. unserer Fragen haben wir beschlossen, uns zurückzuziehen, um unsere Freude über einen Hund wiederzufinden, denn sie ist durch Euch leider sehr getrübt worden.


    Es ist nicht meine Aufgabe, Menschen zu erziehen und ich lebe streng nach der Meinung, das jeder Mensch, wie er ist, für sein Umfeld in dem Moment perfekt ist.

    Aber wenn Ihr möchtet, nehmt Euch die Zeit und überlegt, wie Ihr in Zukunft mit Neulingen hier verfahren wollt. Ich bin mir sicher, dass jeder einzelne von Euch unheimlich viel Wissen in sich trägt und das auch vermitteln wollte. Leider macht der Ton die Musik und der ist leider alles als verständnisvoll und abholend.


    Wir nehmen uns hiermit als Zielscheibe und Buhmann raus und wünschen allen eine gesunde Zeit.

    Haltet die Ohren steif und passt auf Euch und Euren Hund auf.


    Für die unbeantworteten Fragen wie "Was verstehen wir unter Dummytraining", usw. möchten wir uns im Nachgang entschuldigen. Wir befürchteten, dass dies nur ein weiterer Funken im Feuer gewesen wäre.


    Herzlichen Dank für Eure Denkansätze

    Wow, so viele Beiträge und jeder hat noch mehr Infos :-)


    Also es ist wie folgt. Ich versuche einfach mal alle Fragen in einem Text zu beantworten. Bin gespannt, auf Eure Eindrücke dazu:


    Warum ein AL:

    Ich bin täglich 1-2h draußen unterwegs. Rein im Wald. Täglich. Das würde ich gern mit Dummyarbeit verbinden. Nicht jeden Tag aber sicherlich so 2-3x in der Woche gerne. Dazu möchte ich gerne mit dem Hund arbeiten. Nämlich Dummytraining und vielleicht Obedience, wobei die Leidenschaft am Dummytraining hängt.

    Allein, dass ich das alles mache, sagten mir bereits zwei Züchterinnen, wäre reichlich für einen Hund der AL. Ich schließe zudem nicht aus, dass ich durch die Arbeit mit dem Hund nicht noch einen Jagdschein machen werde.


    Weitere Aspekte warum AL (steinigt mich nicht!):

    Er sollte im Dummytraining natürlich mithalten können mit anderen aus der AL

    Ich mag das Schlankere und wenig Kragenspeck an der AL und keine Labratonnen

    Ich möchte einen Buddy und Kameraden haben, mit dem ich arbeiten kann und der neben einem verschmusten Hund auch jemand ist, der ernst sein kann und arbeiten will.



    Warum keine SL:

    Ich habe das kategorisch nie ausgeschlossen. Als mir jedoch zwei Züchter bestätigten, dass ich weitaus genug machen möchte für eine AL, habe ich mich für AL entschieden.

    SL haben einen breiten Kopf, Kragenspeck und einen tiefen Brustkorb. Die Beine sind nicht so lang, was ich persönlich gedrungener Finde. Es gibt sicherlich auch schlanke, aber a) kann man das bei einem Welpen nicht raussehen und ich habe sowieso das Gefühl mittlerweile, das ich mir schon überhaupt nichts mehr aussuchen darf bei einem Züchter außer Geschlecht. Alles andere entscheiden die Züchter, welchen Du bekommst. Also weder Farbe noch Statur (was man eh nicht so sieht) weder sonst noch was. Um das einzudämmen, habe ich mich auch für die AL entschieden, da ich da schon mal einen schlankeren und aktiveren Labrador bekomme.


    Das ist der Grund, warum keine SL.

    Am liebsten wäre mir Dual Purpose. Aber ich traue mich hier schon gar nicht mehr zu fragen, wo man das finden kann. Denn es gibt entweder Links oder Rechts. Die goldene Mitte macht keiner. Und Gott bewahre, ich erwähne mal, dass ich gerne eine Farbe schöner finde. Dann wäre ich gleich einer, der Vermehrer unterstützen würde usw.


    Aus dieser Engstirnigkeit und Unflexibilität ist die Idee einer AL geboren. Da kann ich einige Dinge ausschließen. Trotzdem werd eich keinen schwarzen Hund FÜR MICH akzeptieren, auch wenn man mir den aufdrücken will. Ihr geht ja auch nicht ein Pferd kaufen für 20.000€ und dann sagt der Züchter, ja ne sorry. Sie nehmen jetzt das Pipi Langstrumpf Pferd, weil der Schimmel nicht zu Ihnen passt. Sagt ihr ja auch nein.


    Klar... eine Frau, die bereits ihren Traumhund hat, kann mit leichtigkeit sagen "WAS? WAS SOLL DAS DENN? DU BIST JA BESCHEUERT. DIE FARBE IST DOCH SCHEISS EGAL", weil sie ihren ja schon hat. Ist mir eben nicht egal. Statur ist mir auch nicht egal, anderen vielelicht. Mir aber nicht.



    Ein Hund bedeutet Arbeit. Viel Arbeit. Wir sind ein 2 Personenhaushalt, 230qm Wohnung, und haben den Wald vor der Tür. Ich denke, mit meiner Erfahrung und meinem Willen kann ich mit einer AL ziemlich gut auskommen. Ich verstehe die Bedenken, aber wieso schließt man kategorisch aus, dass ich nicht fähig bin, das zu machen? Jeder AL Besitzer, hat doch mal angefangen?


    Ich möchte mit meinem Hund arbeiten. Dummytraining und Obedience. Das ist, was alle für AL vorsehen und trotzdem heißt es "Du schaffst das nicht, Du bist nicht fähig dazu, denke um." Warum sollte ich? Ich habe oben geschrieben, was die Gründe sind. Ich kann zu keinem Züchter gehen und fragen, ob die Hunde Dual Purpose sind, ob sie schlanker sind, ob es auch fuchsrote gibt, ohne sofort angegiftet zu werden, anscheinend. Ich traue mich nicht mal die Fragen zu fragen, die mich selbst interessieren?


    Unser Hund soll:

    • Arbeiten (Dummytraining + ggf. Obedience)
    • Längere Beine haben, nicht gedrungen typisch SL sondern sportlich agil wirken/sein
    • sportlicheres Erscheinungsbild
    • Fuchsrot → Braun → Gelb sein
    • Familientauglich UND Arbeitstauglich sein (siehe oben, Dummytraining)


    Deshalb AL. Oder denkt ihr anders? (bestimmt :-D)

    Ich habe das dumpfe Gefühl, dass viele denken, wir holen uns einen Hund, weil wir gerade dank Corona zu Hause sitzen. Und dagegen muss man erst mal ankämpfen. Dem ist nicht so. Ich habe bereits Labradorerfahrung über mehrere Jahre und wir haben 3 Jahre lang hingearbeitet, dass unsere Situation endlich so ist, dass wir uns einen Hund holen können, der unser Leben und wir seines bereichern.


    Ich hoffe, ich konnte damit einigen ein paar Fragen beantworten und hoffe auf viele weitere Posts von Ähnlicher Qualität wie oben. Danke für Eure Zeit.

    Habe mich eingelesen. Diss-Verin kommt für mich auf gar keinen Fall in Frage.


    Danke an Maanuu für den Forumspost und Danke an google.


    Wir gehen heute alle Züchter mal durch, schauen uns die Webseiten an und telefonieren einfach mal durch. Das ist Arbeit, aber wir werden dann dieses Jahr hoffentlich mit 13+ Jahren Glück belohnt :-)

    Danke schön, das mache ich.

    Ich werde auch einfach mal die DRC Liste durchgehen und wirklich telefonischen Kontakt mit jedem afunehmen, dessen Webseite und Inhalte mir sympathisch erscheinen.


    Macht eigentlich Sinn, dass viele nicht ausschreiben weil sie sagen "Coronahunde gebe ich nicht raus, wer Interesse hat, wird sich schon melden"


    Danke für den Eye-Opener :-)

    Ich lese mir das mit dem Verband mal durch. Danke.

    Denkt nur daran, dass es meines Wissens nach eine "richtige" braune Arbeitslinie bisher nur in England gibt. Die werdet ihr im Deutschsprachigen Raum kaum bis gar nicht finden, behaltet das im Hinterkopf - nicht dass ihr im Nachhinein enttäuscht seid.

    Und es stimmt tatsächlich: die braunen sind einfach anders :tropf: (darf ich als Halterin eines braunen Labbis sagen |) ).


    PS: bei mir wird auch in ca. 2 Jahren eine Foxredhündin einziehen - aber Dual Purpose. Reine AL ist mir einfach zu schnell, so blöd das klingt :tropf:

    Hatte einen braunen Show ;-) War wie ein Mensch *lach*

    Wie findest Du Dual Purpose? im DRC und LCD finde ich keine dieser Kategorien. Ich bin auch frü Show, habe nur durch die Züchter der AL erfahren, das meine Aktivitäten und Lebensweies für eine reine AL auch locker ausreicht.


    Dual Purpose klingt für mich eigtl perfekt.

    Die Farbe ist ja nur ein Wunsch. Mir ist bewusst, das es foxred zu selten gibt. zu reinen Farbzüchtern möchte ich nicht gehen. Gelb Braun Rot, alles recht :-)

    Wir haben noch keine Bestellung abgegeben. Von 4 Züchtern hatte nur eine genug Zeit für uns. Dann ist das Problem, dass wir so gern Foxred haben möchten, aber kein Züchter, den wir kennengelernt hatten, Dir einen Hund nach Farbe präferieren wird.

    usw.


    Viele haben ihre eigene Meinung und die wird jedem aufgedrängt. Hunde sind eine eigene Religion. Ein Züchter mag kein Foxred, er wird alles daran tun, es dir madig zu reden und seine Meinung aufzudrängen usw. usw.