Hallo Josie und willkommen
nein, hier wird sicher keiner denken "Oh, die schon wieder!" (Ausser, du stellst die gleiche Frage mehrmals)
Was zu tun ist, ist schwer zu sagen. Auch Welpen sind schon recht unterschiedlich, wenn sie zu ihrem neuen Halter kommen. Ich schreibe mal, wie wir es gehandhabt haben:
Nachts kam Kaya neben mir ans Bett. Zwischen meinem Bett und der Wand (Fenster mit Heizung) sind gerade mal 50 cm Platz und dieser "Gang" ließ sich prima mit nem Korb zustellen, so dass sie nicht so ohne weiteres wegkam.
Dort hat sie mich tatsächlich durch ihr unruhiges Gescharre und ihre Bewegungen wachgekriegt. Aber das war gar nicht so oft, denn der letzte Pipi-Gang (im Garten) war so gegen 23 Uhr. Da durfte sie danach noch ein bisschen laufen und auch trinken (ca. 3-5 Min.). Dann kam sie wieder in den "Gang". Nach ca. 2-3 Wochen war sie aber schon soweit, dass sie versuchte, den Korb zu erklimmen. Das widerrum wurde mir zu gefährlich. Also Schlafzimmertür zu. Vom Schlafzimmer kann man bei uns noch in den Wintergarten gehen. Den ließen wir ihr auch zugänglich - zwar mit mulmigem Gefühl, aber das war letztendlich unbegründet. Morgens hat mein Frühaufsteher-Mann sie schon gegen 6 uhr wieder in den Garten gelassen. Du musste es einfach auf dich zukommen lassen. Der eine Welpe ist schon so gut wie "trocken" über Nacht, ein anderer braucht da deutlich länger.
Ich bin schon der Meinung, dass ein Welpe recht viel kennenlernen sollte. Natürlich alles entsprechend behutsam. Und solange du, seine Bezugsperson Nummer 1 dabei bist, sollte (!) es ihm auch nicht viel ausmachen. Auch zu deinem Freund würde ich sie an deiner Stelle schon bald mitnehmen. Was spricht dagegen? Solange du dabei bist... Du musst ja dann auch mit dem Kleinen mal rausgehen: zu Stellen, die er bis dahin wohl auch noch nicht kennt.
Wir haben unsere nach ca. 1 Woche Eingewöhnung auch viel "mitgeschleppt". Überall, wo ich sie auch mal zur Ruhe kommen lassen konnte, war sie dabei. Kaya hat sich da auch komplett an mir orientiert und wenn ich gelassen war, war sie es dann auch. Je früher ein Hund verschiedene Situationen kennenlernt, desto entspannter sollte (!) er es in Zukunft annehmen. Ein guter Züchter übrigens bereitet seine Welpen auch schon sehr früh auf bestimmte "Krachmacher" vor: Staubsauger, Hupen, Straßenlärm, Kinder, usw. (Jedenfalls hat unserer das so gemacht und im Nachhinein: DANKE dafür).
Die meisten, gesunden Welpen haben eine gesunde Neugierde: deine Chance.
In meinem Rassebuch stand sogar sowas drin: "Gehen sie direkt mit dem Welpen ins "pralle Leben", machen sie ruhig mal Party". (Wohl getreu nach dem Motto: "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr")
Ich (!) würde den Welpen also ganz selbstverständlich mit in sein zweites Heim mitnehmen. So lernt er es sehr früh kennen und damit ist es bald schon eine Selbstverständlichkeit.
Was wir auch gemacht haben, was aber nicht alle Halter möchten: wir haben Besucher z.B. mit Leckerlis ausgestattet und die durften dann unserer Dicken gegeben werden. Sie sollte lernen, dass Menschen (eigentlich) was sympatisch tolles sind. Allerdings musst du aufpassen: schnell haste einen, der andere Leute nach Leckerlis förmlich "scannt". Aber unter Aufsicht und auch mit ersten erzieherischen Maßnahmen hat es bei uns (!) prima funktioniert.
Hoffe, meine Tipps sind für dich ein wenig brauchbar.
Und wie gesagt: das war bzw. ist unser Weg. Welcher dann letztendlich für dich / euch der richtige ist, wird dir der Welpe sicher zeigen.