Du hast ja kurz angesprochen, dass Showzuchten körperlich, ich sage jetzt mal "weichgezüchtet" werden. Mir hat sich spontan die Frage gestellt: Körperliche Veränderungen zu selektieren und zu züchten geht ja recht fix. Aber kommen die Wesensanlagen des Hundes auch so schnell hinterher? Oder gibt es dann zwangsläufig erstmal die zwischengenerationen die wesenstechnisch die totale Rakete sind, körperlich aber schon garnicht mehr können?
Meinem Verständnis nach züchtet man in einer Linie entweder körperliche oder wesensbezogene Merkmale. Es wird natürlich auch von der Philosophie und Professionalität eines Züchters im weitesten Sinn abhängen, ob und wie viel Interesse vorhanden ist, neben körperlichen Merkmalen auch Wesenszüge zu berücksichtigen. Möglicherweise ist dieser zusätzliche Aufwand für den durchschnittlichen SL Züchter eher Luxus (Zeit, Kosten, Geld,...). Züchtet man auf der anderen Seite auf Wesenszüge, werden körperliche oder optische Aspekte "auf der Strecke" bleiben.
Es ist schwer vorstellbar, dass in einer Zeit in der in jedem Bereich optimale Ergebnisse am besten noch gestern erwartet werden, die (durchschnittliche kommerzielle) HZ eine Ausnahme bildet. Es so auszudrücken ist vielleicht zu pauschal oder stereotyp, aber man hört immer wieder, dass gerade die reinrassigen Hunde überdurchschnittlich verhaltensauffällig sind?
Es wird wohl seinen Grund haben, warum hin und wieder andere Hunderassen in eine Zucht eingekreuzt werden.