Beiträge von lisa_do

    Ich würde rutschfesten Teppich auf die Treppe kleben, das Kindergitter offen lassen und den Hund selbst entscheiden lassen, wo er schläft.


    Den Hund von jetzt auf gleich nach unten zu verbannen und ihn ggf. jaulen zu lassen, fänd ich ziemlich unfair.


    Entweder langsame Gewöhnung oder den Hund halt aussuchen lassen.

    Fürs Zeigen und Benennen braucht man aber richtig gutes timing in vielen Wiederholungen.

    Ich sehe hier den ganzen Umgang mit dem Hund noch nicht so gefestigt und intuitiv, dass das eine gute Idee wäre, da auf eigene Faust dran zu gehen.


    Je nach Typ Hund kann da auch ziemlich das Gegenteil passieren und es wird schlimmer. Insbesondere wenn der Hund schon gelernt hat, dass die Menschen nicht immer den längeren Atem haben.

    Das wäre ja dann Aufgabe der Trainerin, das Timing etc. zu erklären. 😊

    Was wäre sonst die Alternative?

    Hallo :winken: ich habe mir gerade den kompletten Thread durchgelesen und ihr habt da wirklich eine süße Maus, ich kann verstehen dass ihr euch in diesen Hund verguckt habt. :herzen1:


    Ich habe hier auch 2 Hunde aus dem osteuropäischen Raum sitzen, die beide kein Fan von fremden Menschen sind. Als sich das bei meiner Ersthündin so langsam angebahnt hat, war ich auch erstmal ziemlich fertig mit der Welt. Wir haben das soweit in den Griff bekommen, dass sie bei Besuch erstmal im Schlafzimmer ist (Kindergitter) und der Besuch in Ruhe ankommen kann. Dabei bekommt Luna eine Schleckmatte oder ähnliches, um sie beim Entspannen zu unterstützen. Wenn der Besuch sitzt, dann darf sie einmal dazu kommen und schauen, wer da ist und je nachdem auch für kurze Zeit dabei sein. Wenn es aber eher trubeliger Besuch ist, der viel rumläuft, dann kommt sie zurück in's Schlafzimmer. Unsere Wohnung ist nämlich eher etwas enger und wenn fremde Menschen da blöd auf sie zulaufen (muss ja nichtmal Absicht sein), dann kann es passieren, dass sie als Übersprungsverhalten in die Hacken zwickt.

    Ich habe mich mittlerweile also damit abgefunden, dass sie Besuch einfach nicht dabei sein muss und es eigentlich für alle besser ist, wenn sie entspannt im Schlafzimmer schläft. (Das muss natürlich kleinschnittig aufgebaut werden, Schlafzimmer ist hier absoluter Ruheort und in dem Zimmer bleiben die Hund zB auch alleine, wenn ich mal weg muss).

    Ach so, wirklich enge Freunde und Familie sind kein Problem mehr für Luna. Aber meine engsten Freundinnen und meine Familie haben sich auch viel Mühe gegeben und sind anfangs erstmal mit auf ein paar Spaziergänge gekommen, haben ihr Leckerchen zugeworfen etc. Diese Leute können auch zu Besuch kommen ohne dass Luna in's Schlafzimmer "muss". Die können sich auch mal aus Versehen blöd auf sie zubewegen ohne dass das ein Problem ist.


    Bei Luna habe ich wirklich die Erfahrung gemacht, dass sie ein gutes Jahr gebraucht hat, bis sie wirklich wirklich angekommen war und auch bis wir uns gegenseitig so gut kannten, dass wir ein richtiges Team geworden sind. Ich kann Luna mittlerweile sehr gut lesen und merke, wenn eine Situation blöd für sie ist, aber auch Luna kann mich mittlerweile gut lesen und teilweise reicht eine Kopfbewegung und sie weiß, was ich meine.



    Fina kommt aus Bulgarien und ist massiv unsicher, wenn es um Begegnungen geht. Auch sie wurde von einer recht erfahrenen Pflegestelle als "Traumhund" inseriert (der sie natürlich trotz ihrer Macken auch ist :herzen1:) , der sogar fast an eine andere Interessentin als Therapiehund vermittelt worden wäre. Nach guten 3 Wochen bei mir fing sie auch plötzlich an auf fremde Menschen und Hunde zu reagieren, was die Pflegestelle auch erstmal nicht glauben konnte (trotzdem kamen keine Vorwürfe oder sowas).


    Wir arbeiten seit Juli ca. am Begegnungstraining und sind mittlerweile so weit, dass wir problemlos an Mensch und Hund vorbeikommen, wenn es nicht gerade ein meeegaa schmaler Weg ist. Womit Fina allerdings nach wie vor ab und zu Probleme hat, ist wenn uns jemand direkt anspricht. Wobei sie da in der Heftigkeit ihrer Reaktion auch schon deutlich nachgelassen hat und sich schnell umorientieren lässt.

    Dafür dass sie erst Dezember 2021 von der Straße gerettet wurde und erst seit 6 Monaten bei mir ist, sind das schon enorme Fortschritte.


    Man bekommt das also alles in Bahnen gelenkt, die für einen irgendwie funktionieren, selbst wenn man sich darauf einstellen muss, dass das Leben mit diesem Hund anders ist, als man sich das vllt. vorher vorgestellt hat.

    Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich keine Kinder habe und sehr flexibel bin. Für mich war es also kein großes Problem mich auf diese zwei "nicht ganz so gesellschaftskonformen" :D Hunde einzustellen. Mit Kindern und Besuch von Kindern muss man halt immer ein Auge drauf haben. Auch in der Interaktionen zwischen den eigenen Kindern und dem Hund. Ich würde da auch wirklich den Weg gehen ein Ruhezimmer zu etablieren und ggf. auch Maulkorbtraining mit dem Hund zu machen.


    Und ich lasse dir nochmal ein paar weiterführende Links da =)


    https://sprichhund.de - auf dieser Seite gibt es super viele Informationen zum Thema Körpersprache. Das würde ich euch echt an's Herz legen! In dem Shop gibt es auch ein Workbook zum Thema Hundebegegnungen, das kostet in der online Version glaube ich 3 Euro. Da lernt man echt ne Menge und kann sich neben dem Trainer*innentermin auch schon selber etwas weiterbilden.


    Ansonsten finde ich diese Webinare noch sehr empfehlenswert (nicht als Ersatz für eine*n Trainer*in, sondern zusätzlich):

    https://www.fiffiundstruppi.de…n-mit-tierschutzhund-dez/ - Webinar "Die ersten Wochen mit Tierschutzhund"

    https://www.fiffiundstruppi.de…o-klappts-mit-dem-besuch/ - Webinar "So klappt's mit dem Besuch"


    und hier kann man sich auch mal durchklicken: https://www.hey-fiffi.com/videos/



    Ach so und was mir gerade noch einfällt: Bitte nicht den Hund aus dem Weg schieben, wenn dieser dabei "einfriert". Das einfrieren ist schon ein deutliches Signal dafür, dass der Hund sich massiv unwohl fühlt mit dieser Situation.

    Hast du schon mal von den 4F's gehört? Wenn ein Hund sich in einer Konfliktsituation befindet, dann hat er 4 Möglichkeiten:

    Fight - Konflikt nach vorne lösen über Aggressionsverhalten

    Flight - Flüchten

    Fiddle - Fiddlen sieht aus wie spielen, ist aber kein Spiel, sondern ein sehr albernes Verhalten vom Hund um dem gegenüber zu zeigen "guck mal wie süß ich bin, ich tue dir nichts". Da muss man ein gutes Auge für haben um es vom Spiel zu unterscheiden. Beim fuddeln fühlt sich der Hund nicht wohl.

    Freeze - einfrieren, also erstarrt stehen bleiben


    Flight, Fiddle und Freeze sind die netten Varianten um einen sich anbahnenden Konflikt zu lösen / zu vermeiden. Wenn eine Hund aber oft die Erfahrung macht, dass er mit dem netten Weg nicht weiterkommt und seine Warnsignale übergangen werden, dann bleibt irgendwann nur noch "Fight".

    Ihr habt da einen Hund aus dem Tierschutz mit Vorgeschichte, den ihr noch nicht lange kennt. Den würde ich wirklich niemals aus dem Weg schieben, wenn er so deutlich einfriert.

    Klar soll man Konflikte nicht dauerhaft vermeiden, aber ich würde es hier auch einfach nicht unnötig provozieren. Dieser Hund kennt das Zusammenleben mit Menschen einfach nicht. Ganz ehrlich, wenn er euch im Weg steht, dann werft einfach ein Leckerchen in die Richtung, in die der Hund gehen soll.


    Oder wenn ihr irgendwann anfangt Signale mit dem Hund aufzubauen, dann übt als erstes ein "Hand-Touch", also dass er eure Hand mit der Nase berührt. Den kann man so vielfältig einsetzen und auch in solchen Situationen, wenn man den Hund aus dem Weg haben möchte. (auch als Umorientierung in Hunde- bzw. Menschenbegegnungen).


    Viel Erfolg euch, wie auch immer ihr euch entscheidet! =)

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    Wer sagt denn, dass das mit Krämpfen verbunden sein muss? Für mich ist meinen Hund wegschicken genau so wenig "Krampf" wie meinem Partner zu sagen "Lass mal bitte, brauche gerade Ruhe".


    Seltsam, dass man das Stecken eigener Grenzen als Krampf empfinden kann. :???:

    Sorry, ich hab vergessen, dass hier jedes Wort sehr genau auf die Goldwaage gelegt wird. Ich habe überhaupt kein Problem damit meinen Hunden meine persönlichen Grenzen zu vermitteln und tue dies auch.


    Für mich persönlich ist es einfach kein Thema, wenn mir ein Hund mal ein bisschen hinterherläuft, sodass ich das Bedürfnis hätte dieses Verhalten direkt zu unterbinden.


    Der Hund der TE ist gerade mal 6 Wochen da und da finde ich es einfach völlig normal, wenn der Hund da noch Anstalten macht der Bezugsperson hinterherzulaufen und für mich persönlich wäre es da einfach entspannter das zuzulassen, anstatt den Hund x-mal pro Tag wegzuschicken, obwohl er gerne gucken möchte, was ich gerade mache.


    Aber ich glaube die TE hat da schon ein ganz gutes Bauchgefühl.

    Zum Thema Hinterherlaufen: ich finde, dass es ganz schön viel von einem Hund verlangt ist, der plötzlich in einer völlig fremden Welt gelandet ist und mit fremden Menschen zusammenwohnt, der Bezugsperson nicht mehr hinterherzulaufen.


    Wenn man hier mal so die Tieschutzhund-Threads querliest berichtet fast jede*r, dass der Hund anfangs viel hinterhergelaufen ist. Meistens hat das einfach viel mit Unsicherheit zu tun. Wenn ich auf einer Party bin, wo ich niemanden kenne, dann halte ich mich auch an die eine Freundin, die ich kenne.


    Bei mir haben das beide Hunde am Anfang viel gemacht und das hat einfach von alleine aufgehört. Mich persönlich hat das nie gestört. Bzw. bei Luna hat es mich sogar gefreut, weil sie sich die ersten Tage nicht getraut hat ihr Körbchen zu verlassen. Da hätte ich sie niemals zurückgeschickt, wenn sie sich endlich traut die Wohnung zu erkunden. Ist ja immerhin auch ihr zuhause und wenn sie da neugierig ist und beobachten will, was ich gerade in der Küche mache, wieso nicht?


    Je sicherer der Hund wird und je positiver er seine Ruheplätze verknüpft umso mehr wird er die von alleine aufsuchen. Bei uns hat sich das bei beiden Hunden von völlig alleine gelegt ohne dass ich einen Hund jemals weggeschickt hab.


    Klar sollte man im Hinterkopf haben, dass der Hund auch genug Ruhe bekommt. Wenn ich 24/7 im Haus rumlaufe ist es natürlich nicht gut, wenn der Hund permanent hinterdackelt und nicht zur Ruhe kommt. Aber meistens hält sich das Rumlaufen ja in Grenzen.


    Mag jeder anders sehen, aber ich bin eher ein Fan davon, dass der Hund lernt von alleine zur Ruhe zu kommen und seinen Schlafplatz gerne aufzusuchen, als dass ich ihn auf Krampf 10 mal am Tag dorthin schicke.

    Schau mal, wir hatten ähnliche Probleme am Anfang:



    Hallo :)


    Also erstmal finde ich dafür, dass ihr den Hund erst seit 6 Wochen habt und mit solchen Aggressionproblemen ja vermutlich nicht gerechnet habt, geht ihr ziemlich gut damit um! Luna hat nach ein paar Wochen auch mit ähnlichem Verhalten (etwas zurückhaltender) angefangen und für mich ist erstmal eine kleine Welt zerbrochen.


    Ich würde auch bis ihr einen Termin mit einem*einer Trainer*in habt auf Management setzen, sodass einfach nichts passieren kann.


    Bzgl. der Couch: Entweder komplett verbieten, bis ihr eine professionelle Einschätzung zu dem Thema habt oder so absprechen, dass dein Freund Bescheid sagt, bevor er auf die Couch kommt. Da ist die Frage, ob er das möchte. Es wäre auch verständlich, wenn er sagt das geht ihm zu weit, dass er jedes mal Bescheid sagen "muss" wenn er sich dazusetzen will.

    Falls das aber eine Option für ihn wäre, dann würde ich die Hündin jedes mal bevor sich dein Partner auf's Sofa setzt runterschicken und in dem Moment belohnen, wenn dein PArtner sich setzt. Sei es jetzt ein Keks oder verbales Lob. Aber so verbindet sie das Hinsetzen deines Partners auf die Couch vllt etwas positiver.

    Für mich klingt das auch nach einer Ressourcenthematik. Wie reagiert sie denn zB, wenn du deinen Partner umarmst?


    Bzgl. Treppenhaus: Ich würde hier auch auf Managent setzen und sie vllt. einfach den kompletten Weg an einer Leberwursttube schlecken lassen, falls sie sich dadurch zuverlässig ablenken lässt. Treppenhäuser sind einfach richtig blöde Orte für Begegnungen, das kenne ich auch ziemlich gut.


    Und bzgl. Besuch: Ich habe mich mittlerweile auch von der Vorstellung verabschiedet, dass meine Hunde fröhlich munter da rumwuseln, wenn Besuch da ist. Sie haben keinen Mehrwert von Besuch und umgekehrt auch nicht. Bei ganz engen Freund*innen habe ich es so gemacht, dass ich erst ein paar Spaziergänge gemeinsam gemacht habe bis ich sie dann in die Wohnung eingeladen habe. Das becshränkt sich vllt. auf 5 Personen, bei denen es mir wichtig war, dass die ohne Probleme zu Beushc vorbeikommen können.

    Ansonsten haben die Hunde im Schlafzimmer eine Ruhezone und wenn Besuch kommt, dann kommen sie in's Schlafzimmer, wo es ein Kindergitter gibt. Dann bekommen sie mit, wer da kommt, aber sind nicht mittendrin dabei. Meistens bekommen sie dann noch eine Futterbeschäftigung (zB Schleckmatte) und können dann in Ruhe schlafen.