Huhu 
was ich ganz wichtig zu wissen finde: es gibt zum einen die körperliche Ausastung und zum anderen die geistige Auslastung und gerade bei sehr reizoffenen Rassen sollte man das mMn etwas differenziert von einander betrachten. Fina (die recht Hündin auf meinem Bild) hat mit ziemlicher Sicherheit auch eine hütige Rasse in sich und ist recht reizoffen, hat aber auf der anderen Seite ein sehr großes Rennbedürfnis.
Um das besser zu verstehen - Hütehunde müssen reizoffen sein, damit sie jede kleinste Bewegung wahrnehmen. Das ist genetisch so gewollt, damit sie ihren Job als Hütehund gut erfüllen können. Das heißt aber auch, dass sie permanent ihre Umgebung abscannen, Bewegungsreize sehr triggern und sie deshalb oft schlecht zur Ruhe kommen.
Wenn man nun einen Hund hat, der sehr reizoffen ist aber auch einen großen Bewegungsdrang hat, dann sollte man da einen guten Weg finden, den Hund körperlich auszulasten aber gleichzeitig geistig nicht zu überfordern. Mit Fina gehe ich hier vor Ort nur sehr kleine Runden und meist immer die gleichen, weil hier für sie schon echt viel los ist. Sie nimmt jeden Menschen, jedes Kind, jeden anderen hund, Eichhörnchen etc. wahr und ist dementsprechen schnell gestresst. Mit ein paar Ruheübungen und viel Schlaf zuhause, klappt das aber mittlerweile ganz gut! Zum Ausgleich fahre ich alle 2 Tage mit ihr auf's Feld oder in den Garten meiner Eltern, wo sie sich ohne viele weitere Umweltreize austoben kann und ihrem Rennbedrüfnis nachgehen kann.
Luna ist zB ganz anders, die ist überhaupt nicht reizoffen und mit der kann ich relativ problemlos auch an neuen Orten spazieren gehen, ohne dass sie direkt reizüberflutet ist. Das muss man einfach individuell je nach Hund schauen.
Und ich stelle jetzt auch mal ganz mutig die These in den Raum, dass die Geschwister deiner Hündin nicht (nur) aggressiv sind, weil sie zu wenig Bewegung bekommen, sondern eher weil sie mental überfordert sind. Bei solchen reizoffenen Rassemixen kann es schon überfordern, wenn zB Kinder mit im Haus leben, dort ständig Action ist nud dem Hund nicht richtig dabei geholfen wird zur Ruhe zu kommen. Natürlich kann auch zu wenig Bewegung mitreinspielen, dass das Fass vom Hund irgendwann überläuft, weil er dann einfach keinen Ausgleich hat und den Stress nicht abbauen kann, aber ziemlich sicher ist mentale Überforderung der Hauptgrund.
Und zum Thema Hundewiese - ich hatte bisher 3 vercshiedene Hundetrainerinnen bis ich die richtige für mich gefunden habe und so unterschiedlich die alle gearbeitet haben, alle haben mir vehement von Hundewiesen abgeraten. Fremde Hunde spielen nicht miteinander. Das ist in 99% der Fälle fiddeln oder jagen bwz. mobben. Aber kein schönes Spiel.
Über das Thema, wenn der Hund sich hinlegt, anvisiert und dann hochspringt um zu "spielen" habe ich tatsächlich auch letztens mit meiner Trainerin geredet. Sie meinte, dass das höchstens Teil eines Spiels ist, wenn die Hunde sich wirklich gut kennen und vertraut miteinander sind. Aber selbst dann muss man im Blick haben, ob der andere Hund mit dieser Art des Spiels fein ist. Wenn ein Hund das bei fremden Hunden macht, dann lebt der Hund entweder seinen Jagdtrieb an dem fremden Hund aus oder es ist eine Übersprungshandlung. Aber was es auf keinen Fall ist, ist Spiel.