Huhu 
Mir hinterherlaufen schicke ich ihm bewusst Körper sprachlich und mit Ansage weg jedes Mal. Manchmal steht er auch einfach blöde im Haus rum und weiß nicht wo er hin soll. Das ist aber schon besser geworden. Er geht dann auf seine Plätze und legt sich dort eben hin. Aber auch hinten in seiner Box ist ein entspannen am besten nur dann möglich wenn ich die zu mache. Ist sie offen habe ich das Gefühl dass er die ganze Zeit den Drang hat aufzustehen und zu gucken.
Mal ein anderer Ansatz / andere Sichtweise von mir:
Du beschreibst ja im Prinzip schon selber, was nicht so gut läuft. Du blockst den Hund körpersprachlich ab, nach dem Motto "bis hier hin und nicht weiter" und der Hund steht daraufhin in der Gegend rum und weiß nicht, was er tun soll. Ich finde das Verhalten des Hundes in dieser Situation nachvollziehbar und es bringt auch das Problem, das das Blocken mMn mit sich bringt ganz gut auf den Punkt. Das Blocken gibt dem Hund keine Anleitung was er tun soll. Du sagst ihm "stopp." und das war's. Keine Anleitung oder Alternative, was er stattdessen tun soll.
Das weitere Problem, das ich persönlich mit Körperblocks innerhalb der Wohnung (oder auch im generellen) habe, ist dass die immer unvorhergesehen für den Hund kommen. Das Hauptargument für körperliches Blocken ist ja immer "das machen Hunde untereinander auch". Stimmt soweit. Was man aber dazu wissen sollte, ist dass es eher eine Art der unhöflichen (teils sogar bedrohenden) Kommunikation ist. Das heißt es wird Druck aufgebaut, der unangenehm für den Hund ist und deshalb geht der Hund dann nicht weiter auf einen zu. Das ist also kein nettes "bitte lauf mir nicht hinterher".
Was mMn problematisch daran ist: Die Wohnung sollte ein Ort für den Hund sein, an dem er sich wohl und vor allem auch sicher fühlt. Dadurch, dass die körperlichen Blocks meistens nicht ausschließlich an bestimmten Stellen eingesetzt werden, sonder wahllos irgendwo in der Wohnung, führt das zu Erwartungsunsicherheit beim Hund. Er muss ständig damit rechnen, dass er von seinen Menschen "bedroht" wird und ist im Allgemeinen angespannter.
Was ich fairer finde: Kindergitter.
Kindergitter sind sichtbare Barrieren, sie sind immer an der selben Stelle und geben dem Hund Erwartungssicherheit. Er muss nicht ständig damit rechnen, dass er abgewiesen wird, sondern weiß "ah wenn das Gitter zu ist, komme ich nicht hinterher". Trotzdem kann er euch noch sehen und hören und bekommt mit, dass ihr noch da seid.
Zum anderen - wenn der Hund "gezwungenermaßen" (zur Klarstellung: mit "gezwungenermaßen" meine ich, dass der Hund in dem Moment keine andere Wahl hat, weil ihr bestimmt, dass der Hund entweder dort oder dort liegen soll) auf einem seiner Plätze liegt, heißt das ja noch lange nicht, dass er dort auch entspannt ist.
Habt ihr die Liegeplätze positiv verknüpft? Liegt er gerne dort? Oder nur weil er muss?
Ein liegender Hund ist nicht automatisch ein entspannter Hund. Das ist dir ja auch schon selber aufgefallen, dadurch dass du schreibst, dass er dann teilweise (Stress-)hechelnd 2 Stunden auf dem Platz liegt. Das kann ja nicht das Ziel sein.
Ich würde ehrlich gesagt - was das Hinterherlaufen in der Wohnung betrifft - ganz anders ansetzten. Was ihr gerade macht ist ja im Prinzip nur Symptombekämpfung. Also: Hund steht auf und will hinterher -> körperlicher Block -> Hund läuft zwar nicht hinterher, ist aber nur deshalb nicht automatisch auch entspannt.
Ich würde eher an der Wurzel des Problems ansetzten und dem Hund Entspannungszonen im Haus einrichten und nebenbei ein positiv aufgebautes Deckensignal trainieren.
Mal als Beispiel: Ich war letztens mit Luna im Urlaub und wir haben uns draußen in ein Café gesetzt. Dort war auch ein anderer Hund. Dieser Hund wurde angebunden, hatte keinen Bewegungsspielraum mehr, hat dauernd sein "Platz"-Signal bekommen und sich gezwungenermaßen irgendwann hingelegt, aber war sichtlich unentspannt. Der hat dauernd gefiept und auch irgendwann angefangen vor Stress zu hecheln.
Für Luna habe ich eine Decke hingelegt (die positiv verknüpft ist) und sie erstmal gucken lassen. Luna kennt tatsächlich gar kein "Platz"-Signal, weil ich nicht möchte, dass sie sich hinlegt, weil ich das sage, sondern weil sie wirklich entspannt ist. Ich habe ihr ein paar Kekse zur Entspannung gegeben und irgendwann hat sie sich von ganz alleine hingesetzt. Das habe ich wiederum belohnt und irgendwann hat sie sich dann hingelegt und dafür bekam sie dann ein Kauteil. Sie hat sich von ganz alleine hingelegt, weil sie entspannt war und nicht weil sie musste.