Huhu 
Meine Luna kommt aus dem rumänischen TS und ist kein klassischer Angsthund, aber auch eher vorsichtig und unsicher und vieles von dem was du schreibst kenne ich von uns auch!
Erstmal zum Thema Besuch:
Thema
Besuch in die Ferse zwicken
Huhu an alle und frohe Weihnachten
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Eigentlich habe ich ja einen Thread mit Fragen rund um Luna, aber dieses Thema ist mir wirklich wichtig, sodass ich lieber einen neuen Thread eröffne, damit es nicht untergeht.
Wir haben die Weihnachtstage im Großen und Ganzen ganz gut überstanden. Wir waren vom 24. bis zum 26. nachmittags bei meinen Eltern, meiner Schwester und meiner Oma. Also alles Familienmitglieder, die Luna schon lange kennt. Am 25. kam dann noch ein Freund meiner Oma hinzu, den Luna…
Lest euch vielleicht mal durch meinen Thread durch
vielleicht findet ihr da schon einige Tipps!
Meine jetzige Trainerin, bei der ich auch bleiben werden, ist auch aus dem "Trainieren statt Dominieren" Netzwerk und die ist richtig klasse! Gerade bei einem Angsthund finde ich es wichtig positiv und bedürfnisorientiert zu arbeiten und dem Hund gegenüber fair und berechenbar zu bleiben. Dann entsteht auch Vertrauen auf dem ihr aufbauen könnt! Die Sprühflasche würde ich ab jetzt komplett weglassen, die hilft zwar für den Moment um das Verhalten abzubrechen, aber langfristig macht ihr euch ganz viel damit kaputt. Zum einen die Beziehung zu euch, weil ihr in den Augen des Hundes unfair und unberechenbar handelt und zum anderen können ganz miese Fehlverknüpfungen entstehen. D.h. wenn ihr den Hund mit Wasser besprüht und der findet das richtig doof, guckt in dem Moment zB ein Kind an, kann es sein, dass er dieses unangenehme Gefühl mit Kindern verknüpft. Einfach weil er in dem Moment eins angeschaut hat. Das ist das ganz große Problem, wenn man über Strafen arbeitet, weil man nie weiß, wie der Hund es verknüpft.
Habt ihr Instagram oder hört gerne Podcasts? Da könnte ich euch einige Dinge empfehlen in Bezug auf positives Hundetraining. 
Ansonsten als allgemeinen Tipp: Gebt dem Hund viel Zeit und Verständnis. Seid euch bewusst, dass da einiges an Arbeit auf euch zukommen kann. Ich fände es am wichtigsten jetzt erstmal daran zu arbeiten Vertrauen aufzubauen, um somit Sicherheit zu geben. Draußen eher entspannte Spaziergänge an der langen Leine, mit viel schnüffeln und stehenbleiben und beobachten. Dabei könnt ihr ruhiges Beobachten von Reizen jeder Art (andere Hunde, andere Menschen etc.) auch gerne belohnen. Meiner Meinung nach würde es aber auch reichen, wenn ihr weniger draußen unterwegs seid. 3 Stunden finde ich auch ganz schön viel für einen ängstlichen Hund. Wir sind in der Regel 90 min pro Tag draußen. Manchmal natürlich auch länger, aber im Durchschnitt beläuft es sich auf ca. 90 min.
Wenn wir Besuch haben schläft sie tatsächlich irgendwann ein, daher dachte ich eigentlich schon, dass sie zur Ruhe kommt. Wie gesagt verjagt sie sich aber direkt, sobald der Besuch kurz aufsteht oder z.B. schnelle Bewegungen macht, dann wird aufgesprungen und gebellt…
Ich denke einfach, dass sie bei uns nicht das Gefühl hat sicher und beschützt zu sein 
Ich weiß aber auch nicht, wie wir ihr das vermitteln sollen. Wie zeige ich ihr, dass sie zu mir kommen kann wenn sie Angst hat, und nicht die Flucht (nach vorne oder hinten) ergreifen muss?
Das kenne ich von Luna auch. Meine Trainerin hat es mir so erklärt: Wenn fremde Leute da sind und sitzen, dann sind sie in dem Moment für den Hund berechenbar und gut einschätzbar. Die Leute sitzen, bewegen sich nicht hin und her und der Hund weiß dann in dem Moment, dass ihm nichts passieren kann. Steht aber jemand auf, wird er in dem Moment wieder unberechenbar, weil der Hund nicht einschätzen kann, was jetzt passiert. Geht der Mensch auf den Hund zu? Geht er (aus Sicht des Hundes) zu nah vorbei? Bewegt sich hektisch und komisch? Er wird unberechenbar. Deshalb kommt dann wieder eine Reaktion seitens des Hundes.
Eure Aufgabe ist es, dem Hund Strategien zu zeigen, wie er mit Besuch umgehen soll. Wenn es sich um Freunde handelt, die öfter zu Besuch kommen, dann würde ich mir da auch Mühe geben. Heißt: Erstmal gemeinsame Spaziergänge, weil draußen ist es idR unproblematischer als drinnen und dann gemeinsam ins Haus gehen. Und drinnen könntet ihr - wenn euch das nicht zu viel ist - mit Kindergittern arbeiten. Da hat uns die Trainerin auch zu geraten. Die haben den Vorteil, dass der Hund nicht ausgeschlossen ist und beobachten kann, aber trotzdem ist der Besuch vor dem Hund geschützt und der Hund auch vor dem Besuch.
Wie verhält sich euer Besuch denn gegenüber dem Hund? Wird der Hund ignoriert oder angesprochen und sogar versucht anzufassen? Am besten wäre es nämlich, wenn ihr Besuch anleitet, den Hund erstmal komplett zu ignorieren. Also einfach so tun, als wäre der Hund nicht da. Auch nicht angucken und ansprechen nach dem Motto "aber ich tu dir doch nichts!" Das kann nämlich schon zu viel sein. Luna triggert sowas zB schon.
Zurück zum Thema Kindergitter: Das gute ist, dass ihr zu zweit seid. D.h. wenn Besuch kommt, kann eine Person die Tür öffnen und sich um den Besuch kümmern und die andere Person kann erstmal beim Hund hinter dem Kindergitter bleiben. Wenn ich weiß, dass der Besuch gleich kommt, dann fange ich schon vor dem Moment des Klingelns an, Luna Kekse zu geben, weil ich sie dann schon für das ruhig bleiben belohne und sie gar nicht erst in die hohe Erregungslage kommt. Dann entweder durchgehend weiter belohnen, während der Besuch reinkommt oder dem Hund eine Futterbeschäftigung anbieten, zB Schleckmatte (lecken beruhigt idR) oder einen Kong. Dann ist der Hund beschäftigt während der Besuch reinkommt und verknüpft gleichzeitig auf Dauer "Besuch = es gibt was richtig cooles zu Essen und ich muss mich gar nicht um den Besuch kümmern, das macht Herrchen/Frauchen". Außerdem fällt es Besuch auch leichter den Hund zu ignorieren, wenn dieser gerade anderweitig beschäftigt ist, als wenn er mitten im Trubel dabei ist.
Das wäre so mein erster Ansatz. Wie man dann weiter macht, also ob man den Hund erstmal dauerhaft hinter dem Gitter lässt oder an der Leine auch mal dazu holt, würde ich individuell vom Hund und dem Besuch abhängig machen. Das kann dann aber sicherlich auch ein*e Trainer*in mit euch gemeinsam beratschlagen.
Wenn mal Leute kommen, die eh nicht häufig kommen (zB Handwerker oder anderweitig Bekannte) würde ich mir und dem Hund den Stress aber nicht antun und den Hund dann lieber im Schlafzimmer mit geschlossener Tür lassen. Bei uns war gestern ein Handwerker da und mein Freund hat sich darum gekümmert und ich war mit Luna im Schlafzimmer und habe Leckerchenspiele in der Zeit gemacht. Damit habe ich auch schon angefangen bevor der Handwerker reinkam und dann ist Luna auch die ganze Zeit ruhig geblieben.
Es kann auch sein, dass es für euren Hund generell stressfreier ist mit Besuch gar nichts zu tun haben zu müssen und es entspannter für alle Seiten ist, wenn der Hund gar nicht dabei ist. Dann wäre die Lösung mit dem Schlafzimmer gar nicht so schlecht, weil auch so lernt ja der Hund über kurz oder lang, dass er sicher ist, wenn fremde Leute ins Haus kommen und vor allem auch dass es nicht seine Aufgabe ist sich zu kümmern. Vielleicht ist der Hund dann nach einem Jahr (fiktive Zahl) auch soweit, dass er doch mal dazukommen kann.
Auch das würde ich mit einer*einem Trainer*in gemeinsam erarbeiten und schauen. 
Sicherheit könnt ihr eurem Hund geben, indem ihr für ihn und seine Bedürfnisse einsteht. D.h. Hund bei euch halten und Besuch und fremden Menschen draußen klipp und klar sagen "Nein, ihr dürft den Hund nicht anfassen. Bitte nicht näher kommen. Einfach ignorieren." Auch wenn das manchmal schwierig ist. Aber so merkt der Hund, dass er sich auf euch verlassen kann und dass ihm niemand was tut, wenn er in eurer Nähe ist. Genauso mit Hundebegegnungen. Am besten keinen Hund ran lassen.
Ich könnte glaube ich noch 3 Seiten weiterschreiben, aber ich glaube das reicht vielleicht auch erstmal.
ich drücke die Daumen, dass ihr eine gute Lösung findet! 