Oh mich freut das total zu lesen, du scheinst auch ein gutes Bauchgefühl zu haben! Das klingt total super. 😍
Beiträge von lisa_do
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Je nach Hund muss man dieses "ignorieren und in Ruhe lassen" mit sehr viel Abstand zum Menschen etablieren.
Kann sein, dass ihr für den aktuellen Stand noch zu nah in die Situationen rein geht.
Da bin ich mir ziemlich sicher, dass das so ist!
Begegnungstraining kann wirklich sehr viel Zeit und Geduld erfordern. Das geht nicht von heute auf morgen.
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Aber manche Probleme kann ich nicht aussitzen, bis er angekommen ist. Ich brauche jetzt eine Lösung, bevor es sich festigt.
Welche Probleme denn? Also welche machen dir am meisten zu schaffen?
Für viele Probleme gibt es auch vorübergehende Managementlösungen, bis man an einem Punkt ist, an dem man richtig trainieren kann. Vielleicht fallen uns ja gemeinsam Lösungen für die dringendsten Probleme ein.
Markerwort haben wir versucht, genau wie clickern, aber er nimmt ja keine Belohnung an und die Trainerin meinte dass es so keinen Sinn macht.
Ja, schwierig. Das stimmt. Markerwort funktioniert ja nicht nur über Futter, also du könntest es auch erstmal mit ruhigem Lob versuchen, vielleicht kommt ja ein bisschen was zu Sonic durch.
Oder nimmt er vielleicht Wurst oder Käse, wenn du dich mal mit dem Rücken oder seitwärts zu ihm setzt und ihm das Futter zu rollst und ihn dabei dann nicht anschaust?
Und wie gesagt, funktionale Verstärker wie Distanzaufbau oder auch Schnüffeln können auch als Belohnung auf ein MArkersignal folgen. Also vielleicht klappt es hier nicht mit dem klassischen Aufbau und du musst es einfach in den Alltag integrieren.
Also du ziehst dann einfach trotzdem mal durch, wenn ein Trigger kommt, dass du dann markerst und Distanz aufbaust. Vielleicht versteht Sonic im Sinne von "learning by Doing" dass das Markerwort was tolles ist.
Das mit der Ruhezone ist eine tolle Idee! Ich habe ein extra Zimmer, dass momentan eher so Abstellraum für Krimskrams ist. Da könnte ich aufräumen und ein Gitter davor machen.
Das klingt super!! Da freut Sonic sich bestimmt drüber
dann schön gemütlich einrichten, Wasser rein, was zum Kauen (Kaffeeholz oder vielleicht so ein Rinderhuf) und einfach mal schauen, wie er es annimmt! Das Gitter muss ja auch nicht permanent zu sein, aber du könntest eine Hausleine an Sonic befestigen und ihn dann dorthin bringen, wenn er irgendwo etwas kaputt machen will zB.
Ich werde mich außerdem nach einer neuen TrainerIn umsehen. Irgendwie klingt es so als hätte sie zu wenig Ahnung.
Magst du sagen aus welcher Ecke du ungefähr kommst? Vielleicht kann ja jemand ein*n Trainer*in empfehlen.
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Ignorieren bei Unsicherheit würde ich nicht, sondern dem Welpen zeigen, dass man da ist und dass die Gegenstände nicht bedrohlich sind (zB selber zu den Gegenständen hingehen und anfassen, "hey, alles gut, schau mal, passiert nichts"). Mit Unsicherheiten würde ich niemanden ignorieren oder alleine lassen.
das muss man aber können - gerade Anfänger neigen dann eher dazu, dass noch zu verstärken, weil da muss man selber sehr sicher sein in dem was man tut und sagt - und da scheitert es oft.. da wird oft zuviel GEfühl, zu viel "es passiert nichts" in die Stimme gelegt, und schwupps kommt beim Hund das Gegenteil an.
Wir hatten das gerade bei einem Welpen aus unserem Wurf - da wurde es gut gemeint, aber dem Hund das völlig falsche vermittelt und das ganze wurde immer schlimmer..
ich weiß auf jeden Fall was du meinst, man muss natürlich selber entspannt dabei bleiben. Aber der Welpe hier scheint sich ja überhaupt nicht selbst regulieren zu können, also scheint ignorieren ja keine gute Lösung zu sein, wenn er sich dann immer weiter reinsteigert.
Also liebe TE, nicht selber hektisch oder panisch werden, sondern dem Welpen vermitteln, dass alles in Ordnung ist und gruselige Gegenstände einmal selbst begutachten. :)
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man müsste halt wissen warum er bellt - Unsicherheit oder Übermut je nachdem wird es eben ignoriert oder unterbunden
Ignorieren bei Unsicherheit würde ich nicht, sondern dem Welpen zeigen, dass man da ist und dass die Gegenstände nicht bedrohlich sind (zB selber zu den Gegenständen hingehen und anfassen, "hey, alles gut, schau mal, passiert nichts"). Mit Unsicherheiten würde ich niemanden ignorieren oder alleine lassen.
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Also anfangs ganz klassisch mit Leckerlies versucht. Dann einfache Kommandos wie Sitz als Bindungsaufbau vorgeschlagen.
Also meiner Meinung nach erreicht man über das Erlernen von Kommandos keinen Bindungsaufbau. Zumindest nicht über ein "Sitz". Also klar baut man Bindung auf, wenn man etwas gemeinsam mit dem Hund macht. Für manche Hunde trägt es sicherlich zum Bindungsaufbau bei, wenn man sich ein Kommando gemeinsam erarbeitet, aber dafür ist halt die Voraussetzung, dass der Hund gerne mit dem Menschen arbeitet. Das fehlt ja noch bei euch.
Fina war am Anfang auch eine unsichere Kandidatin, nicht ganz so extrem wie bei euch, aber bei ihr hat es auch viel Bindungsausbau gebraucht und sie brauchte ne große Portion Selbstbewusstsein. Was bei uns total geholfen hat:
- Markerwort (falls dir das nichts sagt, guck mal hier: https://www.easy-dogs.net/das-markersignal-im-hundetraining/) und alles markern, was der Hund toll und in unseren Augen richtig macht
- Ankündigungen: viele Dinge benennen und ankündigen, so handelt man für den Hund vorhersehbar. Das führt dazu, dass der Hund Situationen besser einschätzen kann, weniger Angst haben muss, weil er weiß was gleich passiert und das führt automatisch dazu, dass man ein verlässlicherer Sozialpartner wird. Ankündigen kann man zB, wenn man am Hund vorbeigehen muss, Geschirr bzw. Halsband anziehen, anleinen, Hund anfassen ... Also alles was den Hund irgendwie betrifft
- Routinen: Also immer ca. zur selben Zeit rausgehen (nicht auf die Minute genau, aber so in etwa im gleichen Zeitraum und nicht den einen Tag 3x rausgehen und den nächsten Tag 5x zB) , zur selben Zeit füttern, am Anfang immer nur die gleichen Strecken spazieren gehen
- Strukturierte Spaziergänge: Am Anfang wie gesagt immer nur die gleichen Strecken gehen und damit meine ich auch Strecken. Also keine Runden, sondern den gleichen Weg wieder zurück gehen, den man auch hingeht. Das hat den Vorteil, dass der Hund den Weg und die Reize auf dem Hinweg schon wahrgenommen hat und auf dem Rückweg meist etwas entspannter ist und ggf. dann irgendwann auch ansprechbar ist. Ihr könntet auch immer an derselben Stelle zB 5 min Pause machen und die Umgebung beobachten, an anderer Stelle hat der Hund immer so viel Zeit zum schnüffeln, wie er möchte usw.
- Viel Zeit für Hundehobbies zum Ausgleich: So ein Umzug in ein komplett fremdes Land ist sooo anstrengend für einen Hund. Diese Hunde erleben so viele neue Reize, das kann man sich gar nicht vorstellen. Um das alles verarbeiten zu können, braucht der Hund viel Dopamin, also viel Zeit für Hundehobbies. Also entspannte Spaziergänge ohne viele Reize (falls das bei euch möglich ist, bzw. ihr könnt ja auch rausfahren, wenn Sonic gerne Auto fährt) an langer Leine (ggf. mit Maulkorb) , viel Zeit zum Schnüffeln usw.
- Und zuletzt: genug Zeit für Ruhe und Schlaf zur Reizverarbeitung.
Wir gehen raus mit Sonic und nähern uns langsam den Menschen. Für jeden Meter, wo er nicht bellt oder knurrt sollte er eine Belohnung erhalten, aber klappt halt nicht. Wir haben null Fortschritte gemacht.
Hier wird, finde ich, ein bisschen viel auf einmal erwartet. Du müsstest hier mAn schauen, was Sonic's Individualdistanz ist und diese erstmal nicht unterschreiten. Dass man sich Triggern langsam nähert kommt irgendwann, aber erstmal trainiert man aus der Distanz, dass die Trigger desensibilisiert und im besten Fall positiver Verknüpft werden. Also wenn er zB bei 5m Abstand ruhig bleibt, dann versuchst du diese Distanz einzuhalten und lobst ihn dafür, dass er ruhig bleibt.
Du kannst hier auch ganz toll funktional verstärken über Distanzaufbau. Also wenn ihr zB einen Menschen seht und Sonic bleibt ruhig, dann lobst ihn dafür (oder benutzt euer Markerwort, falls ihr eins aufbaut und das was für dich ist
) und als Belohnung bekommt er dann keinen Keks, wenn er da gerade kein Interesse dran hat, sondern du geht ein paar Schritte zurück und vergrößerst die Distanz zu dem Trigger. Das kannst du auch unter Signal stellen, zB "Distanz".
Dann wäre der konkrete Ablauf: Trigger taucht auf - Sonic bleibt ruhig - Markerwort - "Distanz" als Belohnung. Damit bringst du ihm auch bei, dass es andere Strategien als "Fight" gibt, nämlich das Ausweichen.
Beim Möbel zerstören soll ich das Verhalten mit Spielzeug oder Kauzeug umlenken, aber nö, keinen Bock.
Hat Sonic eine Ruhezone? Vielleicht wäre es sinnvoll ihm einen Bereich mit einem Gitter abzutrennen oder ein Zimmer hundesicher zu machen und mit Kindergitter abzutrennen, dann kannst du ihn dorthin bringen, wenn er etwas kaputt machen will und ihm dort Pappe zum Schreddern anbieten. Falls er die dann nicht nimmt, ist das ja die eine Sache, aber er hätte zumindest die Option.
also wenn er eine nasse space hätte, könntest du diesen mit einem Kaffeeholz und Pappe zum Schreddern ausstatten.
Ich glaube aber, dass das Kaputtmachen von Dingen viel Stressabbau ist und er deshalb dann auch nicht umzulenken ist. Also wenn ihr insgesamt mehr Ruhe und Struktur reinbekommt, hört das vielleicht auch von alleine auf.
Schnüffeln! Er schnüffelt sich minutenlang wo fest und folgt Spuren.
Guck mal, das kannst du super unter Signal stellen.
also einfach, wenn er irgendwo schnüffelt, "schnüffeln" sagen über mehrere Tage und dann kannst du mal ausprobieren, ob er schon verstanden hat und anfängt zu schnüffeln, wenn du das Wort sagst. Das kann auch irgendwann super in Begegnungssituationen eingesetzt werden als Alternativverhalten nach dem Distanzaufbau (aber das hat ja noch Zeit, ich will es jetzt auch nicht zu kompliziert machen
).
Falls was unklar ist oder du noch Fragen hast, dann frag gerne!
toll, dass du dir solche Mühe machst mit Sonic!
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Uns hat dieser online-Kurs total geholfen: https://www.dogs-connection.de…schluss-mit-leine-zerren/
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Aber sobald ich ihm Futter hinhalte oder hinwerfe geht er.
Klingt für mich, als wäre er Menschen ggü. im generellen einfach noch sehr skeptisch. Futter hinhalten würde ich in so einem Fall dann gar nicht machen. Vielleicht mal im Vorbeigehen was richtig tolles fallenlassen, ein Stück Wurst oder so und dann weitergehen. Also nicht stehen bleiben, um zu gucken ob der Hund es auch nimmt.
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Hallo und Willkommen
erstmal möchte ich den anderen zustimmen - 3 Monate sind keine Zeit für einen Hund aus dem Tierschutz. Vor allem nicht, wenn sie aus dem Ausland kommen und alles, wirklich alles neu für sie ist. Als Mensch gewöhnt man sich total schnell dran, dass man jetzt einen Hund hat und stellt sich auf die neuen Routinen ein etc. , aber für Hunde dauert es teilweise viel länger, bis sie wirklich richtig ankommen. Das vergisst man schnell, wenn man sich selber schon dran gewöhnt hat.
Also würde ich hier alles erstes auch auf Bindungsaufbau, Zeit & Geduld setzen.
Wie arbeitet eure bisherige Trainerin denn mit euch? Also was sind ihre Ansätze, was habt ihr schon versucht, wie sieht so eine konkrete Stunde aus?
Und ansonsten: was macht Sonic gerne? Es gibt doch bestimmt irgendetwas, was er toll findet, oder? Schreib mal eine Liste mit allen Dingen, die er gerne macht, erstmal unabhängig davon, ob du diese Sachen toll findest oder nicht. Beispiele wären zB: Schnüffeln, Rennen, Buddeln, bestimmte Dinge beobachten, Wittern ... Schreib einmal alles auf, was dir einfällt!
Hunde sind nicht nur über Futter und Spiel motivierbar. Wenn Sonic zB gerne schnüffelt, dann könntest du das unter Signal stellen und als Belohnung einsetzen. Nur als Beispiel.
Welche Futterbelohnungen hast du denn versucht bisher? Auch sowas tolles wie Käse oder ein Stück Wurst oder Leberwurst aus der Tube?
Nimmt er drinnen Futter an oder dort auch nicht?
Ich glaub das waren erstmal genug Rückfragen, wir finden bestimmt was, was Sonic motiviert!
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Warum kannst du den Hund nicht mitnehmen, wenn du deine Kinder in die Kita bringst und wieder abholst?
Ein Welpe mit 12 Wochen, der noch nicht mal eine ganze Woche bei euch ist, kann einfach noch nicht alleine bleiben. Das ist biologisch bedingt. In der Natur wäre der Welpe schutzlos und sein Leben wäre gefährdet, wenn er irgendwo alleine zurückgelassen wird.
Natürlich lernt der Hund das irgendwann. Aber das kann Wochen / Monate dauern. Bis dahin muss euch eine andere Lösung einfallen. Je öfter ihr den Hund jetzt alleine lasst, obwohl er Stress dabei hat, umso schwerer macht ihr es euch für's zukünftige Alleinbleib-Training. Aktuell macht euer Welpe in einer sehr sensiblen Zeit jedes mal auf's neues die Erfahrung "alleine bleiben fühlt sich doof an". Ich hätte Angst, dass sich das verfestigt und würde mich ganz schnell nach andere Lösungsmöglichkeiten umschauen.