Beiträge von lisa_do

    Hm, ich persönlich finde das alles nicht so optimal irgendwie. Also von der Trainerin will ich gar nicht erst anfangen. Unausgesprochen etwas nach dem Hund werfen geht überhaupt nicht.

    Aber insgesamt habe ich den Eindruck, dass hier vieles verkompliziert wird, aber trotzdem nicht das Große & Ganze gesehen wird.


    Dass der Hund zwickt und drüber ist, ist ein Symptom davon, dass der Hund massiv gestresst und überfordert ist. Das zwicken irgendwie abzubrechen ist natürlich richtig, aber das ist keine dauerhafte Lösung. Finde ich auch sehr schade, dass die Trainerin da nicht weiter gedacht hat.


    Ich bin immer noch der Ansicht, dass der Hund weniger Programm und mehr Freiraum braucht, ohne permanent eine Ansprache bekommen zu müssen. Auch jetzt dieses ständige auf die Decke bringen ist zwar schön und gut, wenn es meistens funktioniert, aber auch da kann man es sich doch einfacher machen.


    Warum kein Welpengitter oder einen abgetrennten Bereich, den man richtig richtig positiv verknüpft als Ruhezone? Dann kann der Hund auch nicht einfach weggehen und muss ständig zurückgebracht werden, wenn es eine räumlich sichtbare Begrenzung gibt. Auch sowas wie konditionierte Duft- oder Geräuschentspannung ist super schnell aufgebaut, wenn man sich da einmal einliest. Das kann hier bestimmt mega hilfreich sein, um diesem Hund beim Entspannen zu helfen.


    Es dauert einfach länger als 6 Wochen bis sich ein Tierschutzhund an's Zusammenleben mit Menschen gewöhnt und da kann der Hund nichts zu. Und trotzdem finde ich, dass er hier gerade der Leidtragende ist, der gar nicht verstehen kann, was los ist und was die Menschen von ihm wollen.



    Ich würde hier genau 3 Sachen machen:


    1. Dem Hund helfen mehr Schlaf und Ruhe zu bekommen (Ruhezone aufbauen, konditionierte Entspannung einsetzen, keine stressigen Spaziergänge, langsames Heranführen an neue Reize, Schleckmatte, Kong zum ausschlecken)
    2. Dem Hund viel Zeit geben für Hundehobbies, um den ganzen Stress auszugleichen und abzubauen (Entweder Spaziergänge in der Pampa an langer Leine mit viel viel Zeit zum Schnüffeln und Erkunden oder Zeit im Garten mit der Möglichkeit zu rennen, Kekse im Gras zu suchen und vielleicht auch einfach mal zu chillen oder einen Kauknochen im Garten zu verspeisen)
    3. Vertrauen aufbauen, damit der Hund lernt, dass seine Menschen toll sind und nichts böses wollen (keine bedrohliche Körpersprache, vieles ankündigen zB "Geschirr anziehen" "Vorsicht, ich gehe an dir vorbei" "Achtung, ich stehe auf" etc.)


    Und dann hat man meiner Meinung nach eine gute Basis um wirklich Sachen zu trainieren und sich langsam an "normale" Spaziergänge ran zu wagen. Und ich würde fast meine Hand dafür in's Feuer legen, dass es dann auch kein Zwicken mehr gibt. Hund etwas aus dem Fokus nehmen, entspannt nebeneinander her leben und dem Hund genug Zeit für Hobbys, Ruhe und Vertrauensaufbau geben.

    Bei der HanseMerkur steigt der monatliche Preis pauschal einmal zum 4. , 5. und 7. Lebensjahr an, meine ich. Also auf jeden Fall 3x.


    Bei Luna (Mischling, klein) zahle ich jetzt ohne SB 62€ (inkl. Zahnzusatz) im Premium Tarif. Und würde am Ende nach dem 7. Lebensjahr bei knapp 100€ sein, wenn ich den Tarif so beibehalte. Aber ich finde die HanseMerkur Preis- Leistungstechnisch immer noch am besten muss ich sagen, vor allem vor dem Hintergrund, dass es ab dem 3. Jahr einen Kündigungsschutz gibt.

    Eine Frage an den TE wie hast du das mit den Videos einbinden hinbekommen?

    Ich habe in einen anderen Tread ein Post verfasst und wollte da auch ein Video posten.

    Nur leider habe ich nicht so die Ahnung davon.

    Ich bin zwar nicht die TE, aber du könntest das Video zB bei YouTube hochladen unter "privat" und dann den Link hier einstellen. Dann wird das Video nicht bei YouTube gelistet und es können nur Leute schauen, die den Link dazu haben. :)

    Mal als Beispiel: Fina ist seit Mai 22 bei mir und wir haben im Alltag einen relativ strukturierten Tagesablauf, den wir von Anfang an hatten. Der hat immer gut funktioniert und Fina ist nach jedem Rausgehen zur Ruhe gekommen und hat geschlafen.


    Erst seit einem Monat ca. kommt sie vormittags nicht mehr so gut zur Ruhe. Nach Rücksprache mit unserer Trainerin, Tagebuch führen und analysieren kamen wir tatsächlich zu dem Schluss, dass ihr die kurze Runde morgens wahrscheinlich nicht mehr reicht. Also machen wir jetzt ein bisschen Nasenarbeit morgens (Fährtensuche) und 5 min gezieltes Hetzen mit einem Ball. Seitdem ist es wieder gut.


    Aber es hat 8 Monate gedauert, bis sie hier alles soweit verarbeitet hatte, dass sie ein bisschen zusätzliche Kopfarbeit brauchte. Und das auch nicht viel, das sind vielleicht 10 min Fährtensuche und 5 min Ball hetzen.


    Man tendiert immer eher dazu zu viel zu machen. Aber glaube mir, man erkennt auf den Videos wirklich deutlich, dass dein Hund gestresst ist und nicht unterfordert. Ich würde sogar eher im Gegenteil dazu raten ein paar Pausentage einzulegen, wo ihr zB nur eine kurze Runde an langer Leine geht, wenn nichts los ist und ansonsten nur in den Garten geht. Ich war die ersten 3 Wochen mit Luna zB nur im Garten.


    Also bitte bitte: lass alles ruhig angehen.

    Was haltet ihr von dem Thema Hundeschule im Moment? Also irgendein Training zur Auslastung meine ich damit.

    Da scheiden sich auch die Geister.

    Die einen sagen erstmal das Problem zuhause in den Griff bekommen, die anderen sagen, das tut ihr gut und würde vielleicht helfen, das Verhalten zuhause zu mildern.

    Schau mal, dein Hund ist seit 6 Wochen bei dir. Der hat genug Auslastung im Kopf dadurch, dass er die ganzen Reize verarbeiten muss, die tagtäglich auf ihn einprasseln. Der ist nicht unterfordert, der ist massiv überfordert. Da braucht es definitiv keine zusätzliche Auslastung!


    Ihr braucht: Struktur & Routine, Regeln und vor allem Vertrauensaufbau. Mehr nicht.

    Bitte bitte lasst es ruhig angehen. Macht entspannte Spaziergänge an langer Leine, wo nichts los ist. Lass ihn im Garten ein paar Kekse im Gras suchen und dann braucht er vor allem eins: Ruhe und Schlaf um zu verarbeiten, dass er jetzt in einer Wohnung mit Menschen wohnt und nicht mehr auf der Straße/im Shelter, in einem ganz anderen Land.


    Man unterschätzt das als Mensch total, weil man sich meistens schon nach ein paar Tagen / Wochen dran gewöhnt hat, dass man jetzt einen Hund hat. Aber gerade für Tiere aus dem Auslandstierschutz dauert das viiieeel länger.

    Denk mal drüber nach, wieviel dieser Hund gerade zum ersten mal in seinem Leben erlebt und wie stressig das alles sein muss.


    Ich weiß, dass man sich das alles viel schöner vorstellt "man rettet einen Hund aus dem Ausland" und das kann auch langfristig wirklich der Fall sein. Aber in der ersten Zeit (und damit meine ich die ersten Monate) stehen die meisten Hunde unter Schock. Die verstehen ja nicht, dass sie gerettet wurden. Die wurden aus ihrem Lebensumfeld herausgerissen, von vielen fremden Menschen angefasst, geimpft, untersucht, mit anderen fremden Hunden zusammen in ein Shelter gesteckt, in einen Transporter gepackt, in ein fremdes Land gebracht und plötzlich finden sie sich in einer Wohnung mit engen Wänden wieder, ohne Platz zum Ausweichen mit völlig fremden Menschen, von denen sie ständig angefasst und angestarrt werden.


    So fühlt sich dein Hund aktuell. Und er versucht mit dir zu kommunizieren, Hunde kommunizieren ständig mit uns, körpersprachlich. Aber es ist an uns Menschen, die hündische Sprache zu lernen und zu verstehen. Sonst knallt es irgendwann.

    Na ja, aber es gibt bezüglich der Couch ja keinerlei Probleme. der Hund scheint ja sogar liegen zu bleiben, wenn die TE aufsteht und es steht auch nirgendwo etwas davon, dass er bellt, wenn die TE sich wieder dazu setzen will. Deshalb finde ich das an dieser Stelle einfach nicht nötig. Irgendwo muss ja auch ein Bindungsaufbau stattfinden und wenn abends Ruhe reinkommt und Hund und TE kontaktliegend Zeit auf der Couch verbringen ist das doch schön.

    Wichtig für die TE fände ich wirklich sich mit der hündischen Körpersprache auseinanderzusetzen, damit sie merkt, wann der Hund zB Abstand braucht und nicht gestreichelt werden will. Deshalb nochmal die Empfehlung: http://www.sprichhund.de


    Und die Hausleine ist definitiv die bessere Methode zum körperlichen Wegschicken, aber auch das kann einen Konflikt provozieren und die Provokation eines weiteren Konfliktes sehe ich hier einfach viel kritischer als dass das der Hund auf die Couch darf (soweit es diesbezüglich halt keine Probleme gibt).


    Und nein, mir gegenüber hat keiner meiner Hunde mit den Zähnen gedroht, aber Luna war definitiv eine Kandidatin, die auch Tendenzen hat nach vorne zu gehen. Anfangs fand sie es nicht toll, wenn mein Freund sich auf die Couch setzen wollte bspw. Aber sie durfte trotzdem auf die Couch. Mein Freund hat sich angekündigt, bevor er sich hingesetzt hat und ich habe sie dann in dem Moment gelobt und gemarkert. Das gleich als sie anfangs nicht okay damit war, als Fina auf's Bett wollte.

    In meinen Augen hätte es zu noch mehr Frust und Konflikt geführt, wenn ich ihr die Couch verboten hätte. Und es hätte an der Grundemotion auch nichts geändert. Das wäre nur Symptombekämpfung gewesen. So war es ein paar Wochen anstrengend in dem Sinne, dass mein Freund sich jedes mal angekündigt hat und sie gemarkert wurde, aber langfristig hat sich ihre Emotion geändert und es ist jetzt schon lange Schnee von gestern und sie guckt nicht mal mehr hoch, wenn er sich hinsetzt.


    Aber nochmal, dieser Hund scheint ja keine Ressourcenverteidigung in Bezug auf die Couch zu zeigen, deshalb fände ich es erst recht unnötig das hier zu verbieten.

    Also das mit der Couch sehe ich ehrlich gesagt ganz anders. Warum soll man da jetzt unnötig einen Konflikt provozieren, wenn der Hund dort zur Ruhe kommen kann? Ist doch schön zum Bindungsaufbau, wenn man entspannt Kontaktliegen kann.


    Das Ding ist, wenn der Hund noch keine Kommandos kann (was nach 6 Wochen ja ziemlich wahrscheinlich ist), dann bekommt man den Hund nur über Körpersprache von der Couch runter und zwar ziemlich wahrscheinlich einschränkende Körpersprache. Das fänd ich hier völlig unangebracht. Ich sehe hier nach wie vor keinen Hund, der einen auf dicke Hose macht, sondern einen Hund, der völlig überfordert ist.


    Luna und Fina habe ich in den ersten Wochen auch nur über Locken von der Couch runterbekommen. Mittelwelle kennen sie Signale dafür.


    Ich würde den Hund lassen, wenn er von alleine ankommt und nur drauf achten dann nicht übermäßig zu betüddeln, anzustarren usw. Nur wenn er gerade nicht von alleine kommt, würde ich ihn komplett im Ruhe lassen

    Wie wäre dann das Thema Garten?

    So oft sie will draußen lassen oder nur feste Zeiten?

    Wenn die Blase das schafft, dann nur zu festen Zeiten.


    Routine und Struktur tut gerade neuen und unsicheren Hunden so gut! Ich würde mir einmal überlegen, wie so ein typischer Tag aussehen soll und das dann erstmal durchziehen. Ich habe ja auch 2 Hunde aus dem Tierschutz und bei uns sah es am Anfang so aus, als wir noch einen Garten hatten:


    Morgens ca. 15-20 min Gartenzeit, Geschäfte erledigen, bisschen schnüffeln, Energie loswerden, Leckerchen im Gras suchen


    Mittag ca. 30 min entspannte Runde an der langen Leine, noch nichts verlangen, aber gewolltes von selbst gezeigtes Verhalten belohnen (zB Lob, wenn Luna mich angeschaut hat, wenn sie gewartet hat, wenn ich stehen geblieben bin usw. Aber ich habe das noch nicht aktiv verlangt), viel Umwelterkundung

    Und die Mittagsrunde war anfangs immer die gleiche


    Abends 15 min Löserunde um Block


    Vor dem Schlafen nochmal zum Lösen in den Garten

    Das ist auch nicht gut. Die massregelt dich. Im Gesamtbild hört sich das für mich schon so an, als würde dich der Hund dirigieren wollen.

    Meinst du wirklich? Dieser Hund ist seit 6 Wochen in dieser Familie. Ich glaube nicht, dass er das Sagen übernehmen will. Ich denke, dass das komplettes Übersprungsverhalten aus völliger Überforderung ist. (was es definitiv nicht weniger gefährlich macht, das will ich damit nicht sagen!) Ich glaube nur nicht, dass man diesem Hund unterstellen kann, dass er gerade das Ruder übernimmt. Der weiß einfach nicht wohin mit sich und kann mit Menschen und dem Leben in einer Wohnung wahrscheinlich noch überhaupt nichts anfangen.