Heute Mittag kam nach langer Ungewissheit der Anruf aus der Klinik. Leider hat es sich bestätigt, dass mein Sun Prostatakrebs hat!
Der Schmerz ist unerklärlich! Auch wenn es bereits vermutet wurde, ich hatte immer noch gehofft, dass alles nochmals gut ausgehen würde.
Mir wurden vier Wege aufgezeigt, was in dieser Situation möglich ist. Der erste, dass wir es mit Medikamente soweit zu lindern versuchen, dass er zumindest noch eine Chance hat, zu Hause einige Zeit zu verbringen. Hier reden wir von maximal ein paar Monaten, es können jedoch auch nur ein paar Tage sein.
Ein weiterer würde eine Operation sein, in der ein Röhrchen eingesetzt würde, so dass er zumindest Urin ablassen kann. Allerdings wurde hier schon gleich abgeraten, da durchaus die anderen Organe bereits durch Metastasen angegriffen sein könnten. Durch die Größe der Prostata ist dies sehr wahrscheinlich.
Man könnte selbstverständlich auch einen Katheter legen und den Beutel mit einen Body fixieren. Dies würde jedoch die Lebensqualität deutlich einschränken und der Katheder müsste mehrmals in der Woche gewechselt werden, so dass hier eine Entzündung nicht außer Acht gelassen werden dürfte. Auch wäre dies organisatorisch sehr schwer zu händeln.
Die letzte Möglichkeit wäre, dass er eingeschläfert wird!
Mir ging es danach mehr als schlecht, zumal ich meinen Sun trotz der Diagnose als lebensfrohen Hund sah. Das durfte und sollte noch nicht zu Ende sein!
Wir hatten dann heute Abend nochmals Vorort ein Gespräch mit der TÄ und dafür bin ich echt dankbar!
Für mich war klar, dass ich meinen Schatz niemals leiden lassen würde. Also setzte ich mich nach dem Telefonat noch intensiver mit vielen Gedanken auseinander und ich ging tatsächlich mit der Angst in die Klinik, Sunny nicht mehr mit nach Hause nehmen zu können.
Eigentlich war für mich immer klar, wenn es auf den letzten Weg geht, dann nur in seiner gewohnten Umgebung. So hatte ich es damals bei meiner Hündin, die ich ebenfalls an den Krebs verlor, gemacht und es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung.
Nur hier hatte ich Angst davor, ich kann es nicht wirklich erklären, weshalb das so ist. Vielleicht liegt es daran, dass mich mit ihm noch viel mehr verbindet und die Zeit, in der er in der Klinik war, die schlimmste überhaupt war. Er war in der ganzen Zeit, in der er bei mir ist, bis auf zwei Wochen, immer an meiner Seite. Für mich ist Sunny eine unglaubliche Bereicherung, er macht jeden noch so schlechten Tag zu einem besonders schönen. Vielleicht liegt es daran, dass wir uns gegenseitig blind vertrauen können und ich darauf sehr stolz bin, da er ein absoluter Angsthund war, als er mit ca. 4 Jahren zu mir kam. Er wird immer selbstbewusster und neugieriger, auch neuem und anderen gegenüber und er lernt immer mehr dazu, mit jedem Tag aufs neue. Er strahlt eine Ruhe aus, die nicht nur mich kurz innehalten, sondern auch andere Hunde wesentlich entspannter sein lässt. Und er liebt es, durch die Wiesen zu rennen, sich im Gras zu wälzen und solange auf dem Rücken liegen zu bleiben, bis ich komme und ihm den Bauch kraule.
Ich habe mich für die erste Option entschieden und hatte von der TÄ die volle Unterstützung! Sunny soll noch eine Chance haben, das hat er auf jeden Fall mehr als verdient! Er bekommt nun Meloxicam, damit soll es zumindest so erträglich werden, dass er Urin ablassen kann.
Der Krebs wird zwar nicht zurück gehen, jedoch kann er trotz Diagnose noch bis zu ein paar Monate gewinnen - sofern es der Gesundheitszustand zulässt.
Nun ist morgen entscheidend, ob das Medikament anspricht. Ich bin guter Dinge, da er dies bereits vor einem Monat sehr gut vertragen hatte, es jedoch aufgrund der falschen Diagnose nicht weiter verabreicht wurde. Es bleibt die Hoffnung, die ja bekanntlich zuletzt stirbt!
Drückt Sunny und auch mir die Daumen!