Beiträge von Jennister

    Das ging mir tatsächlich auch so. Mein erster Hund kam aus einem deutschen Tierheim. Er war damals 5 Jahre alt und wurde vom Vetamt seinen Besitzern entzogen. Man wusste nicht viel über seine Vorgeschichte, doch er wurde als "sanfter Riese" beschrieben, der mit allen Hunden und Menschen verträglich ist (Labrador-Doggen-Mix). Ich dachte vor der Anschaffung, dass man einen Hund "retten" und ihm Liebe schenken sollte, weil es ihm ja bisher im Leben so schlecht ging. Und dass die dann besonders dankbar sind und alles toll funktioniert, weil der Hund ja froh ist, dass es ihm nun besser geht.


    Ja so war die äußerst naive, aber für einen Ersthundehalter nicht unnormale Vorstellung. Es kam jedoch ganz anders. Schon am dritten Tag zeigte er deutliche Verhaltensänderungen. Andere Hunde fand er blöd und zeigte das auch deutlich. Fremde Menschen, vor allem Männer, hat er auch nicht gemocht. Das Ende vom Lied war, dass es trotz eines spezialiserten Trainers in einem Beißvorfall endete. Er biss meinen Partner ins Gesicht, sodass ich den Notarzt rufen musste. Danach hatten wir beide Angst vor ihm, da es für uns aus heiterem Himmel passierte. Mittlerweile weiß ich, dass es Anzeichen gab, aber als Hundeanfänger hat man, egal wie viel man sich belesen hat, eben doch keine Ahnung....Wir gaben ihn ab und er fand dann ein zu Hause, was viel besser zu ihm passte mit Menschen, die Ahnung hatten.


    So muss es nicht enden, keineswegs. Aber bleib bitte realistisch. Du holst dir ein fremdes Tier ins Haus, was unter unbekannten Umständen aufgewachsen ist. Das läuft nicht immer wie im Film ab.

    Mein Hund hat auch Josera Kids bekommen und es sehr gut vertragen. Danach bekam er Festival und nun seit einigen Monaten Active Nature. Es gab nie Probleme wie Durchfall oder Juckreiz, auch die Futterumstellungen hat er super vertragen. Er hat schön glänzendes Fell und ist fidel und kerngesund, das spricht ja nur für das Futter.

    Ich kann mich den vorherigen Empfehlungen da nur anschließen. Erstmal weiter füttern. Wenn es problemlos klappt, wieso sollte man dann umstellen?

    Könnt ihr mir Bücher für Anfänger empfehlen?

    Also ich fand die Bücher von Michael Grewe ("Hoffnung auf Freundschaft" und "Hunde brauchen klare Grenzen") sehr hilfreich. Aber die besten und aufschlussreichsten Bücher, die ich gelesen habe, waren die von Eberhardt Trumler ("Mit dem Hund auf du", "Hunde ernst genommen" und "Der schwierige Hund). Manche Aussagen sind etwas veraltet, da die Bücher teilweise aus den 70er Jahren sind. Aber seine Beobachtungen und Erkenntnisse sind immer noch aktueller denn je.

    Ich denke nicht, dass es ein ,der Hund macht das und du tust das'-Buch gibt, zumindest keins was auf alle Hunde passt. Das ist auch viel Bauchgefühl und Intuition.

    Ich bin erstaunt, wie groß eure Vereine teilweise sind! Wir haben knapp 60 Mitglieder, davon 8 Trainer.


    Wir bieten an:

    Welpengruppe

    Teamtraining (=Basis- oder Junghundetraining)

    BH-Training

    THS

    Obedience

    Agility

    CaniX (also Canicross, Dogscooter und Bikejöring)


    Bei uns ist der Ansturm auf die Sportarten gar nicht so groß, außer beim Agility. Wir hatten auch mal Rally Obedience, aber da fehlt uns leider seit diesem Jahr ein Trainer :ka:

    Also grundsätzlich sehe ich es nicht als Problem an, wenn der Hund später 7h alleine bleibt. Das Alleine bleiben sollte aber langsam aufgebaut werden, über mehrere Monate hinweg. Und selbst das muss kein Garant dafür sein, dass es dann täglich problemlos klappt.

    Nach 5 Wochen wird das nicht möglich sein und ist auch dem Hund gegenüber nicht fair! Da müsst ihr euch Wohl oder Übel was einfallen lassen. Ich kenne auch Schäferhunde, die in einem Gassi-Service mitlaufen, aber auch das ist nicht für jeden Hund etwas...

    Habt ihr denn die Zeit, euch vor und nach dem alleine bleiben ausreichend mit dem Hund zu beschäftigen? Das solltet ihr auf jeden Fall einplanen, denn das ist ein meinen Augen ein absolutes Muss, wenn er 7h Ruhe halten soll.


    Ich hoffe ihr findet eine gute Lösung.

    Huhu,

    Also für mich hört sich das auch nach normalen Pubertätsproblemen an. Ich kann dir da den Druck rausnehmen und sagen: Mir ging es ganz genauso! :streichel: Mein Gott, was hat mich mein Hund teilweise in den Wahnsinn getrieben. Er hatte Schübe, in denen er sehr unruhig war. Da war die Leinenführigkeit eine Katastrophe, sobald ich stehen geblieben bin, hat er gemeckert weil es ihm zu langweilig war und wenn ich ihn abgeleint habe, ist er erstmal 100m nach vorne geprescht und einer Spur hinter her. In solchen Phasen haben wir viel Ruhetraining gemacht (ich habe mich auf eine Bank gesetzt und blieb so lange da, bis er ruhig und entspannt war - hat an schlechten Tagen bis zu 40 Minuten gedauert). In solchen Zeiten kam er immer an die Schleppleine, Freilauf war einfach nicht möglich.

    Dann gab es aber auch Phasen, wo er entspannt war und vorbildlich gehört hat (leider waren diese Phasen immer nur sehr kurz, max. 2 Wochen :( )


    Mir haben damals oft HH gesagt: Warte es ab, irgendwann ist es über Nacht vorbei und alles klappt prima. Und was soll ich sagen. Sie behielten recht. Loki hatte im März seinen letzten pubertären Schub, der auch nochmal richtig knackig war. Aber seitdem klappt alles wunderbar! Natürlich läuft mal hier und da was nicht so wie gewollt, aber das ist ja normal.


    Ich habe auch in den "schlechten" Phasen Sachen geübt, die mir im Alltag wichtig sind, z.B. die Leinenführigkeit. Das habe ich täglich durchgezogen, auch wenn es nur eine kurze Einheit war. Und jetzt läuft er wie ein Deckchen und ist ein sehr zuverlässiger und toller Wegbegleiter :herzen1: Aber das hat halt drei Jahre gedauert.


    Tipps hast du schon ausreichend bekommen, da kann ich den anderen nur zustimmen. Ich wollte dir nur zeigen, dass auch andere schwere Zeiten durchmachen und das nichts ist, wofür man sich schämen muss :bindafür:

    Hallo Jessy,


    Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Ihr habt sehr viele Probleme auf einmal, weshalb ich euch einfach nur raten kann, SOFORT einen guten Trainer (der sich mit Gebrauchshunderassen auskennt) zu Rate zu ziehen! Andernfalls wird der Hund nicht lange bei euch bleiben, verspreche ich euch.

    Bezüglich eures dubiosen Hundekaufs und der Rassewahl werden noch andere was sagen. Ich habe dafür gerade einfach nicht die Muße, weil es jedes Mal das selbe ist...

    Ich finde den Thread sehr spannend, interessiere mich auch sehr dafür, was andere so mit ihren Hunden machen. Da kann man sich auch gut Inspirationen holen :bindafür:


    Nun zu meinem Hund:

    - 3-jähriger AL-Labrador

    - aktiv


    Wochentags gehen wir um 6.30 Uhr 45 Minuten spazieren oder auch mal Rad fahren. Manchmal trainieren wir früh noch circa 10 - 15 Minuten Unterordnung (mit Spielen als Belohnung, da ihm das am meisten Spaß macht). Anschließend bekommt Loki sein Frühstück. Dann ist er 7h allein und pennt zu Hause. Wenn ich nach Hause komme, gibt es einen Spaziergang von 1h, wo wir oft auch etwas zergeln. An Artgenossen ist er nicht so interessiert, deswegen gibt es idR kein Spielen mit anderen Hunden (Hundezeitung lesen ist ihm wichtiger).

    18 Uhr gibt es Abendbrot und um 19 Uhr gehen wir nochmal 30 Minuten eine Löserunde, dann ist kuscheln auf der Couch angesagt. Montags und Freitags (aktuell nur montags) haben wir um 18 Uhr noch THS-Training, da fällt die Abendrunde dann nur kurz aus.


    Die Wochenenden sind sehr unterschiedlich. Zur Zeit bin ich samstags im Verein, wo wir BH-Training haben (möchten wir im September laufen, daher fällt das Freitagstraining aus). Dann gibt es trotzdem die 2h Gassi insgesamt am Tag. Sonntags machen wir manchmal einen Ruhigen oder gehen wandern. In der kalten Jahreszeit kommt statt dem Radfahren 2x wöchentlich Bikejöring (Zughundesport) dazu. :hundeleine04:

    Ab August fange ich dann eine neue Stelle an, wo ich mich zeitlich mit meinem Partner besser reinteilen kann. Dann ist der Wuffi auch nicht mehr jeden Tag so lang allein :hurra:

    Wir haben ziemlich viel gelesen, deshalb verstehe ich nicht so ganz warum meine Frau plötzlich einen Rückzieher machen möchte.

    Wenn ich drei Kinder hätte und ein Welpe ins Haus kommen soll, wäre ich auch verunsichert. Als mein Hund damals einzog hatte ich zwei Monate komplett frei und konnte mich voll und ganz auf das Thema Welpe konzentrieren. Und das war immens anstrengend! Wenn dann noch andere Verpflichtungen dazu kommen, kann das eine große Aufgabe darstellen. Ich finde es eher eine gute Reaktion, dass sie etwas unsicher ist, da dass ja zeigt, dass sie weiß was es für eine Herausforderung darstellt. Lieber so anstatt den Welpen kaufen mit der Einstellung "Wird schon werden". Lasst euch Zeit, ich finde es gut, dass ihr Züchter kontaktieren möchtet! Die können euch hoffentlich einen guten Einblick geben. Und ein Hundetrainer an der Hand, der euch schon unterstützt bevor der Welpe da ist, wäre dann natürlich ideal.