Ich habe während der Welpenzeit nie Leinenkontakt zu anderen Hunden zugelassen. Durch die Corona-Situation gab es leider keine Spiel-/Sozialisierungsstunden in der Hundeschule, so dass er die ersten Wochen/Monate nur sehr reduziert Kontakt zu anderen Hunden hatte und dies gelegentliche private Treffs auf einer Wiese waren.
Der Radius ab dem er für mich nicht mehr ansprechbar ist, ist m.E. extrem groß. Also nicht 10-15 m sondern schon deutlich früher.
Jetzt frage ich mich ob das vielleicht sogar total falsch war weil er jetzt zu jedem Hund rennen will den er sieht oder zu wenig weil er seinen „Hundebedürfnissen“ nicht nachkommen konnte?
Ich lasse den Erstkontakt sogar nur an der Leine zu. Zum einen kann man schnell eingreifen, falls es nicht passt, zum anderen bin ich überhaupt kein Freund davon, wenn unangeleinte Hunde wie Kometen aufeinanderprallen. Ableinen kann man ja immer noch und gleichzeitig lernt der Hund die Leinenverträglichkeit.
In Deiner jetzigen Situation würde ich - neben der Hundeschule - ganz aktiv in Gebiete gehen, wo Du sogar sehr viele angeleinte Hunde triffst (natürlich nur, wenn Du es Dir zutraust - vllt. auch mit menschlicher Begleitung, da fühlt man sich selbst oft schon etwas sicherer). Ich mache es bei den jungen Hunden oft so, dass ich an Hundeausläufen vorbei spaziere. Ich gehe aber nicht rein. Ich nutze sie um meinem Hund beizubringen, dass ich der Star der Runde bin und wir total viel Spaß haben ohne andere Hunde anzupöbeln. Da ergibt sich manchmal auch die ein oder andere Begegnung mit ruhigen Vertretern und verständnisvollen Menschen. Auch Spaziergänge durch die Stadt bringen eine Menge Souveränität. Oft sind die Hunde auch schon ein wenig ruhiger, wenn man sie vor dieser Art Kopftraining körperlich ein wenig fördert. Leckerli in der Tasche hab ich auch immer dabei. Und Halsband statt Geschirr.
Gibt bestimmt viele andere Meinungen, aber bei uns funktioniert es jedenfalls gut.