Beiträge von Tobie

    Zitat

    Auch fremde Orte, an denen viel los ist, bringen sie sehr schnell aus der Fassung.

    Wie äußert sich das und was machst du in so einer Situation?

    Sie wird fahrig, nervös, bis hin zu nicht mehr ansprechbar. Sie kläfft, zieht an der Leine und schafft es stundenlang nicht mehr sich wieder runterzufahren. Das hat sie schon als Welpe mitgebracht und diverses Training mit unterschiedlichen Ansätzen hat keinen Erfolg gebracht.


    Nun muss ich aber auch sagen, dass so ein extremes Verhalten nicht die Regel ist. Sie ist sehr nervenschwach und allein aus diesem Grund für mich auch ein Hund, der in der Zucht nichts zu suchen hat.


    Ich habe irgendwann akzeptiert wie sie ist, habe das ganze Rumprobieren und Getue an ihr sein lassen und meide solche Situationen. Damit fahren wir gut. Ich tue ihr keinen Gefallen mit großen Ausflügen, und wenn, dann schaue ich, dass wir irgendwohin fahren, wo wir wenig Leute treffen. Hundebegegnungen klappen meistens ganz gut über Ablenkung. Und wenn es doch mal wieder Gepöbel gibt, wie jetzt gerade während der Läufigkeit, hilft nur cool bleiben und freundlich lächeln. Ich versuche Situationen, die sie triggern, schnell und ruhig hinter uns zu bringen, dann entspannt sie sich mittlerweile auch wieder schnell.

    Ich habe ein ähnliches Umfeld hier und das ist echt nervig. Solange alle angeleint sind gehts, aber einige Spaziergänger haben nicht mal eine Leine dabei. Ich habe das Glück, dass wir am Ende der Straße wohnen. Ich kann mit "dem schwierigen Hund" also immer vom Grundstück aus direkt in die Wallapampa ausweichen, wenn hier zu viele Leute unterwegs sind. Und natürlich bringt das Auto auch riesen Vorteile. Will sagen - Deine Bedenken kann ich gut verstehen.

    der war super gechillt. Ich sehe dass dann, und frage mich, wie machen die das. Wieviel Arbeit steckt da drin, wieviel Glück vielleicht.

    Ich glaube, das ist sehr individuell. Einige bringen es mit und man braucht nur noch etwas an den Feinheiten feilen, und andere brauchen fremde Artgenossen von vornherein nicht. Da steckt dann natürlich mehr Arbeit drin. Dass ein Schäferhund kein Hund für Hundeausläufe ist, trifft aber wohl auf die allermeisten zu.


    Deswegen halt meine Neugier wie man so was schaffen kann (oder wie man damit umgeht wenn es nicht so einfach klappt).

    Die eine Hündin hier gerade muss ich immer managen bei Fremdhundebegegnungen. Auch fremde Orte, an denen viel los ist, bringen sie sehr schnell aus der Fassung. Total ätzend und sehr anstrengend. Sportlich ist sie super drauf und zu Hause ein Schäfchen. Sie ist anstrengend. Ich hab sie lieb. 😄

    Aber es würde mich einfach mal interessieren, ...., was war involviert und ist immer noch täglich oder wöchentlich involviert (Training, Auslauf, Beschäftigungen, etc.) um einen ausgeglichen und gut erzogenen Hund zu haben?

    Hier geht's idR dreimal wöchentlich zum Hupla. Wenn ich frei habe auch mal einen Tag zusätzlich in eine andere OG. Da werden die Welpen schon direkt mitgenommen und integriert (natürlich mit angepasstem Programm). Fährte, UO, SD und Ringtraining. Nicht immer alles zusammen, aber alles regelmäßig. Dazu kommt das "normale Leben", also die Hunde werden alltagstauglich erzogen und lernen so viel wie möglich kennen. Menschen und Hunde in bspw Stadtpark, Baumarkt u.ä. - so wie es vermutlich auch bei jeder anderen Rasse läuft. Wir gehen gerne spazieren, fahren Fahrrad, aber zwei Tage in der Woche ist hier Langeweile angesagt. Da sind nur kürzere Touren drin und toben im Garten. Das sind meine langen Bürotage.


    Wieviel Hundeerfahrung hattet ihr zuvor?

    Ich bin da so reingeboren, die Hunde waren schon vor mir da, und ich habe meinen ersten eigenen Schäferhund mit 8 bekommen. Meine Eltern haben gezüchtet und ausgebildet.


    Wie unterscheidet sich eure Vorgehensweise und euer Alltag verglichen mit anderen Rassen?

    Weiß ich nicht genau, aber ich vermute mal, dass es durch den Sport zeitaufwendiger ist und ich würde behaupten, ich bin umsichtiger und vorausschauender unterwegs als viele andere hier im Ort mit ihren Hunden.

    Ich glaube, das kommt auch etwas drauf an wofür man es braucht. Ich finde es gut und übe das mit allen Hunden von Anfang an regelmäßig. Zum einen für den Sport (Der Hund muss in der Ablage bleiben, egal was um ihn herum geschieht. Schüsse, Abrufen des anderen Hundes etc.) zum anderen nutze ich es auch in der Freizeit. Das hat hier u.a. schon oft bei Wildsichtung geholfen. Ein scharfes "Platz" bedeutet hier immer "Du bleibst liegen, bis ich was anderes sage und egal was um dich herum passiert". Je besser das klappt, desto mehr Freigang ermögliche ich.


    Hund soll allerdings keinen Frust schieben dabei, sondern eher in konstanter Erwartungshaltung bleiben (den Fokus auf mich gerichtet). Leckerlis fliegen hier übrigens nur zum eigenen Hund als Bestätigung.