Beiträge von Hundekind und ich

    Ich habe den Eindruck, dass ihr (oder vor allem du) ganz gewaltig beeinflusst worden sind oder werden von der Philosophie "Hund muss ganz viel Ruhe lernen, Hund muss viiel runter kommen, bloss nicht den Hund hochdrehen".

    Den Eindruck hab ich auch und ich befreie mich jetzt davon.


    Das Einzige, was bisher gut funktioniert: wenn ich auf meine Intuition höre. Ich beobachte Holly, schaue mir ihre Bedürfnisse an und gehe dann im Rahmen meiner Möglichkeiten darauf ein.

    Ist in meinem Augen normales Junghundeverhalten.

    Ich denke das inzwischen auch. Und sie kann ganz prima zur Ruhe kommen, wenn sie etwas Auslauf, ein paar Minuten Spiel und danach etwas zu nagen hatte. Überhaupt kein Problem! Sie ratzt friedlich und schnarcht dabei. Das muss ich ihr nicht "beibringen". Warum also soll ich uns den Spaß eines Gassigangs und eines Spiels nicht gönnen? Wenn sie nicht ein bisschen toben darf, fliegt sie mir drinnen um die Ohren. Das kann doch wohl nicht Sinn der Sache sein!

    Wenn du dich gar nicht wohl mit dem Hund fühlst, dann mach das. Ich will dich nicht bequatschen, einen Hund zu behalten, den ihr nicht wollt.

    Wir wollen Holly nicht wieder hergeben. Wir lieben sie sehr und möchten Wege finden, dass es mit uns klappt. Sie ist so lieb, süß und clever. Und sie gibt sich große Mühe, sich gut anzupassen. Ich kann nur erahnen, was das für sie bedeuten muss, nach dem Leben, das sie bisher geführt hat.


    Ich hab bloß zwischendurch manchmal ganz schwarze Moment, in denen ich das Gefühl habe, es nicht zu schaffen. Ihr nicht gerecht zu werden und meinen eigenen Bedürfnissen schon gar nicht. Außerdem hab/hatte ich auch riesige Angst davor, ab heute mit Holly alleine zu bleiben. Denn bisher waren wir immer zu zweit und das war bereits anstrengend genug.

    Ich sehe bei euch eigentlich als Hauptproblem, dass ihr sofort salutierend zur Stelle seid, sobald sich das Hundekind rührt, bewegt, einen Ton von sich gibt oder sonstwie bemerkbar macht.

    Ja, das ist absolut das Problem, das haben wir inzwischen selbst gemerkt. Wir machen deshalb jetzt einfach unser Ding. Wenn sie hinterherläuft und bei jedem Gang in die Küche mit uns aufsteht, soll sie doch. Wenn sie kurz empört bellt, weil ich runter in die Waschküche gehe, lasse ich sie. Ich hoffe darauf, dass es ihr bald zu blöd wird, uns ständig hinterherzutapern.

    Ich finde es schwierig, wenn so ein junger Hund keine Möglichkeit hat, sich richtig auszutoben und Energie loszuwerden. Sinnlos hochdrehen muss man den Hund ja nicht, aber mal eine Runde zergeln, rennen, das würde ich einfach mal versuchen.

    Gestern haben wir einfach mal ein bisschen mit ihrem Schwein gespielt. Ein wenig rumgeworfen, ein bisschen gezergelt. Das hat ihr und mir so viel Spaß gemacht! (Dem Schwein leider weniger, deine Naht ist schon aufgegangen ...)


    Holly gibt das Schwein danach auch wieder her und akzeptiert das "Vorbei"-Kommando. Das war ein tolles Erfolgserlebnis für mich. Ich verstehe nicht, warum ich sowas nicht machen soll/darf. So langsam verliere ich das Vertrauen in die Anweisungen der Trainerin, weil sie uns so gar nicht helfen und weil sie unserem Alltag auch überhaupt nicht gerecht werden.

    Meine Frage zielte auf was Anderes ab: Warum musst Du gleich in Aktion treten, wenn sie ihren „Raster“ hat?

    Darüber musste ich kurz nachdenken.


    Ich glaube, weil ich Kacka- und Pipi-Unfälle vermeiden möchte und, falls möglich, auch Schäden am Mobiliar. Außerdem springt Holly meist so wild herum, dass sie sich auch schon überkugelt hat. Da bekam ich es mit der Angst zu tun. Ich möchte nicht, dass sie sich verletzt ...