Beiträge von Hundekind und ich

    Wie geht es euch? Wie ist alles gelaufen? 🙂

    Hallo Williundwir sowie alle Interessierten,


    danke der Nachfrage. Es wird höchste Zeit für ein Update.


    Mein Mann und ich kämpfen sehr mit dem Trennungsschmerz und fühlen einen überwältigenden Verlust. Doch der Reihe nach: Vergangenen Sonntag bekamen wir Besuch von Hollys neuen Eltern. Ein junges Paar, sehr sympathisch und auch hundeerfahren. Sie hatten sich bereits in der ersten Runde für Holly beworben und konnten nun ihr Glück kaum fassen, dass sie die Kleine doch noch bekommen sollten.


    Holly war anfangs etwas schüchtern und zurückhaltend. (Ganz anders als beispielsweise bei meinen Schwiegereltern.) Wir setzten uns deshalb erstmal an den Frühstückstisch, um uns zu stärken und alles Wichtige zu bereden. Holly legte sich - zum ersten Mal überhaupt - freiwillig alleine aufs Sofa und schlief, während die Menschen sich unterhielten. Nachdem wir der Kaffee ausgetrunken und auch alle Formalitäten geregelt hatten, packten die Männer Hollys Habseligkeiten zusammen und beluden das Auto. Die neue Mama beschäftigte sich inzwischen intensiv mit Holly, machte eine lange Gartenrunde mit ihr und spielte Ball. Holly ging super auf sie ein und schaute nach einer Weile auch gar nicht mehr nach mir. (Wir hätten ggf. noch einen gemeinsamen Spaziergang machen wollen, doch die jungen Leute wollten lieber los. Sie sorgten sich wegen der weiten Strecke.)


    Wir gingen gemeinsam zum Auto und drückten einander (so gar nicht Corona-konform). Danach zogen mein Mann und ich uns wieder zurück ins Haus. In diesem Moment merkte Holly dann doch, dass etwas nicht stimmt und schaute sich nach mir um. Diesen Blick werde ich mein Leben lang nicht vergessen ...


    Die Fahrt verlief gut und Holly scheint sehr tapfer und lieb gewesen zu sein. Nun hat sie endlich auch wieder Hunde um sich herum, was ihr sichtlich gut tut. Wir werden nahezu täglich mit Fotos und Videos versorgt, was wir über alle Maßen zu schätzen wissen. Die Kleine lebt sich gut ein, hat ordentlich Appetit und genießt die Seeluft und die entspannte Fürsorge ihrer neuen Mama, die aktuell eine berufliche Auszeit nimmt und sich ausschließlich um Holly kümmern kann.


    Auch wenn ich immer noch glaube, in Hollys Interesse eine gute Entscheidung getroffen zu haben, fehlt sie mir an allen Ecken und Ende. Ich vermisse ihre Fröhlichkeit, ihre Zuneigung und ihre Zärtlichkeit sehr. Ihren Verlust zu verkraften, die Trauer und auch das Gefühl des persönlichen Scheiterns zu überwinden, wird vermutlich noch ein langer Weg für mich/uns werden.


    Nochmal danke für eure Begleitung bis hierhin. 💛💐🙏🏻

    1. Wegen falsch verstandenem, unseriösem Tierschutz (sei es, weil es jemand gut meint, aber nicht gut macht, oder weil irgendwo damit Geld verdient wird)

    Ich habe einen sehr guten, kritischen Artikel von der Hunde-Expertin Marion Höft zu diesem Thema gelesen. Sie diskutiert darin das ganze Thema Auslandstierschutz.

    2. wegen Leuten wie euch, die das machen (sorry, ist einfach so)

    Ja, diesen Vorwurf müssen wir uns machen (lassen). 😔

    Wo es Abnehmer gibt, wird es auch weiterhin solche Geschäftsmodelle geben.

    Dass der Verein nicht mehr mit euch sprechen möchte ist natürlich doof, passiert aber häufig. Die Vermittler nehmen solche Sachen leider oftmals persönlich.

    Das ist zwar bedauerlich, weil es den Prozess unnötig verkompliziert hat. Aber ich hatte damit gerechnet. Genau so hatte ich die Vermittlerin eingeschätzt.


    Trotzdem hat sie sich gekümmert und tolle Menschen für Holly gefunden, bei denen die Rahmenbedingungen gut zu passen scheinen. Und dafür werde ich immer dankbar sein, was ich ihr auch abschließend noch geschrieben habe.

    Ganz ehrlich, du kannst den Leuten doch auch nur vor den Kopf gucken. Wie willst du denn wissen, wer gut genug für Holly ist?

    Sicher wissen kann man das nie, da hast du völlig Recht. Aber es gibt ein paar Punkte, die mich glauben lassen, dass Holly es gut haben wird in ihrem neuen Zuhause. Unter anderem die Tatsache, dass das neue Frauchen erstmal ein paar Monate nicht arbeiten muss. Oder dass es mehrere Hunde in der Familie gibt (bei den Eltern und bei den Schwiegereltern), mit denen Holly regelmäßig spielen kann.

    Jetzt macht die Orga es mit den neuen Leuten so wie mit euch - einen Hund unbesehen vermitteln.

    Ja, das finde ich auch ungut. Würde ich nie wieder so machen. Wenn man mal etwas länger drüber nachdenkt, finde ich es erstaunlich, dass sich ein solches Vorgehen überhaupt durchgesetzt hat. Vielleicht wegen Corona? Oder den teils großen Entfernungen?

    Kassieren sie auch ein zweites Mal die "Schutzgebühr"?

    Klar.