Beiträge von Hundekind und ich

    Bitte schäme dich nicht! Deine Gefühle sind so, wie sie sind. Das kannst und musst du nicht kontrollieren. Schau mal in der Suche nach "Welpenblues", wenn du magst. Lies in den Threads mal quer. Du wirst sehen, es geht vielen anderen Neuhundebesitzern ganz genau so.

    Ich kann nicht anders, ich schäme mich sehr. So viele Familien wollten Holly haben. Wir kriegten den Zuschlag.


    Wir wollten sooo gerne einem Hund ein gutes Zuhause geben. Und uns selbst einen Traum erfüllen. Und nun fühle ich mich so elend und kann mich nicht freuen. Das ist doch schräg! Ich gehöre nicht zu den Menschen, die denken, dass man ein Lebewesen mal "ausprobieren" darf - und dann leichtfertig wieder abschieben, wenn es einem doch nicht in den Kram passt oder man in den Urlaub will. Deshalb habe ich das Gefühl, ich bin es mir selbst und Holly schuldig, um diese Entscheidung wirklich zu ringen und sie mir nicht leicht zu machen.


    Das Thema Welpenblues habe ich sehr aufmerksam verfolgt und es tat mir gut, dass ich mit solchen Gefühlen nicht alleine bin. Immerhin ein kleiner Trost.

    Aber ganz ehrlich, ich möchte hier auch irgendwie einmal loswerden, dass man eine Abgabe nicht ewig rausziehen sollte.

    Ich sehe das ganz genau so wie du! Deshalb werden wir diese Entscheidung auch nicht weiter rauszögern, sondern zeitnah treffen, in den nächsten Tagen. Wir haben heute Abend bereits ein ernstes Gespräch vereinbart.


    Laut Verein haben sich 80 Familien auf Holly beworben. Sollten wir uns zu einer Abgabe durchringen müssen, hoffe ich sehr, dass sich darunter jemand findet, der zu ihr passt.

    Nur aufpassen, dass nicht das kleine Hundchen zum Stressor wird.

    Ist die eventuelle Abgabe denn jetzt vom Tisch?

    Holly ist für mich aktuell der pure Stress, ehrlich gesagt. Ich versorge und pflege sie nach bestem Wissen und Gewissen, erfülle all ihre Bedürfnisse, gehe auf sie ein, führe sie aus und kuschele mit ihr.


    Aber ich könnte ständig heulen vor Überforderung. Sie klebt an mir wie eine Klette, folgt mir überall hin. Wenn sie wenigstens mal alleine in ihrem Bettchen oder auf dem Sofa schliefe! Ich weiß, dass sie noch ein junger Hund ist. Aber sogar Menschenkinder kann man zwischendurch mal ablegen.


    Der wichtigste Punkt ist vermutlich, dass ich ihre Gesellschaft nicht richtig genießen kann. Wir haben gute Momente, die auch schön sind, aber ich wünschte von Herzen, der Umgang mit ihr würde mir mehr Freude machen. Ich weiß nicht, warum das so ist. Bin sehr ratlos und schäme mich sehr.


    Wir überlegen durchaus noch, was richtig ist für sie und uns.

    Indem ich es gleich von Anfang an so gemacht habe, wie ich es mir vorstelle: Wir gehen ganz normal an fremden Leuten vorbei. Ohne dass ich den Hund großartig drauf aufmerksam mache, ihn beschwichtige, betüttle oder gar begrüßen lasse.

    Klingt eigentlich einfach. Unterwegs, bei Fremden ist das sicher machbar. Auch wenn Holly völlig anderer Meinung ist und jeden begrüßen möchte.

    Aber an Bekannten/Nachbarn kann ich schlecht einfach vorbeilatschen. Vor allem, wenn sie darauf brennen, Holly streicheln zu dürfen. 🤔

    Wenn sie so empfindlich ist (kommt sie aus südlichen Gefilden?), lass sie erstmal nicht mehr ins Wasser, bis sie sich richtig akklimatisiert hat. Nächsten Sommer kann das schon wieder ganz anders aussehen.

    Ja, sie kommt aus dem Süden und friert schnell. Das mit der Pfütze hat Männe "verbockt". Eine Sekunde nicht aufgepasst, während ich die Picknickdecke aus dem Auto holte ... 😱 Nächstes Mal ist er schlauer/schneller.


    Unsere Tierärztin ist zum Glück ganz toll und ich vertraue ihr. Wir kriegen das schon hin.

    Schon lustig, gell… Strecken die wir als reizarm betrachten sind es oftmals nicht für den Hund. Wald ging bei uns am Anfang gar nicht - Feld, ruhige 30er Zone oder Industriequartier waren deutlich einfacher.

    Das fand ich heute auch sehr interessant. Im Nachhinein dachte ich: Woher soll sie einen großen, dunklen, grünen Wald auch kennen? Gab es bei ihr im Süden vermutlich nicht. Auf freiem, sonnigen Feld ist sie hingegen gelöst und unternehmenslustig. Da macht es dann auch nichts, wenn Leute oder Fahrzeuge vorbeikommen.

    Es gibt gerade im Pflanzenreich extrem gute Mittel um die Stressantwort zu verbessern - Rhodiola (Rosenwurz) zum Beispiel ist sehr wirksam und wirkt recht rasch. Ich hab den Unterschied schon nach einer Woche gespürt. Vielleicht tust du dir da auch was gutes?

    Das ist ne gute Idee. Hätte von mir sein können. Manchmal ist man selbst aber auch wie vernagelt. Rosenwurz wollte ich schon lange mal probieren. Einen tollen Therapeuten habe ich übrigens auch. Wir machen allerdings gerade zwei Wochen Pause, wegen Holly.

    Würde die Blase zwar beobachten und evtl vom TA abklären lassen aber das auf jeden Fall mal im Hinterkopf behalten...

    Habe mit der Tierärztin telefoniert. Sie vermutet aufgrund der Symptome und Hollys Verhalten eine gereizte Harnröhre. Das kommt wohl oft vor bei Hündinnen aus dem Ausland, da sie hier auf fremde Keime treffen, die ihr Immunsystem noch nicht kennt. Schlammloch und Frieren können das Ganze noch verstärkt haben.


    Deshalb pieselt sie auch sofort nach dem Aufstehen los, wenn Druck auf das gereizte System kommt. Ich habe ein immunstärkendes Präparat genannt bekommen, das ich nun die nächsten Tage verabreichen soll. Wenn die Symptome am Donnerstag nicht weg sind, nehmen wir eine Probe und verabreichen ggf. ein Antibiotikum.


    Impfen am Freitag wird nur gemacht, wenn Holly bis dahin wieder gesund ist, sonst verschieben wir.