Beiträge von Romagnolo-Diener

    Also nicht warten, bis der Hund reinrasselt, sondern selbst schon früher abbiegen oder umdrehen. Gerne mit einer verbalen "Vorwarnung", zackig und deutlich. Körpersprache!

    so geht der Fokus weg vom Leinenzug und hin dazu auf DICH zu achten. Was du ja auch im Freilauf gerne so hättest.

    Ja, die Variante wäre sicher nochmal ein Ansatz. Leider bin ich dazu zu grobmotorig. In der Regel führt sowas bei mir zu Kollision mit Passanten, Pollern oder Laternen ... :woozy_face:


    Allerdings hat genau diese Methode bei der Leinenführigkeit am Halsband und kurzer Leine gut geholfen. Rechts abbiegen kündige ich gar nicht an und links abbiegen mit einem kurzen "Links". (Er läuft immer an der linken Seite und ich würde ihn sonst "umrennen")

    Mal sehen, wie ich diese Chaos-Laufen auch an der langen Leine umsetzen kann, dass es auch für mich/uns funktioniert. Oder ich mach es wie Zurimor vorschlägt ...


    Liebe Grüße

    Robert

    Guten Morgen,


    ich suche nach ein paar Tricks für die weitere Verbesserung der Leinenführigkeit. Vorher aber erstmal eine kurze Zusammenfassung der Situation.


    Seit meinem letzten Post ist es stetig besser geworden. Ab ca. Weihnachten gab es innerhalb weniger Tage einen massiven Rückfall in alte Muster. Allerdings wurden da auch die Hausregeln wieder komplett in Frage gestellt und selbst simple Kommandos wurden ignoriert. Da das alles rund um seinen 1. Geburtstag passierte haben wir das auf die Pubertät geschoben. Wir haben versucht ruhig zu bleiben und seit März/April haben wir wieder den Stand von vor Weihnachten erreicht. Außerdem ist erkennbar, dass er viel lernbereiter ist als früher, aufgeregt ist er immer noch. Ein entspannert Trainingspartner wird er wohl nie, er ist beim Training immer sofort auf 150%. Dafür lässt er sich, dank des Abschalttrainings, mittlerweile sehr schnell auf 0% runter fahren. Solange wir ihn dann nicht ansprechen schläft er bzw. liegt rum ...


    Unser aktueller Stand bei der Leinenführigkeit:


    Variante Halsband (klassische Leinenführigkeit):


    Am Halsband ist immer nur die kurze Leine dran. Er darf da nicht schnüffeln, markieren etc. und hat mit seiner Brust auf meiner Brusthöhe zu bleiben. Seine Brust ist dabei definiert von Schnauzenspitze bis Hüfte. :winking_face:

    Geht er weiter vor wird korrigiert, fällt er zurück gehe ich einfach weiter. Bleibt er längere Zeit richtig -> Kekse, Kekse, Kekse


    Variante Geschirr


    Hier ist immer eine 3,5m Leine dran. Regel hier: Ich gebe die Richtung und die Maximalgeschwindigkeit vor. Er darf im Leinenradius Hund sein und gerne auch langsamer sein als ich. Dann warte ich halt. Irgenwann gebe ich dann das Kommando zum weitergehen, falls er sich festschnüffelt. Wenn er zieht wird korrigiert (Richtungswechsel, Zurückziehen, Warten). Klar, alles gefühlvoll kein Leinenruck. Wenn er bevor ich korrigieren muss, von selbst langsamer wird oder sich zu mir umorientiert, gibt es verbales Lob. Längere Zeit brav neben mir laufen -> Kekse


    Variante Freilauf


    Freilauf eben! Nur der Ordnung halber erwähnt, wenn möglich geht es natürlich in den Freilauf, wenn der nicht möglich ist, dann gibt es immer Freilauf im Garten. Wobei er den nur solange nutzt, wie ich mich tatsächlich mit bewege. Sobald ich sitze legt er sich von selbst neben mich ab, wie im Abschalttraining geübt. Und falls ich reingehe sitzt er vor der Terassentür und verlangt Einlass ...

    Solange wir in der Homezone (Spaziergang vom zu Hause aus) sind klappt sowohl Geschirr als auch Halsband sehr gut. Wenn eine aufregende Hundebegenung dazwischen kommt oder mal irgendwas total aufregend ist, reicht es drei oder vier Kehrtwendungen zu machen und er erinnert sich wieder an die Regeln.

    Wenn wir weiter von zu Hause weg kommen, merkt man eine leichten Rückgang der Regeltreue (für mich aber noch okay), auf den 500m Radius rund um unser Haus könnte ich aber Youtube-Videos zur perfekten Leineführigkeit drehen. :nerd_face:


    Nun zum eigentlichen Problem:


    In unbekannten Gegenden ist alles aufregend. Variante Halsband funktioniert noch relativ gut. Das liegt sicher dran, dass er da eine klare Regel hat was zu tun ist. Geschirr geht gar nicht. Wobei er da weniger am Schnüffeln ist, sondern volle Möhre loszieht. Am Leinenende erinnert er sich sofort, dass da noch jemand im anderen Ende hängt, aber sobald ich wieder weiter gehe, geht es wieder mit Voll-Speed nach vorne. In seiner gewohnten Umgebung (alles was mit einem langen Spaziergang (1-2h) von zu Hause erreichbar ist) geschieht das Ziehen nie mit voller Geschwindigkeit, sondern nur weil er konzentriert aufs Schnüffeln ist und halt 10-20% schneller ist als ich. In unbekannten Gegenden gibt es offensichtlich nichts zu schnüffeln, sondern er will nur Vorwärts kommen.


    Zwei verschiedene Hundtrainer haben das Verhalten als "normal" tituliert, weil er, sobald ich stehen bleibe, sich wieder umorientiert und zurück kommt, er habe also das Prinzip verstanden. Ich solle das einfach mit Geduld weiter üben.


    Im Freilauf ist es übrigens vollkommen egal, ob er die Gegend kennt oder nicht. Er bleibt im antrainierten Radius um mich bzw. unsere Gruppe. Da wird dann auch wieder jeder Grashalm mit der Nase inspiziert.


    Vielleicht hat ja jemand Tipps, wie ich ihm die Aufgeregtheit im neuen Gelände nehmen kann. Probiert haben wir schon: Regelmäßige Pausen. Hier legen wir seine Decke hin und stehen auf der Leine, so dass er ca. 1m Radius hat. Wenn der Bereich gut abgeschnüffelt ist (nach 2-3 Minuten) legte er sich hin und beobachtet die Umgebung. Wenn dann klar ist dass keine Gefahren drohen (Wölfe, Bären, Löwen etc.) ist meist auch schnell der Kopf unten, teilweise geht er auch in die Seitenlage. Also in meinen Augen tiefenentspannt. Sobald wir aber weiter gehen, rennt er wieder in die Leine.


    Irgendwie triggert ihn nur die Kombination: Lange Leine (3,5m) am Geschirr + unbekannte Gegend. Alle anderen Kombinationen sind easy.


    Beste Grüße

    Robert

    Hi,


    bei uns gibt es ein Tabu-Zimmer (Hauswirtschaftsraum inkl. Heizung etc.) Ansonsten kann er immer bei uns sein. Allerdings gebe ich zu, dass er in allen Zimmern gut zur Ruhe kommt, wenn wir ihn ignorieren. Wir wohnen auf zwei Etagen und jeweils unten und oben an der Treppe ist ein Gitter, dass wir zuziehen, wenn wir auf einer Etage sind. Bin ich oben, ist er oben mit mir eingesperrt und umgekehrt. Wenn ich nur mal kurz hochgehe, bleibt er auf der unteren Etage eingesperrt, damit das Treppensteigen nicht überhand nimmt.


    Wir haben in den langen Diskussionen vor dem Kauf uns aber gezielt drauf geeinigt, dass er ein Familienhund ist und immer in der Nähe von einem sein darf. M.E. gehört ein Hund in sein Rudel (ja ich weiß, Mensch ist kein Rudel).


    Ich kenne aber auch Hundehalter deren Hunde nie zur Ruhe kämen, wenn man diese nicht räumlich einschränkt.


    Und wir haben hier auch den architektonischen Spezialfall, dass wir unten eine offene Wohnküche haben und oben nur das Arbeitszimmer bzw. das Schlaf-+Kinderzimmer. D.h. tagsüber sind wir entweder in der Wohnküche oder im Arbeitszimmer. Es gibt also nicht allzu viele Zimmerwechsel im Laufe des Tages. Nachst ist er dann mit im Schlafzimmer und hat dort seine Stammschlafplätze.

    Hi,


    wir arbeiten unter der Dusche mit der Konditionierung aus dem Handling/Medical-Training. Das Kommando "Festhalten" leitet immer eine Fixierung des Hundes ein, die bei ausbleibender Gegenwehr mit Marker und Leckerlie belohnt wird. Angefangen haben wir nur mit Pfote festhalten mittlerweile fällt Milo in Schockstarre bei dem Befehl und lässt fast alles über sich ergehen. Augentropfen, Fiebermessen, Zecken entfernen oder eben auch Abduschen.


    War damals in meinen Augen die dämlichste Einheit in der Welpenstunde rückblickend aber die beste. :smiling_face_with_hearts:


    Ist aber leider eine Menge Trainingsaufwand wenn ihr es nur fürs Duschen braucht.


    Rutschfeste Matte und Geduld+Humor ist natürlich auch wichtig. Das Bad und ich sind danach immer pitschnass. Der Schüttelreflex bei Hunden lässt sich fast nicht unterdrücken.

    Hi,


    ähnliches Problem hier, nur sogar schon soweit, dass Führen der Pfeife zum Mund bereits die Rückkehr einleitet, falls Milo es sieht. Später will ich auch mit Pfeife Kommandos auf Distanz aufbauen. Lohnt es sich da mit einer anderen Frequenz alles (inkl. Komm) neu aufzubauen?


    Mein obiges Problem bekomme ich sicher schnell in den Griff, indem es keine Belohnung mehr gibt für Kommen bei Pfeife Richtung Mund, sondern nur wenn der Pfiff kommt. Aktuell ist mir der bombensichere Rückruf mit Pfeife aber wichtiger. Lieber aufs falsche Signal kommen, als das richtige ignorieren.

    Ich habe ein Regal im Homeoffice, in dem alle beruflichen Aktenordner stehen. Wenn ich in der untersten Etage welche zum Bearbeiten rausnehme, rollt sich Milo dort gerne ein. Wenn ich die wieder wegstellen will, muss ich ihn dort natürlich rauswerfen. Oder ich stelle die Ordner oben auf den Schrank, so dass ich nur mit einer Fußbank hochkomme und lasse den Hund im Aktenschrank schlafen. Irgendwelche Zweifel, wie ich es mache ... :see_no_evil_monkey:

    keine Bespaßung im Haus.

    Umfasst das in deinen Augen auch das Training neuer Kommandos? Zu hause ist ja die Ablenkung am geringsten. Ich habe alles Neue erst im Haus, dann im Garten, dann im Wald/Feld und zum Schluss an der Hauptstraße geübt. Sollte man sicherheitshalber gar nicht in den eigenen vier Wänden starten?