Beiträge von Romagnolo-Diener

    Guten Tag allerseits,


    wir haben aktuell immer noch Probleme mit der Leinenführigkeit. Ich würde gerne mal eure Einschätzung hören, ob das noch im normalen Bereich ist und nicht mehr zu erwarten ist, oder ob wir härteres Training oder ggf. einen Trainer brauchen.


    Kurz ein paar allgemeine Dinge zu unserem Tagesablauf. Unser Lagotto-Rüde ist Anfang Dezember geboren, also jetzt etwas über 7 Monate alt. Unser Tagesplan sieht wie folgt aus:


    6:00 Aufstehen, an der kurzen Leine zum Lösen in den Vorgarten, Füttern


    Dann Homeoffice (er pennt durchgehend + spielt immer mal alleine), ggfs. an der kurzen Leine zum Lösen in den Vorgarten


    Gegen 9:00 an der Leine durch die Wohnsiedlung, vereinzelte Rasenflächen ansonsten Straße Fußweg, viele Radfahrer, deswegen nur an der Führleine möglich. Dauer altersgerecht, aktuell rund 30-45 Minuten, verschiedene Routen


    Dann Homeoffice (er pennt durchgehend + spielt immer mal alleine), ggfs. an der kurzen Leine zum Lösen in den Vorgarten


    Gegen 12:00 Mittagspause, er bekommt da auch Futter


    Dann Homeoffice (er pennt durchgehend + spielt immer mal alleine), ggfs. an der kurzen Leine zum Lösen in den Vorgarten


    Gegen 15:30 Fahrt mit dem Auto in die Einsamkeit. Je nach Örtlichkeit Schleppleine oder Freilauf für ca. 45 bis 60 Minuten. Ich tipple gemütlich lang und er düst vor und zurück, bleibt stehen, wie er will. Wenn er den Weg verlässt, hole ich ihn mit Rufsignal („Raus da, weiter“) aus dem Unterholz, er soll auf dem Weg bleiben. Zwischendurch Rückruftraining mit Pfeife und kleine Übungen (Futter verstecken, Sitz auf Distanz, Radiustraining). 1-2x pro Woche geht es statt spazieren zum Schwimmen an einem nahen See. Inklusive Fußweg (per Schleppleine) auch so 45-60 Minuten.


    Dann machen wir Hausarbeit, Schularbeiten mit Kind etc. Da spielt er selbst oder liegt faul rum. Manchmal hat er auch die berühmten wilden 5 Minuten und es geht mit ihm durch. Nicht mehr so oft, wie als Welpe und nicht mehr mit Angriffen auf unsere Hosenbeine, wie früher.


    Ca. 19:00 gibt es Abendbrot für ihn und den Rest des Abends ruht er mit Unterbrechungen für Bürsten, Krallenpflege und Entfernung der Zecken des Tages. 😊


    Gegen 22:30 ist dann Zapfenstreich und er schläft bei uns im Schlafzimmer in der Regel durch, mit Wechseln der Schlafplätze je nach Lust (Kuschelkissen, Fußboden, Kühlmatte bei Hitze) manchmal schlabbert er auch nachts Wasser. Aber alles mittlerweile sehr entspannt.


    Zwischendurch gibt es immer mal kurze 2-3 Minuten lange Trainingseinheiten, vornehmlich Medical Training.

    Aus unserer Sicht gibt es aktuell nur eine Baustelle, mit der wir absolut nicht weiterkommen. Die Leinenführigkeit.


    Ziehen nach vorne haben wir relativ gut im Griff. Sobald er zu weit nach vorne geht, bleiben wir sofort stehen und er macht quasi sofort zwei Schritte zurück, um die Leine zu entlasten. Manchmal dauert es auch kurz und er hält den Zug kurz aufrecht, bevor er sich zurückbewegt. Meist ist dann noch ein wenig Konzentration da und er bleibt eine Weile neben uns. Nach spätestens 1-2 Minuten geht er aber, wenn ein schöner Geruch kommt, sofort wieder nach vorne. Das Spiel geht von vorne los. Wir belohnen ausschließlich, wenn er einige Schritte gut neben uns geht mit Markersignal und Leckerlie. Das zurückkommen nach Leinenzug wird nicht kommentiert, es geht dann einfach weiter.


    Zweite Problematik ist Schnüffeln nach links und hinten. Hier macht in unseren Augen stehen bleiben ja keinen Sinn, sondern wir ziehen ihn vorsichtig weiter. Natürlich nicht ruckartig oder so.


    Grundsätzlich ist er so ausgiebig mit Schnüffeln beschäftigt, dass wir nach wie vor nur Stopp-and-Go durch die Gegend kommen. Es sind immer nur wenige Schritte, die er sich auf uns konzentriert. Leider ist in vielen Fällen des Schnüffeln sogar viel wichtiger als Leckerlie.


    Ist mehr in seinem Alter einfach noch nicht zu erwarten? Ist unser obiges Vorgehen in Ordnung? Verwächst sich das, wenn er aus der Pubertät ist und wir weiterhin konsequent so weiter machen?


    Was denkt ihr so?


    LG

    Robert und Familie

    Hi,


    ich habe nicht genug Hundeerfahrung (aktuell 6 Monate alter Ersthund), um schlaue Tipps zu geben, allerding ich habe hier im Schrank das Buch "Leinenrambo: Positiv trainieren- entspannt spazieren" von Sabrina Reichelt stehen. Das hat mir stark beim Verständnis geholfen, was in meinem Hund losgeht, wenn er Hunde sieht. Das hat unsere Leinenführigkeit sehr weit voran gebracht. Wenn er heute andere Hunde sieht, kommt automatisch schon sein Blick zu mir "Los fordere gefälligst das Alternativverhalten ein!" Wir sind aber auch lange Zeit (mehrere Wochen) weiträumig an anderen Hunden vorbei. Jetzt reichen schon knapp 3m Abstand und der andere Hund wird ignoriert bzw. wir zwei machen was viel Cooleres. ;-)


    Beste Grüße

    Robert