Hallo, liebe "Foris",
bei meinem Terrier-Mix-Rüden Anjou, Ende August 15 Jahre alt, der bislang keine typischen "drastischen" Symptome (wie Übelkeit / Erbrechen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, starke Bauchschmerzen, aufgetriebener Bauch, vermehrtes Trinken) zeigt, wurden bei einem Blutcheck Anfang Juni erhöhte Leberwerte festgestellt (ALKP deutlich erhöht auf 922 U/L - Normalbereich bis zu 212 U/L; ein weiterer Leberwert - ALT - leicht erhöht; Blutbild ansonsten in Ordnung). Der angeratene Bauchultraschall wurde am 17.06. vorgenommen, inzwischen ist gestern (29.06.) ein 2. Bauchultraschall gemacht worden.
Und das sind die ernüchternden Ergebnisse: Bei Anjou hängt an der Leber außen (rechte Leberhälfte, steißwärts gerichtet) ein zipfelartiger Tumor (inhomogene Masse), der zweidimensional gesehen eine Fläche von ca. 3, 5 x 3 cm einnimmt. Wie weit der "Zipfel" in die Tiefe geht, kann man im Ultraschall nicht sehen. Zudem befinden sich in der Leber einzelne hypoechogene Rundherde (homogen). Beim gestern erneut durchgeführten Bauchultraschall ergab sich zusätzlich, dass dieser "Zipfel" auf der Leber durchblutet ist. Zu meinem weiteren Erschrecken wurde zudem ein sehr kleiner Tumor in der Milz gefunden.
Gestern nun ging es um die Frage, wie es weitergeht /weitergehen kann. Ob das alles bösartig ist oder nicht, kann mir im Augenblick niemand sagen. Es war nach dem ersten Bauchultraschall vom 17.06. geplant worden, diesen "Zipfel"-Tumor auf der Leber anlässlich einer sowieso für eine Zahnreinigung anstehenden Narkose zu punktieren (FNA, also Feinnadel-Punktion, um Gewebe abzusaugen, das dann zytologisch untersucht werden kann). Damit hätte eine Chance bestanden, herauszufinden, ob der Tumor gutartig ist oder nicht. Davon ist man nach dem gestrigen Bauchultraschall eher abgekommen, weil dieser Zipfel-Tumor durchblutet ist und die Gefahr von Nachblutungen nach der Punktion besteht. Es wurde mir gestern auch gesagt, dass nach diesem Befund ganz grundsätzlich die Möglichkeit eines „Reißens“ des Tumors mit Einblutungen in die Bauchhöhle nicht ausgeschlossen werden kann. Wie hoch diese Gefahr im Moment ist, kann mir – das verstehe ich – natürlich niemand sagen.
Nach allem wurde gestern besprochen, dass Anjou am 12.07. in Narkose gelegt werden soll, damit mit einer CT die genaue Lage des „Zipfel“-Tumors angeschaut werden kann. Dann soll nach kurzer Rücksprache mit mir dieser Tumor operativ im gleichen Termin entfernt werden, wenn der Chirurg dies aufgrund der CT für vertretbar hält.
Hat jemand von Euch mit seinem Hund schon einmal eine OP an der Leber erlebt? Wie lange dauert so eine OP? Auf was muss man sich direkt nach der OP einstellen, also in welchem Zustand wird der Hund bei normalem OP-Verlauf sein, wenn man ihn wieder übergeben bekommt?
Ich bin in einem ziemlichen Dilemma, weil ich natürlich Angst um Anjou hab, was die OP angeht (Wahrscheinlichkeit eines schlimmen OP-Verlaufs „auf jeden Fall unter 20%“ laut TÄ‘in … das fand ich nicht soooo ermutigend, ich hätte lieber gehört „unter 2%“; aber wiederum besser als 50:50). Auf der anderen Seite ist Anjou noch so fit für sein Alter, hat keine chronischen Krankheiten, ist herz- und nierengesund. Bis vor kurzem galt für mich, dass er die 15 „locker“ erreicht. Wenn ich nichts machen lasse, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass er zunehmend Symptome entwickeln wird, wenn es nicht gar zu tödlichen inneren Blutungen kommt.
Daher dachte ich, falls es Erfahrungsberichte gibt, würde dies mir vielleicht dabei helfen, das Risiko besser einordnen zu können und etwas weniger „Dilemma“ in meinem Kopf zu haben.
Sry für den langen Bericht!! Danke für Euer Interesse!!