Beiträge von Agave

    Man füttert erstmal nur reines Muskelfleisch, weil Innereien schwerer verdaulich sind und der oft schon angegriffene Darm nicht noch zusätzlich belastet werden soll. Mit der Ausschlussdiät selbst hat das eigentlich nicht viel zu tun, man versucht nur so schonend wie möglich zu füttern.

    Ich würde auch nicht zu Trockenbarf raten, wenn sie das noch nicht kennt. Du wirst wahrscheinlich erst in drei Monaten ein Ergebnis sehen und wenn sie dann einfach das Trockenbarf auf Grund anderer Dinge nicht vertragen hat, fängst du komplett von vorne an. Wenn sie jetzt nur eine Magen-Darm-Symptomatik hätte, wäre es einfacher, weil man viel schneller sieht, ob es vertragen wird oder nicht.


    Dann eher Reinfleischdosen, denn wenn sie mit Durchfall reagiert, siehst du das doch sofort und kannst dann wechseln. Oder halt Trockenfutter.

    Ohrenentzündungen wären für mich aber auch ein ziemliches klares Indiz für eine Ausschlussdiät, auch wenn es theoretisch was anderes sein kann. Umweltallergien könnte natürlich auch, aber Futtermittelallergie wäre schon der Klassiker bei Ohrenentzündungen. Und Haarverlust hab ich dabei schon mehrfach gesehen, auch ohne Juckreiz, teilweise kommt das auch einfach vom geschwächten Immunsystem, dass ja durchgehend mit den Entzündungen beschäftigt ist.


    Melli24 Wie sieht es mit der Omega 3 Versorgung aus? Da würde ich auf jeden Fall parallel ansetzen, um die Entzündung einzudämmen, da kann man im therapeutischen Bereich gut noch etwas erreichen. Und am Ende machst du mit einer Ausschlussdiät nichts falsch, es ist ätzend, für Hund und Halter, aber mit etwas Glück hilft es und es schadet zumindest nicht. Bevor du mit irgendwas anfängst, überleg aber nochmal genau, was umsetzbar ist und was sie auch wirklich noch nicht gefressen hat. Und am besten etwas mit wirklich wenig Inhaltsstoffen, entweder selbstgekocht oder Hydrolysefutter. Leider dauert es bei dieser Symptomatik wirklich 8 - 12 Wochen, bis du einen Erfolg siehst.

    Erstmal durchatmen ❤️ wenn sie sowieso kein Nassfutter verträgt, macht eine Ausschlussdiät mit Nassfutter keinen Sinn. Die erste Frage ist immer: Wie möchtest du füttern, was passt in euren Alltag? Wenn das dann nicht funktioniert, kann man mit Kompromissen anfangen. Wenn du einfach weiter Trockenfutter füttern willst, würde sich eine Ausschlussdiät mit hydrolisiertem Futter anbieten. Bei normalem Trockenfutter ist oft noch eine andere Proteinquelle enthalten und sei es nur Geflügelfett.

    Umweltallergien kann man tatsächlich ganz gut testen, vor allem bei Auswirkung auf die Haut, dann wie beim Menschen als Pricktest. Macht allerdings nicht jeder Hund gut mit.


    Nahrungsmittelallergien oder -unverträglichkeiten zu testen, ist reines Glücksspiel. Wobei es aber helfen kann: Etwas zu finden, mit dem die Ausschlussdiät gemacht werden kann. Wenn im Blut keine Reaktion auf ein bestimmtes Nahrungsmittel erfolgt, hatte der Organismus entweder noch keinen Kontakt dazu oder es erzeugt keine Antikörperreaktion, wird also vertragen. Wenn man jetzt Glück hat, ist der Hund mit einem dieser Nahrungsmittel allergiefrei. Oder er reagiert darauf, wenn man es gibt, aber das sieht man dann.


    Hautreaktion ist leider echt blöd, es dauert meistens bis zu 8 Wochen, bis man einen Effekt sieht, teilweise sogar länger. Bei Magen-Darm-Reaktionen geht das viel schneller.


    Vielleicht mal ein bisschen was zum Hintergrund:

    Es gibt vier verschiedene Allergietypen, zwei davon sind in der Praxis relevant.

    Typ 1 ist die gängigste Reaktion: Beim Erstkontakt werden Antikörper entwickelt, danach setzen sich Antigene an die Antikörper und Entzündungsmediatoren werden ausgeschüttet. Die Hunde, deren Allergie zum Typ 1 gehören, neigen oft zu Sekundärinfektionen (klassisch: Ohrenentzündungen), da das Immunsystem mit der Allergie beschäftigt ist.

    Typ 4 erzeugt eine Reaktion, bei der keine Antikörper gebildet werden. Hier zeigt der Bluttest nichts an und die Reaktion auf eine Ausschlussdiät kommt oft zeitverzögert. Leider der denkbar ungünstigste Fall.


    Insektenfutter kann helfen, birgt aber das zusätzliche Risiko, dass (evtl. zusätzlich) eine allergische Reaktion auf Insekten vorhanden ist. Damit macht man es dann leider oft schlimmer.


    Kauartikel wie Kaninchenohren würde ich auf keinen Fall geben. Sie sind schwerverdaulich und belasten den Organismus noch zusätzlich. Kochst du selber oder gibst du Nassfutter aus der Dose? Es gibt auch Reaktionen auf andere Bestandteile, wenn es Fertigfutter ist. Der Goldstandard bei Ausschlussdiäten wäre selbst kochen oder Hydrolysefutter, das hat ein paar Nachteile, funktioniert aber oft gut.


    Aber ja, es ist ätzend. Dem eigenen Hund nichts leckeres geben zu können und gar nicht zu wissen, ob es überhaupt hilft, was man da macht.

    Ich bin immer wieder erstaunt über die Zubereitung des Futters eurer Hunde. Ich traue mich nicht irgendwelche Kräuter oder Gewürze zu benutzen was vielleicht damit zu tun haben könnte das ich nicht weiß welche Wirkung das bei Peggy hat insbesondere auf ihre Verdauung. Ich bin mir nicht immer sicher wieviel von was oder wie oft. Ich habe tiefgefrorene Petersilie im Tiefkühlfach den wollte ich schon immer mal benutzen habe es aber nie getan. Bei uns wird recht Salz arm gekocht (Nudeln, Kartoffeln) weil der Rest meistens bei Peggy in den Napf wandert wegen ihrer Nieren bin ich vorsichtig mit Salz. Gibt es eine pi mal Daumen Regel für Gewürze und Kräuter?

    Aber wenn sie ihr Futter mag, brauchst du ja auch nicht zwingend zu würzen, vor allem wenn du unsicher bist, ob sie es verträgt. Ich verfüttere auch gewürztes Essen, meine Hunde sind aber auch absolute Allesfresser, die auch schon ein Paket Butter vertilgt haben, ohne irgendwelche Probleme zu bekommen. Bei einem empfindlichen Hund bin ich mit Experimenten immer vorsichtiger.

    Ansonsten kannst du ja beim selber kochen alles perfekt an eine Nierenerkrankung anpassen :smiling_face:

    Neben den bisher echt netten Kommentaren ist dieser ziemlich konfrontativ.

    Das Problem ist nicht das vielleicht nicht fortgeführte Antijagdtraining, sondern das Gefühl, dass alles mit dem Hund ein Kampf ist. Und das kann man vielleicht nur verstehen, wenn man mal in der gleichen Situation war. Es hilft nichts, jetzt zu sagen "dann sei halt konsequent", denn das führt den gefühlten Kampf nur fort.

    Ja, das mag so ankommen. Ich sehe es so, dass die Problematiken seit langem bekannt sind und nicht wirklich ernsthaft an den Themen gearbeitet wird. Was ich dem Hund gegenüber als unfair empfinde.

    Möglich, bringt aber keinen weiter und man muss nicht immer alles schreiben, was man so findet. Sie weiß doch, dass es auch für Aron nicht toll ist. Wem hilft es denn, jetzt darauf rumzuhacken, dass das Hundetraining einer teilweise alleinerziehenden Mutter nicht weiterkommt? Wenn es doch selbst absolut bewusst ist.

    Das Gefühl, immer im Kampf mit dem Hund zu sein, für den man eigentlich das beste will, ist schrecklich. Das muss man nicht noch schlimmer machen.

    Neben den bisher echt netten Kommentaren ist dieser ziemlich konfrontativ.

    Das Problem ist nicht das vielleicht nicht fortgeführte Antijagdtraining, sondern das Gefühl, dass alles mit dem Hund ein Kampf ist. Und das kann man vielleicht nur verstehen, wenn man mal in der gleichen Situation war. Es hilft nichts, jetzt zu sagen "dann sei halt konsequent", denn das führt den gefühlten Kampf nur fort.

    Ich hatte ein ähnliches Problem mit meinem Rüden, außer, dass er zwar jagdlich interessiert ist, aber dem nicht extrem nachgeht. Auf Sicht ja, aber das war es auch schon (meine Hündin jagt auf Spur, er ist da echt harmlos für einen Jagdhund). Aber das Mindsetproblem hatten wir auch und haben es wohl immer noch ein wenig.


    Von Anfang an war er mehr auf meinen Mann fixiert, ich mache aber fast alles mit beiden Hunden. Er kam fünfjährig aus einem spanischen Tierheim als Direktimport. Grundsätzlich umgänglich mit seinen Bezugspersonen und Hunden im Haushalt. Und das war es auch schon. Fremde Menschen findet er unheimlich und verbellt sie, sobald sie zu nahe kommen und würde auch beißen, wenn sie ihn bedrängen, fremde Hunde werden auch auf Entfernung verbellt und im Freilauf auch vehement vertrieben, weshalb er grundsätzlich angeleint ist, wenn ich nicht alles einsehen kann. Kinder gehen gar nicht (ist aber für uns kein Thema). Nach drei Monaten bei uns hat er mich in einer Schrecksituation ins Gesicht gebissen, mit offenem Maul und mehr als zwei Kratzer und blaue Flecken ist nicht passiert, aber das Vertrauensverhältnis war nachhaltig beschädigt.

    Und irgendwie haben wir uns in den letzten vier Jahren, die er bei uns ist, in einer Abwärtsspirale bewegt. Mich hat sein ständiges Gekläffe genervt, wenn andere Hunde zu sehen waren und vor allem, dass er meiner eigentlich sozialkompatiblen Hündin dadurch sämtliche Kontakte versaut hat. Denn erstens hat sie mit eingestimmt und zweitens kam ja keiner so nah an uns ran, dass sie mal Kontakt hätte aufnehmen können. Gruppenstunde in der Hundeschule ging gar nicht durch sein Dauerfiepen und Kreischen, weil andere Hunde zu sehen waren, ich habe das irgendwann aufgegeben, weil ich nur Stress hatte und er es dadurch natürlich nicht besser konnte.


    Ich habe mehrfach über Abgabe nachgedacht. Aber erstens ist der Hund nicht einfach und (so komisch das jetzt klingt) im Moment nur von mir zu händeln, wenn etwas unangenehmes zu tun ist und zweitens steckt der seit drei Jahren in einem Leishmanioseschub und ist nicht gerade günstig beim Tierarzt. Zu dem er im Übrigen nur sediert kann, weil er Tierärzte wirklich komplett zerlegen will. Ach ja, ein Herzproblem hat er auch noch. Und er hängt wahnsinnig an meinem Mann und mittlerweile wohl auch an mir, er schläft nachts eingerollt vor meinem Bauch und sucht auch sonst die Nähe (jetzt wieder).


    Was ich aber vor allem sagen will: In unserer Abwärtsspirale habe ich ihn in ein Meideverhalten gebracht. Wenn ich ihn in übersichtlichem Gelände abgeleint habe, hatte ich eigentlich wenig Chancen, ihn zu rufen, obwohl er wahnsinnig verfressen ist. Er ist einfach vorwärts gelaufen, ohne zu gucken und auch ohne irgendeine Ablenkung. Er kam einfach nicht zu mir, sondern hielt Abstand. Er hat mich furchtbar genervt, wenn er mal wieder irgendwas angekläfft hat und ich glaube wirklich, am meisten hat mich genervt, dass er mir und meiner Hündin das Leben schwer gemacht hat. So unfair, so menschlich.

    Hinzu kommt, dass er bis heute nicht alleine bleiben kann. Man kann ihn also weder mitnehmen, noch zu Hause lassen, ich war (und bin teilweise auch noch) wegen diesem Hund ans Haus gefesselt, so fühlt es sich zumindest an. Spätestens, wenn ich mit meinem Mann etwas zusammen machen möchte, funktioniert es nicht mehr. Abendveranstaltungen gehen seit Jahren nur mit größerer Vorbereitung, denn zu jedem Hundesitter kann ich ihn nicht geben, Familie habe ich nicht in der Nähe.


    Seit einem halben Jahr haben wir uns zusammen gerauft, ich kann gar nicht genau sagen, woran es liegt. Ich war natürlich vorher auch bei Trainern, aber zuletzt zu einem Wochenende bei einer Trainerin, die auf Mehrhundehaltung spezialisiert ist und irgendwie hat es da "klick" gemacht. Es ging viel darum, den Hund einzuschätzen und wirklich auf den individuellen Hund einzugehen. Seitdem gehe ich anders mit ihm um und er ist draußen wieder mit dem Kopf bei mir. Ich kann ihn ansprechen und er guckt mich an, anstatt sich zu entfernen. Und ich sage mir "es ist ein Hund, der bellt, was soll er sonst tun", wenn es mir mal wieder peinlich ist, wie er sich aufführt. Natürlich findet er Hunde weiterhin doof (bzw. ist er super unsicher), aber er muss es nicht zwingend auf weite Entfernung allen mitteilen, sondern kann zu mir kommen.


    Ich weiß nicht, ob das jetzt sehr wirr war, aber vielleicht ziehst du irgendwas daraus...