Ach stimmt, ich wollte ja auch noch was fragen..
Bekannte sind auf der Suche nach nem kleinen, sportlichen Begleithund. Man hört ja öfters das die Bodgueros Terrier-light wären und auch oft vom Jagdtrieb her gut zu händeln. Ist das wahr?
Im Tierschutz sind die ja sehr oft und wenn man sich dann dort die Beschreibung des jeweiligen Hundes durchliest, scheint das schon recht Begleithundetauglich. Allderdings sind die Beschreibungen manchmal ja auch leider etwas beschönigend...
Nein und Ja ;-)
Meine Hündin ist eine Jagdsau, wurde mir nach 9 Monaten Pflegestelle vermittelt mit "die geht nicht mal Vögeln hinterher". Sie jagt auf Sicht und (viel schlimmer) Spur und ist bei einer Spur auch einen Meter neben mir nicht mehr ansprechbar. Bei Hasensichtung Volleskalation, bei Hasengeruch nur Geschrei und der Versuch, der Leine zu entkommen. Und es wird schlimmer. Am Anfang hatte sie ab und zu einen Hetzerfolg, weil ich unvorsichtig war, mittlerweile läuft sie ganz ganz selten ohne Leine, vor allem am Strand mit Gezeiten, da spült das Wasser den Geruch weg und sie ist ansprechbar. Dazu ist sie noch hochnervös, hibbelig und absolut kein typischer Begleithund. Liebt dafür aber alle Menschen. Und hasst alle Hunde und teilt das auch lautstark mit. Ich arbeite schon sehr viel mit ihr, mit relativ geringen Erfolgen. Sie ist toll, ich liebe sie, aber kein Hund, mit dem man mal eben draußen rumschlendert, in die Stadt geht oder ins Restaurant. Möglicherweise hat ein Podenco Andaluz mit reingemischt, sie hat einen deutlich zu tiefen Brustkorb für einen Bodeguero.
Mein Rüde hat irgendeinen anderen Mix mit drin, könnte Galgo sein, irgendwas Schmales mit tiefer Rute jedenfalls. Er ist deutlich entspannter, hat auch Jagdtrieb, aber nur auf Sicht und bleibt im Normalfall abrufbar. Er kann frei laufen, wenn man ihn im Blick hat. Auch kein "ich mag alle Hunde" Typ, er hat schnell Panik für ihnen, da kenne ich die Vorgeschichte auf der Straße, das ist einfach Gewohnheit. Hund = Konkurrenz und großer Hund = gefährlich. Aber alles händelbar. Aber ob ich den als Begleithund bezeichnen würde, ich weiß nicht. Fremde Menschen mag er nicht und lässt sich selten anfassen, das ist für mich aber gar kein Problem, muss er ja auch nicht. Tierarzt halt mit Maulkorb, er würde auch seine Zähne einsetzen. Passt für mich so.
Ich kenne durch den Tierschutzverein noch jede Menge andere und alle sind verschieden. Da sind genug dabei, die sind einfach und jede Menge, die eine Reihe von "Problemen" haben. Über Jagdtrieb, eher ängstlich, lassen keine Männer an sich ran, hibbelig, gibt es auch genug, die wirklich einfach und umgänglich sind und nicht jagen. Weiß man aber vorher definitiv nicht und auch die Pflegestelle bekommt den späteren Jagdtrieb, wenn der Hund sicherer geworden ist, nicht unbedingt mit. Aber klein und sportlich passt, falls das hilft ;-)