Beiträge von Agave

    Du müsstest erstmal an weniger Reiz üben. Also nicht nur Sitz im Alltag, sondern bei steigenden Reizen, zum Beispiel auf dem Weg zu einer Stelle, an der immer Eichhörnchen sind und sie das auch weiß. Sobald du merkst, dass etwas Aufregung in den Hund kommt, verlangst du ein Sitz oder was auch immer du zukünftig gerne hättest. Klappt das, loben, auflösen, weiter. Bis es nicht mehr funktioniert. Dann ein Fehlermarker, falls sie einen kennt, sag zum Beispiel Schade und drehe mit ihr um, bis zu einer Stelle, an der das Sitz wieder klappt. Dann wieder in Richtung Reiz, bis du immer näher ran kommst und sie mit dem Kopf noch bei dir ist. Du pendelst dich also näher ran.

    Das ist mein Weg, mit meiner ähnlich aufgeregten Hündin an der Ansprechbarkeit zu arbeiten, ohne blocken zu müssen und in den Konflikt zu gehen. Ich könnte mir vorstellen, dass dir das auch liegt.

    Spannendes Thema. Ich habe eine ähnlich gelagerte Herausforderung mit Rudi, da geht oder ging es um monatliches Blut abnehmen. Ich hab auch kleinschrittig geübt, aber sobald es in die Tierarztpraxis ging, war alles wie weggeblasen. Zu Hause kann ich fixieren, Bein abbinden, dran rumfummeln und "pieksen" und auch an anderen Orten geht das, aber beim Tierarzt ist es dann vorbei, da spult er sich auf dem Weg rein schon so hoch, dass gar kein rankommen mehr ist und jedes weitere Mal hat es schlimmer gemacht. Wenn ihr zu Hause spritzen könnt, würde das ja wirklich eine gute Chance sein, dass es klappt. Ich verfolge euch gespannt :-)

    Wobei ich finde, dass es kaum noch einen Unterschied macht, wenn einer gut alleine bleiben kann, der andere aber nicht. Dann muss man sowieso planen und den Alltag arrangieren. Hier kann es der als zweites hinzugekommene Hund nicht, obwohl der Ersthund völlig entspannt ist und wir haben mittlerweile die Hoffnung aufgegeben, dass er es nach vier Jahren noch lernt (er war allerdings auch schon 5, als er zu uns kam und wir wussten vorher, dass es ein Problem bei ihm ist). Aber was bringt mir das jetzt, dass meine Hündin allein bleiben kann? Ja, ich kann mal mit ihm alleine irgendwo hin, aber danach nichts mit ihr machen.

    Der einzige Vorteil: Ab und zu bringe ich nur ihn in die Betreuung und lasse sie zu Hause, ist günstiger und sie ist besser zu Hause als woanders. Kostet aber wahnsinnig viel Zeit...

    Was ich sagen will: Es wird mit einem zweiten Hund wohl keine größere Einschränkung bei dem Thema geben, wenn es sowieso schon vorhanden ist.

    Ich habe im Moment zwei Hunde, gerade weil ich die Interaktion von zwei Hunden mag und sie sich eigentlich recht viel geben. Leider können sie ziemlich wenig miteinander anfangen und gerade der Rüde wäre wohl glücklich mit einer anderen Partnerin. Er ist kein Hund für eine Einzelhaltung, aber eine nette Hündin dazu wäre für ihn ein echter Gewinn. Drei gehen aber einfach nicht und das empfinde ich schon als Dilemma. Die beiden sind ca. 7 und 9 Jahre alt und werden somit also auch noch eine Zeit miteinander auskommen müssen. Da der Rüde älter ist, ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass er eben nie die passende hündische Mitbewohnerin haben wird und damit hadere ich manchmal schon sehr. Es ist nicht so, dass sie sich nicht ausstehen können oder darunter leiden, dass der andere da ist, dann hätte ich sie schon getrennt. Sie schnüffeln durchaus mal zusammen, zeigen sich spannende Sachen im Garten (also Unsinn) und begrüßen sich auch recht freundlich, wenn man getrennt unterwegs war, aber man merkt einfach, dass mein Rüde gerne mehr Körperkontakt hätte und Fräulein Terrierzicke das eben gar nicht leiden kann. Und ihn teilweise auch deutlich maßregelt für Dinge, die sie nichts angehen (rennen im Haus zum Beispiel). Ich muss da also immer einen Blick drauf haben, auch wenn nichts körperlich passiert, ist es für ihn einfach doof, so ein knurrendes Kleinteil vor sich stehen zu haben, das merkt man ihm schon an.

    Also was ich sagen will: Wenn man die Möglichkeit hat, zwei Hunde zu halten, aber nicht mehr und dann passt die Konstellation nicht richtig, ist es irgendwie doof.

    Du kannst es dir auch erstmal einfach machen und dir sagen "ja, ich will einen Hund" und dich darüber freuen. Du musst ja nicht morgen losgehen und irgendwo einen Welpen kaufen. Wenn du in Ruhe planst und die Rasse überlegst, vielleicht ein paar Hunde kennenlernst gehen sowieso einige Tage ins Land, bis dahin hast du die Diagnose und kannst dann einfach wieder neu überlegen. Es ist nicht schlimm, dann anders zu entscheiden, wozu sich jetzt damit stressen.

    Ich hatte letztes Jahr eine Krebsdiagnose und drei Operationen deshalb, war aber immer relativ schnell wieder zu Hause und hab das immer gut weggesteckt. Bestrahlung und Chemo sind mir erspart geblieben durch die Komplettentfernung. Mein Mann hat sich um die Hunde gekümmert und mir haben sie einen gewissen Halt gegeben, aber sie waren ja auch schon vorher da. Ich kann die Überlegung aber gut verstehen.

    Ich habe mehrere Jahre purinarm gekocht und füttere im Moment aus Faulheit purinarmes Dosenfutter, wenn du da etwas Hilfe brauchst, kannst du mich gerne anschreiben ☺️