Die Erziehung würden sowohl früh als auch nachmittags wir übernehmen, meine Eltern sollen "lediglich" da sein und mittags eine Runde drehen.
So funktioniert es halt nicht.
Gerade bei Welpen und Junghunden prägen sich Dinge sehr schnell und tief ein. Wenn jetzt zB deine Eltern ein Bellen bei der Türklingel und anschließendes Rennen zur Tür erlauben, hast du eventuell dauerhaft ein Problem damit. Weißt du, was ich meine?
Ich denke beim erwachsenen Hund kann das gut klappen.
Vielleicht hilft mal mein typischer Tag:
5:15 Uhr klingelt der Wecker, Tasse Kaffee
6 Uhr bin ich mit dem Hund draußen (Winter 30 min, Sommer 60-90min, wenn abends Training ist kürzer als wenn abends nix ist)
7 Uhr bei Mistwetter Hund abduschen,sonst nur Hund füttern, duschen, frühstücken, manchmal Yoga reinquetschen
8 Uhr sitze ich spätestens am Laptop und arbeite (Home Office = 1 min Wegzeit )
14 Uhr wird der Hund zum Pipi in den Garten geschickt
17 Uhr Feierabend, erstmal kuscheln oder spielen, auf jeden Fall dem Hund signalisieren „jetzt bist du dran“
Je nach Wochentag und Jahrzeit ist jetzt kurze Pipirunde und 2x mal die Woche Hundetraining im Verein (Zeitaufwand zwischen 90 min und 2 Stunden).
Wenn wir nicht trainieren, gehe ich zwischen 18 und 20 Uhr nochmal 20-40 min Gassi.
Danach Hund füttern, selber essen. Tag vorbei.
Mein Fitnesstraining quetsche ich morgens oder abends dazwischen, 1x pro Woche macht mein Mann die Runde morgens, wenn ich trainieren will. Im Winter arbeite ich ab 7 Uhr, mache dafür knapp 2 Stunden Mittagspause weil es nach Feierabend um 17 Uhr zu dunkel ist.
In den Biergarten kommt mein Hund grundsätzlich mit, Restaurant nie, Stadt auch nicht, Familienfeiern mal so mal so.
Gibt viele Freunde, wo sie nicht mit hin kann, weil unverträgliche Hunde oder Katzen im Haus.
Man vergisst über die Pandemie schnell, wie oft man früher unterwegs war.
Wenn ich abends was ohne sie vorhab schau ich, dass sie wenigstens morgens ne schöne große Runde hatte. Urlaub findet nicht mehr per Flugzeug statt, weil ich meinen Hund mitnehmen will. Viele geben ihn dann in Betreuung, was auch total in Ordnung und typfrage ist. Meine hängt halt brutal an mir.
Wenn ihr euren Hund 5-6 Stunden alleine lasst, solltet ihr immer erst heim und Lösen lassen, Einkauf, Arzt etc auf dem Heimweg fände ich persönlich egoistisch, man weiß nie, ob er nicht dringend raus muss.
Ich seh da halt einfach keinen Welpen bei euch. Bis es so weit war, hat es 1 Jahr gedauert. Anfangs müssen die Zwerge ja 3-4 mal Futter bekommen, alle 1-3 Stunden kurz raus und können mit Glück ne halbe Stunde alleine sein. Das kommt alles so nach und nach, es gibt durch Entwicklungsphasen auch mal Rückschritte. Wir hatten hier kurz vor der ersten Läufigkeit ne Phase, da konnte meine Hündin nicht mehr länger als 30 min alleine sein. Musste ich halt alles umplanen.
Daher überlegt euch doch in Ruhe, ob was erwachsenes denn wirklich nicht in Frage kommt. Welpen sind zuckersüß, aber auch echt richtig viel Arbeit. Wir sind jetzt mit 20 Monaten was Erziehung angeht aus dem gröbsten raus.