Beiträge von Potato

    Massai


    Nein, der konnte sie nicht riechen da der Wind anders kam. Er lief sauber in der Suche, brachte Dummy um Dummy. Keiner der Gruppe hätte da irgend was anders gemacht als wir es eben gemacht haben, und da waren F und Open Hunde dabei. Es hätte bei jedem passieren können.

    Was sind denn F und Open Hunde?

    Ich würde jetzt gerne was beruhigendes schreiben, aber von seinem wirklich krassen Hetz-Flash hat sich Cheese nie wieder ganz beruhigt. Also nicht im Sinne von dass er jetzt immer aufgeregt ist, sondern dass sich das so tief als das Erlebnis überhaupt eingebrannt hat dass ich gerade nicht absehen kann ihm jeweils wieder trauen zu können. Allerdings ist er auch erst 1 Jahr und 8 Monate, also, wer weiß.

    Naja du kannst es halt einfach.

    Und genau das ist der entscheidende Punkt, weswegen man das nicht im Internet erklären kann und will


    Jemand, dem man Abbruch / ggf. aversiv erklären muss, der muss in der Situation darüber nachdenken, bevor er handelt .... und ist somit immer zu langsam, zu spät, zu wenig authentisch

    Ja und es geht hier ja eigentlich usprünglich um Rütter und das Training mit dem Hund von nebenan. Ich glaub die meisten "Abbrüche" des Otto Normal Hundehalters sind eher Verzweiflungstaten in Situationen die man trainieren müsste.

    Wenn ich jetzt sage, dass ich eine Kombi aus anzeigen/abwenden und (normalen) Abbruch habe, wenns um Zeug auf dem Boden geht, in welche putzige Schublade pass ich denn dann? Huepf ich zw. verschiedenen Schubladen hin und her?

    Naja du kannst es halt einfach. Ich les erstmal ganz viel dazu, stell dann fest es gibt verschiedene Wege an das Problem ranzugehen, und kann mich dann entweder im gezielten/richtigen "Nein" rufen versuchen oder ich versuch dem Hund was anderes beizubringen. Im Zweifelsfall such ich mir dafür eh besser nen Trainer, bei dem ich mir dann einen aussuche der mit mir und Hund ganz viel mit positiver Verstärkung arbeitet, und nicht mit Rütters Wasserflasche um die Ecke kommt. Gleiches gilt fürs Jagen, oder andere Baustellen.

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    Mir fallen halt echt nur ganz wenige Situationen ein, in denen ein Abbruch relevant wäre, und nicht die positive Verstärkung einer anderen Handlung das von mir angestrebte Trainingsziel wär.

    Dann hattest du noch keinen Hund, der zu Handlungsketten neigt. Wenn Jin mir an einer Stelle wg. eines Geruchs losrennt und ich sie abrufe, dann passiert es sehr gern, dass sie anschließend an dieser Stelle immer wieder losrennt. Für rein Positivler käme jetzt wohl die Leine an den Hund. Ich setz einen Abbruch und die Sache ist fix wieder durch.

    Es ist bei Jin ein Balanceakt, wann man mit positiver Verstärkung arbeitet und wann man besser einen Abbruch setzt oder (in seltenen Fällen in wirklich sicherer Umgebung) das Verhalten ignoriert

    Genau das macht meiner auch, aber das ist doch voll gut, genau an den Stellen kann ich ja dann mit ihm üben weil ich ja weiß dass es kommt...

    Und ich Oute mich mal: ich bin ein Mensch. Ja, ich werde laut, wenn ich mich ärgere. Und ich war auch schon ungerecht zum Hund. Natürlich. Ich bin auch nur ein Lebewesen. Ich hab auch Gefühle. Ich hab auch unterschiedliche Tagesformen. Das, was ich dem Hund zugestehe, gestehe ich auch mir zu. Davon geht die Welt nicht unter. Jedenfalls, wenn man das bei der Rassewahl berücksichtigt. Bei Sensibelchen wie z.B. Border Collies mag das vielleicht anders aussehen. Aber die meisten Hunde können das gut ab - die wissen nämlich sehr genau, dass wir keine Maschinen sind.


    Also, wenn das "mal" passiert. Wenn das laufend passiert, sollte auch Mensch an sich arbeiten. Aber in einem gewissen Rahmen ist es doch absolut normal.


    Natürlich gibt es auch "leise" Menschen, die auch bei Ärger/Wut nicht laut werden. Aber genauso gibt es eben Menschen, die laut werden. Das eine ist nicht schlechter als das andere. Es ist einfach anders. Weil Lebewesen eben unterschiedlich sind.

    Oh ich bin auch schon ziemlich ausgerastet, klar. Vor allem aus Verzweiflung/Ärger über mich selbst, weil ichs nicht besser hingekriegt hab.


    Genau das hab ich ja geschrieben. Und mich ganz absichtlich garnicht auf dich bezogen, sondern eben nur auf den User der gleich mit Gewalt (schreiend auf den Hund werfen und Dominatrix) um die Ecke kam.

    Ist ja auch jeder Hund anders, jeder Mensch anders. Darum ist das eine nicht weiß und das andere schwarz, sondern einfach das was für das Hund+Mensch Team passt.

    Es wurden schon ziemlich roughe Abbrüche genannt. Und kurz bevor ich schrieb ging die Diskussion um Dominanz. Aber es wurde ja jetzt schon öfter gesagt, dass es da halt einfach bei den meisten wichtigen Problemen der Hundeerziehung verschiedene Stile und Ansätze gibt.

    Für mich ist ein Abbruch halt die direkte Art der "Lass-das-Kommunikation".

    Das bedeutet ja nicht, dass man dem Hund nicht erklären sollte, was erwünschtes Verhalten ist, das auch belohnt wird.

    "Lass-das- Kommunikation" ist doch nur ein (kleiner) Teil der Interaktion mit dem Hund.

    Eine ganz andere Baustelle ist dann wieder das Eintrainieren von Signalen bzw Kommandos, welche alle mittels positiver Verstärkung aufgebaut werden (sollten).

    Aber was wär das denn außer so banales Zeug? Sachen draußen nicht aufzunehmen kann ich üben in dem ich Sachen anzeigen übe. Hat Anirac erst so süß beschrieben wie ihr Hund ihr alle Pommes einzeln angezeigt hat, find ich zehn Mal beeindruckender als wenn jetzt jemand sagt "und dann hab ich mich einmal so richtig schreiend auf den Hund geworfen und dann war Ruhe". Jagen bei nem Jagdhund umzulenken ist ne ganze Lebensaufgabe, wenn ich dem Hund ein artgerechtes Leben bieten will. Hund geht auf jemanden los durch Abbruch zu verhindern erscheint mir wie gesagt nicht als das zu trainierende Mittel der Wahl. Also mir fallen da echt nicht so viele ultra wichtige Sachen ein.

    Also bei Trainern würde ich immer eine:n wollen der mit mir durch positive Verstärkung arbeitet, und so im (Haus)Alltag hatte ich noch nie das Gefühl ich musste jetzt meine innere Dominatrix dafür finden, dass wir allgemein Dinge eher nicht tun, die der andere doof findet.

    Mir fallen halt echt nur ganz wenige Situationen ein, in denen ein Abbruch relevant wäre, und nicht die positive Verstärkung einer anderen Handlung das von mir angestrebte Trainingsziel wär. Oder ein Abbruch im Sinne einer Notsituation verhindern nicht nur heißt, dass ich da schon zehn Schritte vorher mit dem Training anfangen muss. Also ich hab als relevante Abbruch-Situationen echt nur so banale Alltagssituationen im Kopf.

    Potato Schauen und Riechen ist für mich dasselbe. Da du ja weißt, welche Stelle kritisch wird, würde ich, bevor ihr den Ort erreicht, ein wenig verweilen. (sofern er die Kapazitäten hat) Wenn er das nicht kann, war es wahrscheinlich zu nah. Es gibt auch die Möglichkeit ein ruhiges Suchspiel zum Herunterkommen zu machen und dann aus der Situation zu gehen. Solange er panisch rein und panisch raus aus dem Wegstück geht, lernt er, das ist die Art und Weise wie man aus der Situation herauskommt. Meine Hündin versucht es oft mit hektisch werden und dabei lernt sie durch hektisches Verhalten wird alles besser. Also muss ich ihr eine andere Handlungsoption anbieten.

    Wenn das Stück Wald der einzige panische Ort wäre für meinen Hund, würde ich den wahrscheinlich mal ein paar Monate meiden. Man muss ja nicht jede Baustelle auf einmal angehen. Die Unruhe Zuhause finde ich fast wichtiger. Der Hund hat ja nicht endlos Lernkapazitäten.


    Ich kann mir vorstellen, dass der Umzug an einen neuen Ort auch Vorteile haben kann, solange ihr die Strecken und die Sicherheiten Zuhause gut aufbaut.

    Es ist super zu sehen, wie entspannt er im Wald sein kann. Das ginge bei uns nie nie nie. So schlechte Tage ohne Grund haben wir auch, meist schiebe ich es auf das Wetter oder Schmerzen. Das ist manchmal so.

    Ich weiß was du meinst, nur bei schauen haben wir halt ein "System" gefunden. Er sieht was was ihm Angst macht, ich setz mich drauf, und damit ist das für ihn (auch langfristig) als ungefährlich verbucht :tropf:

    Bei riechen weiß ich ja nicht, wo ist es genau, ist es überhaupt da, riecht er nur ob es da ist... wir können die Situation einfach nicht auflösen. Aber vor und nach dem Stück Pause machen ist vielleict noch eine Idee, das versuchen wir mal. Nur grundsätzlich habe ich eben noch nichts gefunden, was die Situation irgendwie besser macht, oder auch nur ablenkt (außer laufen). Auch Suchspiel leider nicht. Deshalb wird das Stück eben jedes Mal länger, weil wir das nie positiv auflösen können.

    Das mit dem Umzug hoffe ich auch. Einerseits hab ich etwas Sorge wegen noch mehr Stadt, andererseits sind wir da vielleicht auch entspannter, das überträgt sich vielleicht auch auf ihn.

    Ja grundsätzlich mag er Wald voll gerne! Natur im allgemeinen. Er ist auch eigentlich an sich kein grundängstlicher Hund. Wenn er nicht gerade Panik hat ist er auch ein kleiner Draufgänger. Er hat ja bewusst auch noch keine schlimmen Erfahrungen gemacht, an seine ersten Wochen kann er sich ja wahrscheinlich gar nicht erinnern. Nur phasenweise nehmen die Panikattacken eben leider überhand...

    Ich glaub das kommt so ein bisschen auf den Hund drauf an. Mein einer Hund hat ein viel höheres Grundtempo als ich selbst wenn ich jogge, der macht also weiterhin sein Zeug und bemerkt vielleicht dass ich für ihn minimal schneller laufe. Das clasht das also mit seinem Jagdtrieb, bei dem er noch sehr viel Erziehung braucht. Allerdings war ich mit ihm geländebedingt noch nie wirklich lang joggen. Ich kann mir vorstellen, dass er das ab 10km auch allmählich als Sport an sich verbucht.

    Mein Angsthund verfällt neben mir in einen entspannten Trab und macht auch nicht viel anderes mehr. Wir gehen voll gerne zu zweit, das entspannt uns beide.

    Ich hatte geantwortet bevor ich das gesehen hab. Also beim Herumlaufen in der Wohnung steigert er sich immer mehr in seine Panik rein. Also er läuft/riecht da alles panisch ab. Das kann ich aber mittlerweile gut abbrechen, wir haben einen "Panikgriff" etabliert, und mit dem legt er sich mittlerweile fast sofort hin.

    Was das nicht raus müssen angeht, ich merke einfach das tut ihm nicht gut. Unser Zweithund ist jetzt seit fast zwei Monaten verletzt und wurde eine zeitlang fast nur drinnen bespaßt, und er dann oft auch. Und dabei hab ich einfach gemerkt dass das nicht gut ist, er ist ein junger sportlicher Hund, und er wird dann im allgemeinen unausgeglichener und panischer. Wir sind dann das erste Mal überhaupt ganz allein los, ohne Zweithund, und das ging erstaunlich gut. Seitdem laufen wir jetzt öfters mal zu zweit. Also ich zwinge ihn auch nicht, er hat immer die Möglichkeit nicht mit zu kommen, und manchmal wählt er die auch. Meistens will er aber unbedingt los. Also er ist auch nicht immer latent ängstlich, er hat Modus Draufgänger und Modus Panik.

    Was meintest du mit strukturierter spazieren gehen? Im Normalfall würde ich sagen laufen wir eigentlich ganz normal ne Runde durch den Wald und machen manchmal Pause damit er baden gehen kann. Aber wenn du da was bestimmtes im Kopf hast, sag gerne!

    BettiFromDaBlock Also im ersten Video jagt er ganz ganz sicher nicht. Er verfolgt eine Spur, ja, aber nicht weil er die jagen will sondern weil ihm die Angst macht. Er schnüffelt sich immer aus Panik fest, das macht er auch in der Stadt oder im Haus. Wenn er Panik hat schnüffelt er sich fest. Jagen hat er erst seit kurzem etwas für sich entdeckt, aber er ist da grad ein noch sehr welpiger Sichtjäger, so etwas Rambo-mäßig. An der Angststrecke "wohnt" auch irgendwas was er gerne jagen würde. An guten Tagen hat er da Interesse dran, an schlechten Tagen hat er da zu viel Panik zu und kann sich nicht vom schnüffeln losreißen.

    Wenns ihm gut geht kann er Wald in entspannt! Also auch Pausen, baden, rumliegen. Wald war eigentlich immer sein Wohlfühlort.

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    Das was du beschreibst, mit dem Sachen vor denen er Angst hat anschauen, das würde ich auch gerne, nur riecht er sie ja. Also wenn er mal vor was sichtbarem Angst hat dann können wir das schnell klären. Von daher weiß ich in dem Moment nicht was ich machen soll, weil ich ihm die Angst vor dem was er riecht nicht nehmen kann. Sollte ich trotzdem an genau der Stelle halt machen an der er so große Angst hat? Wenig später halt machen ist wie gesagt kein Problem.

    Ich könnte mal woanders parken und vorher joggen probieren. Angst hätte er dann da aber ganz sicher auch, wenn ich die Strecke andersrum laufe hat er die auch.

    Laufen setzt Endorphine frei und baut Stress ab (in Maßen). Deshalb hilft ihm das für den Moment. Aber sobald er das nächste Mal wieder an der Stelle ist, oder weiß, dass er dorthin gehen wird, scheint es ja wieder los zu gehen. Immer ein Schrittchen früher. Klingt für mich nachvollziehbar. Hunde und Erwartungshaltung eben.

    Möglich, dass das, was ihm Angst macht, nur auf dem Hauptweg war, weshalb der Pfad besser funktioniert. Im letzten Video ist dort auch ein Fahrzeug gewesen, oder? Selbst einem solchen kann ein gewisser Geruch anhaften, der Unbehagen bis hin zur Angst verursacht. Die Möglichkeiten sind vielfältig :denker:

    Ja, die Zylkene helfen hier insgesamt ganz gut, bei aktuen Situationen bekommt sie eine höhere Dosis. Ist kein Medikament, "nur" eine Nahrungsergänzung, die helfen kann. Ich gebe sie auch gerne an Silvester, zusammen mit einigen anderen Maßnahmen kriegt sie den Jahreswechsel gut rum. Bei Gewitter helfen sie nicht. Erst, wenn es vorbei ist und sie wieder in der Lage, etwas aufzuschlecken. Dann hilft es ihr beim schnelleren einschlafen.

    Wurde bei deinem Drops medizinisch alles abgeklärt? Schilddrüse ist da ja gerne mal beteiligt, wenn mehr oder weniger plötzlich Ängste auftreten. Auch ein Ungleichgewicht in der Darmflora kann Nervosität und Unruhen bringen.

    Wie alt isser jetzt?

    Ich weiß schon dass Laufen nur Management ist. Aber ganz ehrlich, dadurch dass das das einzige Mangement ist was wir gerade haben (geschweige denn eine "Lösung") bin ich sehr froh drum, das gefunden zu haben. Und ich merke auch wie ihn das nachhaltig den Tag über entspannt. Du sagst ja auch, es setzt Endorphine frei. Hilft ja bei Menschen sogar gegen Depressionen. Wobei wir die meiste Zeit schon ganz normal Spazierengehen, mit beiden Hunden. (Genau, in dem Video kam auch noch ein Fahrzeug.)

    Danke für die Erklärung mit Zylkene, vielleicht bestell ich das mal.

    Er wurde leider noch nie so umfassend durchgecheckt, das geht hier nicht wo wir wohnen. Ich mach das sobald wir umgezogen sind. Der kleine Mann ist jetzt 1 Jahr und ungefähr 5 Monate.