Beiträge von Potato

    Ich bin ein paar Jahre 15km zur Arbeit gefahren, das ging bei jedem Wetter problemlos (bei Schnee brauchst du aber natürlich geräumte Wege). Ich hab mich bei der Arbeit immer umgezogen, man schwitzt ja mit der Zeit mehr, nicht weniger. Meistens ganz simpel: Leggings zum Fahrrad fahren, bei der Arbeit Oberteil aus und Kleid drüber, kurz im Bad etwas frisch gemacht.

    Für angsthunde gelten einfach noch mal andere Regeln. Das ist was völlig anderes, als die Mehrheit der Hunde, die einfach aufgrund mangelnder Erziehung und fehlendem Training sich nicht behandeln lassen.


    Potato

    Ich würde erst mal grundsätzlich üben, dass andere Menschen ihn überall berühren können. Erst mal mit möglichst bekannten Menschen und dann die Schwierigkeit steigern. Am Körper streicheln, Pfoten anfassen, Ohren hochheben, Zähne gucken etc.

    Und zusätzlich würde ich in Richtung konditionierte Entspannung und medical Training (handtarget aufbauen etc.) gehen.

    Hm. Erstmal, sorry ich will jetzt hier auch nicht den Thread sprengen! Aber dass andere ihn anfassen dürfen würde irgendwie allem entgegenlaufen, was ich so gelernt habe. Es heißt ja überall, dass Besuch zB den Hund am Besten gar nicht beachten sollte, man andere Menschen fernhält, und anfassen unterbindet... Und ich muss sagen, damit dass ich andere Menschen von ihm fernhalte fahren wir ziemlich gut. Er glaubt mir dass ich das für ihn manage, und ist um einiges entspannter geworden in der Anwesenheit von anderen. Er gewöhnt sich dann auch schon irgendwann an Menschen. Also eine Freundin war uns mal für längere Zeit besuchen, die durfte ihn dann auch Kraulen etc. Unsere Sitterin darf das auch. Aber damit irgendjemand ihn jetzt anfassen könnte müsste ich ihn schon massiv fixieren, anders würde das nichts, und ich hätte auch das Gefühl, dass das unser ganzes Besuchs-training zunichte machen würde...

    Was medical Training angeht: Also an der Stelle, an der wir den Tierarzt getroffen haben, würde er jetzt nach einem Jahr regelmäßig vorbeigehen und nie wieder was passiert kein "sitz" machen. Er ist da so im Paniktunnel, dass nichts mehr für ihn existiert. Ich habe da auch noch nichts gefunden, was hilft. (Für Panikanfälle im Haus haben wir einen Panikgriff etabliert, der hilft da, aber draußen noch nichts). Also nach derzeitigem Stand würde ich sagen, ich könnte ein Jahr lang täglich beim Tierarzt sitzen ohne dass das etwas ändern würde...

    Hm, ich hab das Problem dass einer meiner Hunde panische Angst hat vor Tierärzten, da bin ich auch mit meinem Latein etwas am Ende. Also ich alleine kann alles an ihm machen, da ist er zwar nicht begeistert, aber ein Problem ist es nicht. So etwas wie Zecken ziehen schon gar nicht, aber ich hab ihm zB auch schon ganz problemlos Fäden gezogen. Nur vor Tierärzten hat er einfach wahnsinnige Angst. Also vor Menschen allgemein, aber bei Tierärzten ist es echt schlimm. Es ist auch nicht so, dass die Behandlung nicht möglich ist, er lässt das schon über sich ergehen wenn ich ihn halte, er hat nur eben Todesangst. Er hat sich als er jünger war auch immer eingegekotet, einpinkeln tut er sich jetzt noch manchmal. Wir haben unseren Tierarzt mal beim Gassi gehen getroffen, seitdem hat er an der Stelle Panikattacken. Er nimmt in der Panik auch keine Leckerli oder ähnliches an. Also er ist dann wie im Tunnel, und für gar nichts mehr empfänglich. Deshalb weiß ich auch nicht, ob ich das für ihn irgendwie erträglicher machen kann. Ich habe gerade eh keinen Tierarzt zu dem ich einfach so könnte, aber weiß irgendwie auch nicht ob das irgendetwas ändern würde. An der Stelle an der wir dem Tierarzt begegnet sind war er ein Jahr lang regelmäßig, es ist nie wieder etwas schlimmes dort passiert, und trotzdem hat er da immer noch Angst.

    Man denkt ja auch irgendwie immer, so etwas zu sagen ist "gegen" die Männer. Dabei ist ja das Gegenteil der Fall! Mir tun Männer in patriarchalen Strukturen leid. Ich möchte selbst kein starker Indianer Mann sein. Wenn ich mich für Gleichberechtigung einsetze, dann weil ich glaube dass das beiden Geschlechtern helfen wird.
    Männer:

    • gehen weniger schnell zum Arzt, und sterben häufiger an vermeidbaren Krankheiten (weil Indianer-Mann und so)
    • sterben als Single früher als Frauen (weil sie nicht gelernt haben, sich um sich selbst zu kümmern)
    • begehen statistisch gesehen nach Trennungen viel häufiger Selbstmord (da sie nie gelernt haben über Gefühle zu sprechen -> Verarbeitung schwerer, sie verfügen weniger über soziale Netzwerke)
    • würden genauso davon profitieren, mehr Zeit mit ihren Kindern zu verbringen, weniger vereinsamen (auch wegen letztem Punkt, soziale Netzwerke)

    Ich glaube wirklich, dass von einer Aufweichung der Rollenmuster beide Geschlechter gleichermaßen profitieren würden.

    Also ich wohn ja in ner Gegend, in der da wo ich mit den Hunden gehe ungefähr jeder Ziegen hält, deshalb konnte ich da jetzt eingehende Studien zu machen. Also erstens, es gibt fast nichts süßeres als Babyziegen. Zweitens, mir scheinen die recht pflegeleicht zu sein. Hier sind nämlich alle Ziegen frei, deshalb begegnet man denen immer und überall ganz unverhofft. Drittens, Ziegen sind ziemliche Charaktere. Wir haben mal eine getroffen, die dummerweise Angst hatte und davonlief, seitdem würde Cheese gerne Ziegen jagen. Dafür zeigen ihm alle anderen Ziegen sehr deutlich, was sie davon halten. Die kommen auch einfach so an um zu zeigen dass sie head bangen können. Potato wiederum hat Ziegen zum idealen Spielpartner auserkoren, der fordert die gerne in Gebetshaltung zum spielen auf (und der fiddelt nie). Ziegenbabys steigen da auch drauf ein. Ein Bild für die Götter! Viertens, Ziegen scheinen sehr Orts/Personenbezogen zu sein, deshalb können sie auch alle frei durch die Gegend laufen. Und schlau, Autos gehen sie auch aus dem Weg! Fünftens, hab ich schon erwähnt dass Ziegenbabys ungefähr das süßeste überhaupt sind?

    Naja zur Aufteilung der care-Arbeit gibt es ja ganz viele offizielle Statistiken (zB dazu wer wie lange zuhause bleibt), das ist ja ein Phänomen

    unabhängig von subjektiver Wahrnehmung.

    (Die Grundschule(!) von meinem Neffen hatte "Mütter-Freitag" - freitags sind im Wechsel immer verschiedene Mütter mit in die Klasse gekommen. Meine Schwester war die einzige die nicht konnte, weil sie arbeitet. Aber das ist natürlich auch anekdotisch, wie gesagt, es gibt in Deutschland wirklich sehr viel statistisch erfasstes dazu.)

    Das erinnert mich daran, wie ich erst am Strand spazieren gegangen bin, und auf einmal gesehen habe wie ein wirklich riesiger RR am Strand liegt, der zu einer der Strandvillen gehört. Er frei, weit und breit kein Mensch in Sicht, und mir ist kurz mein Herz in die Hose gerutscht, weil ich ja mit meinen beiden Hunden unterwegs war. Kurz darauf habe ich allerdings festgestellt, dass er ein total harmloser chillender älterer Opi war, der seinen eigenen Mini-Bodyguard hatte, ein ihm vielleicht bis zu den Knöchel gehendes undefinierbares schwarzes Etwas, das alle die es gewagt haben Opi und Villa näher zu kommen (inklusive uns) lautstark kläffend und wadebeißend des Strandes verwiesen hat.

    Ich meinte gar nicht so sehr bewusstes fies gemeintes nicht ausweichen wollen. Das ist mir tatsächlich in München sehr oft begenet, aber das ist jetzt himmeweit von einer repräsentativen Aussage entfernt. Nein, ich meinte dass das wie Aoleon so schön beschrieben hat eine dieser kleinen, unbewussten internalisierten Handlungen ist. Ich weiche als Frau ja auch überhaupt nicht bewusst aus, ich hab bevor ich darüber nachgedacht habe gar nicht gemerkt dass ich das gemacht habe. Ich habe das öfter an verschiedenen Hauptbahnhöfen ausprobiert, also wenns wirklich rappelvoll ist, und Menschen da auch was ganz anderes im Kopf haben (muss schnell zum Zug) und überhaupt nicht auf die Ausweich-Handlung konzentriert sind. Und wenn man da stur geradeaus geht teilt man (strukturell!) Frauen vor sich wie Moses das Meer und Männer rennen durch einen hindurch. Aber das machen sie ja gar nicht bewusst oder böswillig, sie sind einfach nicht gewöhnt dass die Frau nicht ausweicht. Ich fande es auch total ungewohnt Männern nicht auszuweichen, und musste echt immer aufpassen dass ich das nicht doch in letzter Sekunde noch mache.

    Das sind alles so kleine Auswirkungen von einem Phänomen, dass im Mutterleib schon anfängt. Wenn jemand sagt, ja aber mein Junge hat ganz von alleine irgendwann angefangen nur noch mit Baggern zu spielen, dann hat das deshalb keine Aussagekraft, weil die verschiendene Behandlung ja schon im Mutterleib beginnt. Es gibt Studien dazu, dass Eltern sich sobald das Geschlecht während der Schwangerschaft feststeht anders verhalten. Ab Geburt tut es dann das ganze Umfeld. Da kann man selbst seine Kinder noch so sehr "gleich" behandeln, wir ziehen sie ja nicht im luftleeren Raum groß, und ein sehr großer Teil der Prägung läuft über das Umfeld. Mir blieb manchmal die Kinnlade hängen bei Dingen die mein Neffe so an "Mann macht das" "Frau macht das" rausgehauen hat, was er irgendwo aufgeschnappt hat. Und das waren ja nur Sachen die bewusst abgelaufen sind. Es gibt Studien dazu, dass Kinder ab ungefähr sechs bestimmte Sachen nur noch Männern zuordnen (sag mal, wer ist gaaaanz intelligent? wer kann am besten Abenteuer bestehen?) und Mädchen sich im Gegensatz zu Jungs ab dem Alter auch davor scheuen, Aufgaben für "ein ganz schlaues Kind" zu machen.

    Ehrlich gesagt, freue ich mich schon auf die Zeit, wenn das Thema „Ich will mit allen spielen“ durch ist und er sich auf mich und seine Aufgaben konzentrieren kann.

    Finde ich eine echt traurige Aussage

    Naja es ist ja klar was Massai in dem Kontext von jetzt mehrere Nachrichten meinte, in denen es darum ging dass der Junghund gerade zu allen spielen-wollend hinrennt und deshalb jetzt auch an der Schlepp sein muss.