Beiträge von Potato

    KayaFlat Richtig! Danke! Gut, dass du nochmals explizit darauf hinweist.


    Eine dicke Haut und ein sehr langer Atem wird wohl nötig werden. Und bitte verabschiede dich von der Idee, dass du einen Hund bekommst, der unangeleint neben dir hertrottet, Schmetterlinge beobachtet und drauf wartet, dass andere Hunde mit ihm spielen wollen.


    Vermutlich wirst du nie ohne Leine gehen können und immer aufmerksam bleiben müssen. Die Extremsituationen wirst du aber, wenn du gut im Training bleibst, in den Griff bekommen!

    Ich muss mal ne Lanze für JRT brechen - ich hatte einen eigenen als Jugendliche/junge Erwachsene, und bin geritten, dh in dem Umfeld hatte jeder einen JRT. JRT sind für mich der Inbegriff von, die machen was se wollen, aber das in deiner Nähe. Der Stall hatte immer zig JRT rumlaufen, alle frei, alle sture Böcke, und nie gabs Probleme. Meine folgte mir ihr Leben lang wie ein treuer eigensinniger Schatten, egal wohin ich ging, und so taten das auch allen anderen bei ihren Menschen.

    Meiner Erfahrung nach: wahrscheinlich wird das nie groß was mit irgendeinem Kommando - aber beim Freilauf wär ich optimistisch.

    (Ich sag nicht lass ihn freilaufen, ich kenn deinen Hund nicht, nur eben dass ich da im Gegensatz zu King-Kong optimistisch bin)

    Ich hoffe auch sehr, dass es so bleibt!! Cheese, seines Zeichens Sichtjäger, hatte auch von sich aus kein Interesse, er musste bei allem erst einmal durch Zufall herausfinden wie toll das rennt, und wie es sich anfühlt wenn man das hetzt. Ich ärger mich halt im Nachhinein so, dass er die Chance dazu hatte. Wenn ich nochmal die Zeit zurück drehen könnte würde ich ihn nie wieder vor abgeschlossener Pubertät/jahrelangem Training ableinen. Einmal gehetzt ist bei derart leidenschaftlichen Rennern halt hundert Mal schwerer zu trainieren als ohne.

    Ich bin gerade unglaublich frustriert. Cheese hat nen Hund gejagt. Und zwar in der einen Sekunde, in der ich, auf dem Weg zum Tierarzt(!) sein Geschirr losgelassen hab um die Autotür aufzumachen. Also ich weiß schon was los ist, er ist gerade ultra frustriert weil er seit über einer Woche verletzt zuhause liegt, und hatte in dem Moment Schmerzen, die er irgendwo abreagieren wollte. Aber trotzdem. Unfassbar, und ich bin gerade glaube ich Tierfpunkt-frustriert. Er hat den Hund ungefähr 100m gejagt und ist zu mir abgedreht als er ihn eingeholt hat, es ging ihm also nur ums Hetzen. Ich geh auch davon aus dass es mit dem Hund schonmal Stunk gab, er lässt sich von den Nachbarshofhunden wenn er an der Leine ist im Normalfall ziemlich gleichmütig anpöbeln, aber merkt sich schon genau wer da was gemacht hat.

    In solchen Moment seh ich gar nicht mehr dass wir jemals ohne Leine sind. Der Pfote gehts auch nicht gut, die Tierärztin war besorgt. Naja. Wenigstens hat er von ihr ein Lob gekriegt, da hat er sich nur wie ein Lämmchen in meinem Arm verkrochen und sie machen lassen, obwohl ihm das weh getan hat.

    Uff jetzt brauch ich leider auch ein Daumendrücken :/ Cheese hat sich ja letztes Wochenende ein Loch in die Schulter und einen tiefen Schnitt unter der Pfote zugezogen. Die Schulter hat der lokale Tierarzt zusammen genäht, die Pfote ging nicht, da man an der Stelle nicht nähen kann. Nachdem das immer noch nicht geschlossen war, hat mein Mann seine Kolleginnen gebeten (er arbeitet auf einer Schimpansenauffangstation, die zwei renommierte Tierärztinnen hat), ob sie sich die Pfote mal anschauen können. Und naja, die waren besorgt :/ Es ist ein tiefer Schnitt, und das Problem ist die derzeitige Luftfeuchtigkeit, die die Heilung verhindert. Sie haben es jetzt sehr aufwändig mit zig Speziallösungen, Abdeckmaterial etc behandelt und verbunden, und er ist jetzt nochmal 3 Wochen auf Antibiotikum. Allerdings muss der Verband täglich ernuert werden, und so professionell kann ich das natürlich nicht, aber mein Partner kann jetzt auch nicht jeden Tag sein Privattier auf der Station vorbeibringen, so gern die Tierärztinnen uns auch helfen wollen. Also müssen wir das jetzt erstmal ne Woche lang selbst hinkriegn, dann sehen wir sie wieder. Ich brauche also lauter Daumen dass die Wunde sich schließt :see_no_evil_monkey:

    Na da hat aber ein junger Mann seine Wurzeln vergessen :lol: Alles unter 27 Grad und Cheese schlottert unter der Bettdecke...

    Ja, komisch oder?

    Kälte macht ihm nichts aus. Nur Regen ist echt blöd. Warm ist gut, zu warm ist aber auch Mist. Am liebsten wäre ihm so um die 20 Grad und trocken 🤪

    Was ist in deinem Hund alles drin?

    Wenn ich das wüsste :lol: Die Hälfte der Hunde hier sieht sehr Basenji-ähnlich aus (obwohl wir von der Basenji Ursprungsregion so weit entfernt sind wie von Deutschland), der Rest sind HSH (bei denen ich mir in aller Naivität lange gedacht hab, ach süß, haben hier Menschen ihre Golden Retriever mit hingenommen die sich dann fortgepflanzt haben :tropf::woman_facepalming: dass "Labrador-ähnlich" HSH hab ich erst durchs DF gelernt). Die hüten hier auch wirklich Hof, Schaf und Hühner. Die Reichen hier haben ganz viel RR, Mastiff oder anderes großes als Wachhunde. Cheese ist auch in so ner Gegend geboren, wenn auch auf der Straße. Ist Jäger aber viel zu groß für nen Basenji, sieht den Hunden von hier nicht sehr ähnlich und hat auch schon mal für nen Moment meinen Partner an die Wand gestellt, als er auf dem falschen Fuß aus dem Tiefschlaf aufgewacht ist und ihn nicht sofort erkannt hat. Im schlimmsten Fall hab ich also irgendwie sowas wie ne Basenji-Dobermann Mischung :lol::see_no_evil_monkey:

    Ich glaube hier wird oft überschätzt, welche Möglichkeiten des sich Informierens man vor dem Hund tatsächlich hat. Klar, man kann sich ausgiebig über einzelne Rassen informieren, aber selbst da klingen Rassebeschreibungen im Internet oft sehr anders als die Realität dann ist. Wenn man sowas noch nie in echt erlebt hat kann man sich darunter wahrscheinlich wenig vorstellen. Ich war Landkind und bin damit groß geworden, was bei Border Collie, Schäferhund und co so schief gehen kann. Aber schon bei Mischlingen wirds doch schon schwieriger, da hörts bei mir dann auch schon auf mit der Ahnung. Stellt euch doch mal vor ihr wisst überhaupt nichts über Hunde und googelt mal oder spricht mit Nachbar Fritz, ich glaub da wird schnell klar wie schwer es ist an gute und verlässliche Informationen zu kommen.

    Ob ein Hundeführerschein dies verhindern kann bin ich mir nicht sicher. Viel kann man sich eh nicht vorstellen, sondern muss man lernen wenn man den Hund hat. Ich hab jetzt einen Jagd- und einen Angsthund, das sind beides Thematiken, in die muss ich halt jetzt reinwachsen, das kann man sich vorher ohnehin nicht vorstellen, wie das ist. Mir hätte ein Theoriekurs über Jagd nie auch nur ansatzweise vermitteln können, welches Probleme ich grad bei Cheese habe, und keiner über Angst, wie das ist mit einem Hund mit ständigen bezugslosen Panikattacken. Dass meine beiden Hunde jetzt genau die Probleme und nicht komplett andere haben, war ohnehin nicht vorherzusehen. Und so ist es bei Kindern doch auch. Wenn ich jetzt das Kinder kriegen reglementieren will bin ich in einem totalitären Staat, und ansonsten muss man da einfach reinwachsen. Und das tun viele, und holen sich dann alle Hilfe die sie kriegen können, und bei vielen läuft auch echt einiges schief in der Kindheit, was sie dann für ihr ganzes Leben prägt. Aber ich mach ja jetzt auch nicht eine Woche pränatalen Kinderkurs, und krieg dann mein pubertäres Kind geregelt.

    Dass ein Hundehalter mal nicht mehr kann und abgeben muss, das wird man nicht verhindern können. Gerade Hundehalter hier sind doch oft durch alle Instanzen durch (Hundeschule, Trainerinnen, Tierärztinnen) und haben ihr bestes gegeben. Sowas verhindern irgendwelche pauschalen Regeln auch nicht.

    Und für den "Ich hab jetzt nach zwei Jahren keine Lust mehr und will in den Urlaub" Hundehalter bräuchte man doch eher einen Charaktertest, das dürfte in der Praxis schwer werden.

    Ich hätte übrigens den Spaziergang an der Stelle direkt unterbrochen. Und zwar so lange, bis der Hund runtergefahren ist. Dann knallt er sich beim weitergehen auch nicht gleich wieder hoch und bleibt ruhiger und ansprechbar. So als Tip. Und ja, das kann auch mal 15min dauern, je nach Kandidat. Ist aber Gold wert.


    Spaziergang unterbrechen meint dann so lange an Ort und Stelle bleiben, bis der Hund wieder ansprechbarer ist?


    Wie mache ich das mit einem Eichhörnchen, das sichtbar auf dem Baum bleibt?

    Ich dachte bisher, ich nehme sie dann einfach mit.

    Wäre es besser, ihr auch da mehr Zeit zu geben und erst weiterzugehen, wenn sie aktiv dazu bereit ist?

    Ja das frag ich mich auch! Also viele Tiere bleiben ja, besser gesagt sind in manchen Gegenden einfach so viele Tiere, dass man da ja auf keinen grünen Zweig kommt. Es leben ja auch manche Tiere einfach in manchem Gebüsch, und bleiben da erstmal. Dann ist es doch denen gegenüber auch fies, da mit dem Hund vor ihrem Busch zu bleiben? Und wenn man weiter geht kommt da ja schon das nächste...

    Ich habe mal eine generelle Frage an alle, die schon mehr Erfahrung mit dem Thema Jagen und AJT haben: Was ist denn euer persönliches Ziel, wie sich der Hund bei einem Jagdreiz verhalten soll?


    Das kommt sicher auch auf den individuellen Hund und dessen Jagdmotivation an, aber ich wüsste gern, wie ihr das handhabt und was man mit AJT erreichen kann. :smile:

    Naja die Frage ist, was ist Mittel und was ist Zweck. Ich will einfach erreichen dass mein Hund mit mir problemlos im Freilauf durch die Landschaft spazieren kann. Alles andere ist für mich nur Mittel. Ob er sich jetzt umorientiert, stehen bleibt, zu mir kommt, ihm auf wundersame Weise alles Getier auf einmal egal ist... das ist ja nur ne Frage von was mit größter Wahrscheinlichkeit funktioniert. Und wie man das handhaben kann füllt ja Bücher.