Beiträge von Potato

    Haha ja, Szenario 1. Da ist Potato ohnehin von seinem Grundgemüt (außer dass er gerade auch ein paar pubertäre Anwandlungen hat). Mit Cheese bin ich auf jeden Fall zwischen 2 und 3. Also vor allem gerade jetzt in der erhöhten Wildzeit. Wenn nichts los ist im Wald schlappt der auch manchmal ganz gelangweilt durch die Gegend und will lieber woanders hin (wo andere Hunde sind).

    Und ich versuche mich grade halt auch sehr ehrgeizig im Anti-Jagd-Training, in der großen Hoffnung irgendwann vielleicht doch den Freilauf zu erreichen. Also er versucht an der Schlepp nie ernsthaft zu jagen, dazu ist er dann doch zu schlau. Macht höchstens mal ein paar Sprünge. Wenn ich wollte könnt ich mit ihm durch die Landschaft schlappen und durchgängig am Handy sein, dann wär er halt im Tunnel und ich existier gar nicht, abrufbar muss er ja dann auch nicht sein. Nur das ist nicht meine Vorstellung von Hundehaltung.

    Aber ich verstehe, ich kann es auch nicht lösen in dem ich mich die ganze Zeit verrenke um ja das größere Dopaminprogramm zu bieten.

    Lass dich mal ganz fest drücken!! Ich versteh dich voll. Ich hab auch Tage an denen ich zweifel ob ichs hinkriege...

    Und ja, ich hab das auch sowohl mega unterschätzt, als dann auch noch zu spät reagiert. Ich hatte jagen als Problem gar nicht auf dem Schirm. Und ich weiß nicht genau was in meinem drin ist, aber auf jeden Fall auch Ursprungshund. Das ist halt schon ne Hausnummer, und wenn ich hätte wählen können, hätte ich mir auf jeden Fall irgendetwas "Leichtes" ausgesucht. Ich hatte ehrlich gesagt mit einem älteren Hund aus dem Tierschutz geliebäugelt, dem ich noch einen ruhigen Lebensabend geben kann. Naja, und dann hatte ich auf einmal Cheese, meinen athletischen Jäger. Bei dir war der Partner der treibende Part zum Husky, richtig?

    Und ja, ich war da auf jeden Fall auch schon wo du warst, beziehungsweise bin da immer mal wieder! Also sowieso schon grundgestresst, und dann der Hund die ganze Zeit im Tunnel, und ich ständig mich am ärgern.

    Aber das bedingt sich ja wie du sagst auch gegenseitig. Du wirst sehen, wenn du deinen Kopf mal wieder frei hast, kommen auch ganz andere Momente. Ich bin gerade mit voller Motivation dabei, und merke ich hab dann auch ganz viele Momente, wo er auf einmal doch sehr ansprechbar ist, und sich auch immer wieder gerne sein Leckerli abholt. Und nicht losstürmt, sondern sich umorientiert. Man sagt ja diese Art Hunde haben weniger will to please, und das stimmt sicher auch, aber ich hab mir heute noch beim Spaziergang gedacht dass ich trotzdem auf jeden Fall merke dass er es auch positiv wahrnimmt, wenn wir beim Spaziergang gute Momente zusammen haben, und er dann auch mit der Aufmerksamkeit viel mehr bei mir ist. Also Kopf hoch! Nimm dir ruhig die Zeit für dich die du brauchst, um mit der veränderten Situation klarzukommen, aber dann kommen für euch beide als Team auch wieder gute Momente!

    Ich glaube schon, dass Werbung einen ganz krassen Einfluss auf Wahrnehmung und Begehrlichkeit hat. Das sieht man doch auch beim menschlichen Schönheitsideal ganz eideutig. Was am weiblichen Körper als schön und begehrlich wahrgenommen wird ändert sich auch über die Jahrhunderte, sogar nur Jahre, und wird gesellschaftlich durch Medien und co geformt. Es gibt ja zB auch Studien dazu, wie Magersucht bestimmte Gegenden der Welt erst mit dem Zugang zu westlichem Fernsehen erreicht hat.

    Und die Anti-Rauchbewegung geht ja den gleichen Schritt, sehen weckt Begehrlichkeiten. Deshalb wird in Filmen und co um einiges weniger geraucht, und es gibt keine Zigarettenwerbung mehr im Fernsehen. Als ehemaliger Raucher kann ich sagen, dass das echt einen großen Einfluss hat.

    Dem Hund beizubringen, dass ich ihn beschäftige ist imA auch nur ne „Suchtverlagerung“ und löst nicht das Problem von dauerhaftem Stress beim Gassi.

    Ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen und sagen, dass es den Stress aufrecht erhält bzw. vergrößert.

    Danke erstmal für die vielen Antworten!

    Jetzt haben ja einige gesagt, dass das eher darauf ankommt, wie "scharf" der Hund auf so etwas ist. Massai zB meinte, ihrer würde da eh keine Erwartungen haben. Also es ging ja erst in einem anderen Thread darum, dass manche Hunde gerne Dinge tragen, ich glaube schon dass manche Hunde sehr viel objektfixierter sind als andere. Meiner kann allgemein mit Spielzeug seit er einigermaßen Erwachsen ist nichts mehr anfangen. Also der wäre wie Massais Hund nie sehr scharf auf dummies.

    Aber spielt das überhaupt eine Rolle? Oder geht es darum dass dann allgemein die Verknüpfung bleibt, dass auf Spaziergängen irgendwas gejagt werden kann/darf/wird?

    Oh wow, das ist ja beunruhigend. Also mir schwante schon sowas, ich habe erst Hunde-Dummy Videos für Autounfälle gesehen. Ich hab meine beiden angeschnallt, weil ich keinen Kofferraum habe. Ich glaub ich brauch doch unbedingt so Autogeschirre, aber im Grunde ist das ja auch kein anderes Material...

    Potato ist bei etwas über einem Jahr immer noch leicht fehlgebaut. Also Hintern ist ungefähr 53cm hoch, Schultern 50. Kann sich das noch ausgleichen, oder bleibt er jetzt so ein bisschen vornüberhängend...? Eigentlich hatte ich immer gelesen dass das im Wachstum normal ist und sich irgendwann ausgleicht, aber mittlerweile bin ich skeptisch.

    Cheese ist ungefähr 54cm groß, der war bis vor kurzem sehr schlaksig, und wird gerade etwas breiter. Potato war immer sehr kompakt. Ich weiß gar nicht wieviel sie wiegen zur Zeit.

    Darf ich nochmal meine Frage von vorhin aufgreifen, ich hab mich als ich die Tage krank war mal etwas streckenweise durch diesen seeehr langen Thread gelesen, und bin da auf eine interessante Diskussion gestoßen, nämlich ob Dummy-Spiele/Arbeit beim Gassi gehen sinnvoll sind. Es wird ja oft erwähnt als DAS (Ablenkungs/Umorientierungs)Mittel gegen Jagen, aber es gab auch die andere Seite, auf der unter anderem flying-paws argumentiert haben, dass sowas beim Spaziergehen eher eine ständige Erwartungshaltung fördert, und deshalb flying-paws die dummies, wie ich es verstanden habe, nicht mit zum Gassi nimmt. Cheese ist ja sehr unintressiert daran, aber ich hab das immer etwas als unbedingtes to do gesehen, das ich auf Spaziergängen mal langsam angehen muss. Diese Diskussion hat mich dann etwas verwirrt. Also sollte man das dann eher unabhängig vom gassi machen? Oder habe ich da was falsch verstanden, und das ist schon das Mittel zur Wahl bei Spaziergängen?

    "Lustig", ich würde Potato auch gar nicht als generell ängstlich bezeichenen. Er reagiert auch einfach sehr extrem auf alles. Also er kann auch manchmal voll der kleine Draufgänger sein, aber es ist immer eine sehr extreme Reaktion, egal in welche Richtung. Ich glaube manchmal es fehlt ihm so eine Art "Filter", oder einfach eine grundlegende Fähigkeit zum ausbalancieren von Emotionen und Eindrücken.


    Er schnüffelt zur Zeit so ganz extrem, und steigert sich da in irgendwas rein, was ihn dann auch immer ängstlicher macht. Kennt das jemand? Also vor allem auf Spaziergängen, gerade wenn wir in einer Gegend sind die er nicht als komplett sicher empfindet, schnüffelt er sich irgendwie so merkwürdig beim laufen fest, und kriegt dann seine Nase überhaupt nicht mehr vom Boden los. Hat das jemand auch, und einen Weg gefunden das zu unterbrechen?