Wir haben irgendwie das leicht lustige/leicht frustrierende Problem, dass Cheese so ein Sichtjäger ist, dass er wirklich so gar nichts findet also das Leckerli kann 5cm neben seiner Nase sein, das findet er nicht, und gibt dann auch sofort auf. Macht "keks schmeißen" als Belohnung komplizierter, und damit sind auch einige Jagdersatz-angebote raus.
Ehrlich?
Ein Keks ist doch auch langweilig.
Unsere Hunde "leiden" keinen Hunger, und beim Erfüllen des Jagdbedarfs geht es nicht um die Leckerchen, sondern um das TUN.
Das beglückt unsere Hunde - mit dem Hormon Dopamin, welches zufälligerweise genau dafür verantwortlich ist, dass ein Hund ausdauernd jagt, und sich auch durch Misserfolg nicht davon abhalten lässt, es immer wieder zu versuchen.
So'n Keks macht unseren Hund für den Moment vielleicht glücklich, durch das Schlucken/Kauen - aber Dopamin bekommt er dadurch nicht.
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Wenn ich schwierigere Suchaufgaben einüben wollte, habe ich gerne folgenden "Trick" genutzt, um eine Hilfe für den Hund zu geben:
Das Apportel wurde mit etwas Leberwurst/Käse oder Ähnliches eingerieben.
Das habe ich dann schwieriger versteckt, wobei der Schwierigkeitsgrad abhängig war vom Ausbildungsstand des Hundes.
Als Beispiel: Hund soll lernen, dass ein Apportel nicht immer auf dem Boden zu finden ist. Das ist gerade bei der Frei-Verloren-Suche wichtig um einen Hund zu lehren, die Nase "in den Wind" zu hängen, um dort Duftspuren aufzunehmen und diesen zu folgen.
Bei den ersten Versuchen, ein Apportel z. B. an einem Ast (für die ersten Male ca. 50cm über dem Boden) aufzufinden, hilft ihm diese markante Duftspur des Apportel dabei, über seine Nase herauszufinden wo es ist.
Für's Bringen bekam der Hund dann ein Stück der Leberwurst oder dem Käse, mit dem ich das Apportel eingerieben habe.
Mich hat immer der Ehrgeiz glücklich gemacht, mit dem meine Hunde ein Apportel aufspürten - sie konnten sich dabei so richtig ausleben, ihre ganzen Sinne einsetzen, und der Anblick eines Hundes, der dann voller Stolz kommt uns seine Beute präsentiert, ist einfach unbezahlbar.
Dieses Leuchten in den Augen
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Gestern hat mich ein großes Stück Baumrinde auf dem Weg liegend "angesprungen" ...
Ich dachte nur: "Ja!!!!!" - und habe es von Leif unbemerkt aufgenommen und damit ein etwa einen Meter neben dem Weg - also noch nicht im Unterholz - ausgelegtes Apportel abgedeckt.
Dann habe ich Leif zu mir gerufen, ins Fuß genommen, und ihn vom Weg aus aus etwa 3m Entfernung zu diesem verborgenen Apportel in die Nah-Verloren-Suche geschickt.
Weil ich das erste Mal ein so verborgenes Apportel für ihn ausgelegt hatte (deshalb eben auch so nah), hat er von mir noch eine Hilfe bekommen: In unmittelbarer Nähe der Baumrinde bekam er von mir den Suchen-Pfiff, als Hinweis: DA ist es irgendwo.
Er wurde auch langsamer, ging aber an der Baumrinde vorbei, stutzte, blieb im Umkreis von unter einem Meter um diese Rinde herum, hielt die Nase mehrfach hoch, wieder am Boden - es war richtig zu sehen, wie es in seinem Kopf qualmte: "Verflixt - hier irgendwo muss das Teil doch sein, aber ich seh es nicht "
Er hat dann - deutlich für mich sichtbar - immer mehr lokalisiert, wo die Duftspur am Stärksten war, bis er feststellte: An der Rinde.
Die hat er dann angefangen zur Seite zu schieben, er wurde richtig eifrig weil er merkte, auf der richtigen "Spur" zu sein - und die "Gier", mit der er dann das Apportel aufnahm, um es mir anschließend zu präsentieren, war für mich einfach sehr beglückend.
Leckerchen sind Verstärker, aber kein Jagdanreiz.