Hunde können meiner Ansicht nach in der Regel Kleinkinder einschätzen. "Tut mir weh, wenn er auf mich fällt, meint es aber nicht böse. Ist halt ungelenk." Auch diese groben Kinder-Streichelversuche werden ja oft sehr nachsichtig toleriert.
Ich möchte damit nicht sagen, dass man solche Situationen nicht unbedingt verhindern sollte - aber sie passieren eben - und ganz viele Hund reagieren da (das sind dann auch die üblen Videos) sehr langmütig. Nicht alle Hunde - aber eben doch viele.
Das kenne ich von unserem Joey, auf die Kinder meiner Schwester (Tochter aktuell 5 Jahre, Sohn jetzt 1,5 Jahre) reagiert er relativ langmütig und lässt sich so einiges gefallen, z. B. wenn sie grob nach ihm patschen (die Tochter hat das gerne mal gemacht, als sie jünger war), aber meine Mutter, meine Schwester und ich haben da schon von Anfang an darauf geachtet, dass das nicht ausartet und den Kindern beigebracht, dass sie nicht zu grob mit ihm umgehen und dass er nicht beim Schlafen oder Fressen gestört werden darf.
Meine Nichte interagiert mit ihm im Wesentlichen nur, wenn er von sich aus auf sie zugeht, z. B. bei der Begrüßung oder wenn er in Kuschellaune ist. Sie ist eben mit ihm aufgewachsen, bei ihrer Geburt war er 6 Monate alt und sie hat von Anfang an gelernt, wie sie mit ihm umzugehen hat.
Als Joey noch klein war, gab es auch immer wieder Begegnungen mit fremden Kindern, die in meinen Augen nicht so toll waren.
Es gab gut erzogene Kinder, die fragen, ob sie ihn streicheln dürfen, was OK ist, wenn Joey darauf Lust hatte.
Aber auch Kinder, die ungefragt hinlangen oder gar versucht hatten, ihn hochzuheben, wo die Eltern nur debil grinsend zugesehen haben und mit Unverständnis reagierten, wenn wir dazwischengegangen sind. Zum Glück waren solche Kinder, welche kleine Hunde als eine Art Kuscheltier für ihre Bespaßung ansehen, eher die Ausnahme.