Beiträge von flori_muc

    Der VDH ist ja die offiziell vom Weltverband FCI anerkannte Dachverband für Deutschland und damit was "offizielles".

    Aber im Grunde ist der VDH sehr abhängig von den angeschlossenen Zuchtvereinen, wenn die nicht mitspielen kann der VDH recht wenig dagegen tun.

    Wenn sich in einem Zuchtverein keine Mehrheit für eine Änderung der Zuchtbedingungen findet bzw. die Züchter keine Probleme sehen (wollen), wird sich auch nichts ändern.


    Da viele Züchter selbst die Probleme nicht sehen wollen und z. T. auch keinerlei Einsicht oder Problembewusstsein zeigen hat ja jetzt der Gesetzgeber das Tierschutzgesetz verschärft, wenngleich vieles gut gemeint aber definitiv nicht gut gemacht ist.

    In der Regierung und im Bundestag sitzen eben keine Experten für die Tierzucht. Deswegen ist ja auch der Unmut über das aktualisierte Tierschutzgesetz so groß.


    Der VDH hat ja zumindest zaghafte Versuche, bei denen sie versuchen, bloß nicht die angeschlossenen Zuchtvereine zu stark zu verärgern, gemacht mit den Fitnesstests für brachyzephale Rassen, andererseits aber auch, um nicht auf einen Schlag zu viele Tiere aus der Zucht zu entfernen und somit den Genpool der betreffenden Rassen zu stark zu verringern.


    Wenn sie es ernst meinen mit dem Thema Gesundheit müssen diese Tests aber nach und nach ausgebaut und in meinen Augen in regelmäßigen Abständen verschärft werden um langfristig gesundheitliche Verbesserungen bzgl. der Fitness zu erreichen.


    Des weiteren müsste das Show-Wesen reformiert werden.

    Es kann nicht sein, dass teilweile völlig übertypisierte, groteske Karikaturen ihrer Rasse als "Best of Breed" ausgezeichnet werden oder dass Züchter so lange von Show zu Show ziehen können bis sie ihre für die Zucht benötigten Bewertungen gesammelt haben, wobei sie möglichst Shows auswählen mit ihnen wohlgesonnenen Richtern.

    Wobei, was ich gelernt hab hier: Der VDH und die Rassehundezucht ist noch schlimmer unterwegs, als ich dachte, und wie mit sehendem Auge immer mehr Rassen kaputt gehen und das auch hier immer noch verteidigt wird - puh.

    Und woher haben die Doodle-Züchter ihre Zuchttiere her?

    Ich verstehe immer noch nicht den Sinn drin, zb einen auf xy Krankheiten untersuchten Berner Senn mit VDH-Papieren zu empfehlen, wenn er halt dann mit dem vermeintlichen Prädikat "gesund" trotzdem im Durchschnitt keine 5 Jahre alt wird. Aber die Rassefans tun sich halt unglaublich schwer zu akzeptieren, daß sie vielleicht auch ganz schön über den Tisch gezogen werden.

    Die Frage ist, wie will man das als potentieller Interessent prüfen?

    Und was rechtfertig den Verkaufspreis von einem Doodle, welcher z. T. deutlich über dem Preis von reinrassigen Hunden liegt?

    Deshalb war ich auch leicht geschockt, als die TÄ bei unserem ersten Besuch, der nur dem kennenlernen diente, nebenbei erwähnte dass die Papillon ja sehr oft Probleme mit den Zähnen hätten wegen der kurzen Schnauze :???: Ob das stimmt weiß ich nicht, das Internet gibt nix her und die Züchterin sagt Quatsch. Die TÄ meinte ich soll alle drei Wochen vorbeikommen um den Zahnwechsel zu checken damit er da keine Probleme kriegt, eben wegen dem kurzen Stopp.

    Könnte auch eine geschäftstüchtige Tierärztin sein. Sofern du den Zahnwechsel im Auge hast kannst du bei etwaigen Problemen immer noch zur Tierärztin gehen.

    Das war ja auch gar nicht, was ich damit ausdrücken wollte. Ich verstehe halt einfach nicht, wie man sich mit so einem Ersthund die nächste QZ ins Haus holt. Und bei Vergleichen mit gesunden Rassen halt einfach sagt, das ist beim Mops halt so. Ohne dass einem der Irrsinn klar wird. Die Zucht eines Lebewesens zu unterstützen, was nicht alt wird, dafür aber frühzeitig krank ist. Nicht atmen kann, etc.

    Dabei müsste doch beim Vergleich mit gleich alten anderen Hunden auffallen, dass da was nicht stimmen kann mit dem eigenen Hund.

    Dazu müsste man aber tatsächlich auch aussagekräftige Statistiken haben. Und daran hapert es einfach. Da hat einfach keiner Interesse daran. Ist ja viel einfacher, die Rasselisten zu führen, die Hunde zu beschuldigen. Man hat ein Feindbild. Die Hundehalter sind untereinander verstritten. Alles prima, läuft.

    Evidenz ist in Deutschland nicht gefragt. Sieht man ja prima anhand der Corona-Pandemie. Wozu die Wirksamkeit von Maßnahmen objektiv prüfen? Bauchgefühl und Stimmungsmache reicht doch. Genauso läuft es in der Politik eigentlich seit Jahren.

    Die Rasselisten basieren ja auch nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen.

    Abstimmung fand statt. Und was passierte? Die CDU machte einen kompletten Schwenk. Grund: Die wollten damals ein Polizeigesetz, die SPD war dagegen (ich weiß es nicht mehr genau, aber das Gesetz oder die Regelung wurde ebenfalls heiß diskutiert) und so wurde beides durchgewunken mit den Stimmen der anderen Partei.

    So viel zum Thema: Da steckt Überlegung dahinter oder ein Sinn.

    Die üblichen Partei-Küngelei eben. Wenn du für unseren Vorschlag stimmst stimmen wir auch für deinen.


    So oder so ist eine vernünftige Lösung, die möglichst wenig aneckt, schwierig. Und alle Schlupflöcher schließen ist nahezu unmöglich.

    Das mit der Statistik wurde ja schon von wem anders gesagt, aber um mal bei deinem Beispiel zu bleiben:

    Der Golf ist auch öfter in der Unfallstatistik vertreten weil er ein beliebtes Auto für junge Leute ist, also Fahranfänger. Ist ja nicht die Schuld vom Auto. Aber mit dem Vergleichen die hier angebracht werden würde das bedeuten das man den Golf nur noch an Leute verkaufen darf die beweisen das sie umsichtig fahren.

    Nur muss man bedenken, dass es bei Autos eine Versicherungspflicht gibt, Modelle, die laut Statistik häufiger in Unfälle verwickelt sind, haben hierbei eine höhere Versicherungsklasse.

    Und ganz davon ab das niemand wirklich weiß wieviel Listenhunde es gibt weil schlicht sehr viele garnicht angemeldet und noch viel mehr falsch angemeldet sind.

    So umgehen die Leute nämlich ganz easy die Auflagen und führen die Rasseliste eh an der Nase herum weil sich kaum was geändert hat. Diese Leute holen ihre Hunde eh immer von irgendwoher und nicht vom seriösen Züchter, melden nicht oder falsch an, scheren sich nen Dreck um Auflagen oder Vorsicht oder auch nur vernünftigen Umgang mit dem Hund.

    Wie immer sind die die Dummen die vernünftig sind.

    Das ist korrekt, ich sehe selbst wenig Sinn in den unterschiedlichen Rasselisten, die noch dazu abhängig vom Bundesland völlig unterschiedlich sind.

    Aber wie könnte in Bezug auf "potentiell gefährliche Rassen" eine sinnvolle Regelung festgelegt werden?


    Wäre es sinnvoll, dass bestimmte Rassen nur von registrierten Züchtern verkauft werden dürfen und angehende Halter einen entsprechenden Sachkundenachweis erbringen müssen (vgl. zum Auto-Führerschein)?

    Richtig, allerdings werden i.d.R. die Vorfälle in Relation mit der Anzahl der gemeldeten Tiere gesetzt (zumindest in NRW) und nicht nur stumpf die Anzahl der Vorfälle gelistet. Verfälschen tun diese Statistiken eher nicht oder falsch gemeldete Hunde und / oder Vorfälle.

    Danke für die Richtigstellung. Ich war davon ausgegangen, dass nur die absolute Zahl der gemeldeten Vorfälle gezählt werden würde. Dass das in NRW anders gehandhabt wird war mir nicht klar.

    Ach übrigens, soweit ich weiß steht der Schäferhund immer noch weit oben in der Bissstatistik, gefolgt vom Golden Retriever wenn ich mich recht erinnere. Es wird für das Pferd in deinem Beispiel keinen Unterschied machen welcher große unerzogene Hund oder ungesicherte Hund es verletzt, also nun alle Hunde ab einer gewissen Größe weg?

    Man muss aber auch bedenken, dass es in Deutschland weit mehr Schäferhunde und Goldies gibt als Listenhunde.


    Es gibt ja auch weit mehr Autos vom Typ VW Golf als z. B. Hyunday i30 in der Zulassungsstatistik. In der Pannenstatistik sind weit mehr Exemplare des Golf vertreten als vom i30. Heißt das nun, dass der Golf eine katastrophale Klapperkiste ist, die weitaus unzuverlässiger ist als der i30 in diesem Beispiel?


    Ich will damit nicht sagen, dass Listenhunde pauschal gefährlicher sind, nur können solche Statistiken bisweilen trügerisch sein.

    Ich hab mal im Tierheim München wahllos auf die Beschreibung der nicht Listenhunde geklickt. Und auch hier:

    Nur erfahrener Halter, schnappt, Ressourcen aggressiv, keine Kinder, ....

    Aber da diese Hunde in Bayern vermittelt werden dürfen, haben sie somit eine größere Chance wieder ein Zuhause zu finden.

    Man muss aber auch bedenken, dass viele Hunde auch nicht allzu lange im Tierheim sitzen und recht schnell vermittelt sind.

    Die landen dann erst gar nicht auf der TH-Homepage.