Liebe Community,
während der letzten Wochen habe ich viel hier im Forum gelesen, um mich auf eventuelle Probleme, die mit dem Einzug eines Welpen bei einem Ersthunde-Besitzer auftauchen könnten, vorzubereiten.
Viel über den Welpen-Blues, falsche Vorstellungen, idealen Tagesablauf etc. und auch ich hatte doch manches Mal den Gedanken, ob die Entscheidung wohl richtig war, einen Hund ins Haus zu holen.
Letztes Wochenende war es dann so weit, wir haben unseren Welpen - einen 9-Wochen alten Samojeden Rüden - vom Züchter abgeholt. Die Heimreise hat er super mitgemacht.
Und ich muss sagen - es läuft weitaus besser und einfacher als ich dachte. Ich hatte nach den gelesenen Berichten einen halben "Piranha" erwartet, der uns den letzten Nerv kosten könnte und uns das Haus ramponiert.
Bisher habe ich ja nur Katzenerfahrung (davon dafür viel) und obwohl es mit einem Hund viel anstrengender ist und er weitaus mehr Fürsorge und Aufmerksamkeit braucht, haben wir uns in den vergangenen 7 Tagen schon gut aneinander gewöhnt.
Ich war rund um die Uhr mit ihm zusammen. Ihm ist natürlich wichtig, dass jemand in der Nähe ist, er schläft aber immer etwas abseits auf den kühlen Fliesen, meistens steckt er sich irgendwo dazwischen (zwischen Körbchen und Wohnwand, neben die Couch, den Kopf unter einem Fernsehsessel oder unter einem Stuhl) - wie es scheint mag er den Körperkontakt zu umliegenden Dingen. Ich nehme an, das vermittelt ihm Sicherheit.
Sein Hundekörbchen scheint er nur zum Horten von Spielzeug oder zum Spielen zu verwenden. :-)
Manchmal hat er wilde 5-10 Minuten wo er etwas überdreht ist, aber alles in allem ist er sehr brav, schläft viel, und es hat sich schon ein bisschen ein Tagesablauf ergeben. Nachts wecke ich ihn inzwischen einmal, das scheint zu reichen, um bis 6 Uhr früh "Unfälle" zu verhindern.
Er beißt auch nicht, er nimmt zwar alles in den Mund, was er findet, manchmal auch Hände, aber er beißt nie zu. Er ist ziemlich sanft, auch beim Leckerli nehmen...
Die ersten beiden Tage habe ich ihn zum Lösen immer nach draußen getragen auf den Rasen, am dritten Tag ist er schon alleine raus- und auch wieder reinspaziert und inzwischen habe ich so viel Vertrauen zu ihm, dass er auch ohne Leine von der Haustür bis zum Gartentor laufen darf.
Den Rückruf haben wir ihm Garten schon gut geübt, und das klappt super. Er stürmt freudig auf mich zu, wenn ich ihn rufe (meistens bremst er dann aber zu spät) :-) "Sitz" geht auch schon gut, "Platz" so halbwegs.
Inzwischen hatten wir auch Besuch von Verwandten mit Kindern, waren beim Tierarzt, ein bisschen spazieren... er macht alles super mit und scheint das sehr entspannt zu nehmen.
Wenn ich ihn so ansehe, kann ich es manchmal kaum glauben, dass ich jetzt so einen süßen Zwerg im Haus habe, und sämtliche Bedenken, dass mich das überfordern oder die Entscheidung falsch gewesen sein könnte, sind komplett verflogen.
Also entweder wir haben einen sehr pflegeleichten Vertreter erwischt, oder die Probleme kommen erst später.
Also "Danke" an alle, die hier ihre Erfahrungen teilen. Gerade als Ersthundebesitzer ist so ein Forum und all das Wissen, das hier gesammelt ist, Gold wert.
Ebenso bin ich sehr dankbar für die Informationen und Ratschläge von verschiedenen Züchtern, mit denen ich vorab in Kontakt stand, und die mir nach wie vor bei Fragen zur Verfügung stehen.
Ich bin sicher, es werden in Zukunft noch Fragen und Probleme auftauchen, aber inzwischen bin ich überzeugt davon, dass das alles zu schaffen ist.
Nuzzii