Die größten Probleme sind das Thema Leinenführung, das Zurückrufen und das Abhauen aus dem Garten. Insgesamt glaube ich aber, dass das miteinander zusammenhängt bzw. die selbe Ursache hat.
Abhauen: Zaun!
Du erwartest zuviel von dem jungen Hund und es ist sehr gefährlich das weiter so zu betreiben.
Rückruf: Schleppleine!
Wenn die Ohren auf Durchzug stehen, kommt der Hund die nächsten Wochen/Monate nur mit Schleppleine in den Freilauf. So kannst Du den Rückruf üben und sicher sein, dass Du das Kommando durchsetzen kannst, sofern der Hund es ignoriert. Das ist wichtig, denn mit jedem Rückruf, den der Hund ignoriert und damit Erfolg hat, lernt er, dass Du rein gar nichts ausrichten kannst. So wird der Rückruf immer schlechter. Hier würde ich sogar über ein neues Rückruf-Kommando nachdenken, welches noch unbelastet ist. Dann ganz neu und sauber aufbauen. Rückruf müsstet Ihr aber in der Hundeschule als Thema haben, oder? Was sagt denn der Trainer dazu?
Leinenführigkeit: neu eintrainieren.
Es macht keinen Sinn den Hund mit einem Leckerchen vor der Nase neben sich „herzuziehen“, was man ja spätestens jetzt sieht. Wenn stehenbleiben und umdrehen keinen Erfolg brachten (wie hat sie da jeweils reagiert und wann/warum seid ihr trotzdem weitergelaufen?) kannst Du noch „zick-zack-laufen“ und „kurze Leine“ mit „Weg blockieren“ versuchen. Wenn Hunde nicht geradeaus laufen können sondern im zick-zack bremst es einige ganz gut aus. Sobald sie die Position neben Euch verlässt und vorläuft läufst Du z.B. 90 Grad rechts von ihr weg (falls sie links gelaufen ist). Solange sie hinter/neben Dir läufst lobst Du fröhlich und freundlich (gern mit Keks, den holst Du aber erst nach dem Lob raus, nie vorher!), überholt sie drehst Du sofort wieder ab. Vielen Hunden wird das zu blöd und sie laufen schön mit. Hast Du einen unbelehrbaren kann es sein, dass er das vorlaufen schlichtweg nicht verträgt. In dem Fall darf er nicht mehr vorlaufen. Sobald der Hund die Position neben Dir verlassen will bist Du schneller und blockierst den Weg mit der Hand vor dem Kopf oder mit dem Körper (ohne sie zu treffen!). Am besten mal im Internet nachschauen wie das aussehen sollte bevor man am Hund übt. Man muss jedenfalls sehr schnell sein. Man kann dann auch gern den Weg vor dem Hund kreuzen, so ganz nebenbei, wenn der Hund also links läuft dreht man 90 Grad nach links direkt vor dem Hund um und geht seiner Wege. Der Hund lernt auf Dich und Deine Wege zu achten statt Dich nicht mehr wahrzunehmen. Übrigens kann kein Hund der Welt ziehen wenn sich der Halter nicht ziehen lässt.
Ach und: Leinenführigkeit (laufen an lockerer Leine, egal an welcher Position) ist nicht gleich Fuß-laufen (neben einem laufen mit Blickkontakt). Ich würde erstmal das eine, dann das andere üben, sonst ist es ggfs. zu viel. Wähle immer nur kurze Trainingseinheiten und lass den Hund dann wieder (gesichert) frei laufen.
Aber....! Der Hund ist aktuell mitten in der Pubertät. Er kann sich aktuell vermutlich nicht so gut auf Dich einlassen weil der Körper derzeit auf Hochtouren läuft und die Hormone verrückt spielen. Also mäßiges Programm, nicht zu verbissen sein, viel Verständnis aber bei allem was Du machst konsequent sein. Konsequent aber freundlich. Und das nicht nur draußen sondern immer und überall. Sobald Du was von dem Hund möchtest (was er schon kann), dann musst Du auch immer wissen wie Du das im gleichen Moment durchsetzt für den Fall dass der Hund nicht mitmacht. Hast Du also mal keine Lust/Zeit/o.a. dann lass es einfach. Gib kein Kommando wenn Du es nicht auch sofort durchsetzen kannst oder willst.
Und: möglichst den Alltag so gestalten, dass Du viel loben kannst und der Hund wenige Möglichkeiten bekommt, Fehler zu machen.
Es gibt noch so viel mehr, bin gespannt was andere schreiben.