Beiträge von anna8p

    Eure Leinenführigkeit klingt eher wie das, was ich als ‚Fuß‘ verstehen würde.. Trennt ihr das nicht gedanklich? Für mich ist halt Fuß laufen neben mir und (naja fast…) nicht überholen wohingegen Leinenführigkeit eher ein Laufen an nicht gespannter Leine ist. Da darf er ruhig ca. 1 m vor mir laufen aber eben ohne dass Zug auf die Leine kommt.

    Ich verstehe unter Leinenführigkeit auch das laufen an lockerer Leine, ob nun neben mir oder vor mir oder sonstwo ist egal, Hauptsache die Leine ist locker.


    Aber das kommt auf den Hund an. Manch einer (so einen hab ich ja hier) kann einfach nicht vorne laufen ohne zu ziehen. Er läuft deswegen neben oder hinter mir, aber nicht vorne weg. Es ist trotzdem kein „Fuß“ - beim richtigen „Fuß“ laufen werde ich vom Hund angeschaut und der Hund läuft parallel neben mir ohne die Umwelt eines Blickes zu würdigen.


    Schau ob Du mit dem sanften zurückziehen wirklich weiterkommst und es so machen möchtest, denn eigentlich ist es ja für den Hund kein Unterschied zu „seinem“ ziehen... oder?

    aus dieser Erfahrung heraus kann ich nur jedem raten, sich nicht ziehen zu lassen weil man es sich selbst und dem Hund nur schwer macht.

    Wie bringst du denn nicht-ziehen bei?

    Also normalerweise funktioniert bei Hunden entweder (oder eine Kombination aus):

    • stehenbleiben (ganz wichtig dabei: kurz bevor die Leine spannt, nicht erst bei Spannung, das ist bei peniblen Hunden bereits zu spät) oder
    • umdrehen (um 180 Grad und sobald der Hund mich überholt) oder
    • zick-zack-laufen (auf gerader Strecke tendieren die Hunde eher zum vorwärtslaufen)
    • Weg versperren (erfordert sehr schnelle Reaktion, man muss immer einen Tick vor dem Hund sein um blitzschnell mit dem Bein den Weg für ein Überholen versperren zu können, den Hund dabei nicht am Kopf treffen, nur deutlich aber kurz blockieren und sofort normal weitergehen; jedes Mal wiederholen wenn der Hund überholen will - Ziel hier ist ihn körpersprachlich einen Tick hinter sich zu halten, so hat man minimal Vorsprung bei erforderlicher Reaktion)
    • loben (stimmlich oder clicker bei gewünschter Leinenführigkeit)
    • andere Methoden dürfen gern ergänzt werden (die Geschirr/Halsband-Methode habe ich persönlich nie ausprobiert, meine Hunde hatten eigentlich auch nie wirklich Halsbänder, was nicht heißt dass es nicht funktioniert, aber da ich immer 20/30kg Hunde hatte war ziehen für mich eh nie praktikabel)

    Nicht jeder Hund reagiert auf alles gleich gut, muss man schauen was ihm liegt. Wichtig ist in meinen Augen halt die Konsequenz und eine Reaktion, bevor der Hund auf Zug kommt, so dass er Null Erfolg oder Erfahrung mit gespannter Leine hat. Er muss lernen, ziehen ist keine Option. Nie.


    Normalerweise verstehen das die Hunde irgendwann ganz gut.


    ABER:

    Bei meinem Zieh-Hund funktioniert nichts davon zuverlässig, denn erstens lässt Herrchen ihn ja ziehen (Konsequentes Handeln ist dadurch nicht vorhanden) und zweitens schießt er alle paar Meter kopflos und ohne Vorwarnung blitzschnell nach rechts oder links los zu irgendeiner Schnupperstelle um schnell markieren zu können. Mein Arm ist also schon ausgerissen noch ehe ich überhaupt agieren kann. Was bei ihm tatsächlich funktioniert (was ich leider erst spät herausgefunden habe), ist ihn komplett zu begrenzen. Leine max. kurz aber spannungsfrei, Hund läuft max. neben einem. Läuft er auch nur einen Schritt vor mir ist er bereits außer Kontrolle und rennt mir wieder bei jeder Gelegenheit mit aller Kraft und seinen 23kg in die 2m Leine. Er kann mit längerer Leine offenbar nicht umgehen, also wird er sehr kurz gehalten und die ersten Meter geblockt (ich stell mich für eine Sekunde in den Weg um ihn abzubremsen und den Weg nach vorne zu verstellen) um ihn daran zu erinnern wie er zu laufen hat. Dann geht es, es geht wirklich sogar sehr gut und er kommt in eine Art Arbeitsmodus. Er tut mir fast leid, aber anders kann dieser Hund einfach nicht an der Leine laufen. Er darf dann auch nicht markieren oder schnüffeln, das wirft ihn dann sofort wieder aus der Bahn. Dazu muss ich sagen, mein Zieh-Hund läuft 90% leinenfrei, daher ist das zu verschmerzen. Ich hätt aber gern einen Hund, der locker an 2m laufen kann - mit diesem speziellen Hund ist das auch nach 4 Jahren schlichtweg nicht möglich.


    Aber zum Glück habe ich ja noch meinen Angeber-Hund. Das macht es erträglicher. 😁

    Edit:

    Das gleiche mit Leinenführigkeit. Laufe ich keinen Millimeter mit angespannter Leine ist es deutlich leichter eine schöne Leinenführigkeit aufzubauen,

    Das habe ich mir auch vorgenommen. Grundsätzlich klappt das sehr gut. Problematisch finde ich es, wenn ich z.B. auf dem Weg jemanden treffe und man ein Stück geht. Da kommt es dann natürlich schon mal vor, dass er anfängt zu ziehen, weil ich halt in dem Moment nicht mehr bei ihm bin...


    Wie machst Du das dann?

    Ich ziehe das tatsächlich knallhart durch und bin trotzdem konsequent.

    Hund ist im Training, da muss der „Mitgeher“ dann eben auch durch. 😎

    Ich hab auch nur Geschirr.


    Wobei ich sagen muss, der vierte Hund ist leinenführig geboren. 😁🙈

    Mit dem bin ich schon zum Welpenkurs (und an anderen Welpen vorbei) an lockerer Leine gelaufen. Die haben mich bestimmt alle gehasst. 😁


    Dafür haut der dritte ganz schön rein, mit Arme ausreißen und so. Hier weiß ich aber woher das kommt, denn Herrchen lässt sich ziehen und ich versuche das dann wieder mühsam abzutrainieren, das gestaltet sich natürlich sehr zäh aber kein Wunder, warum der Hund das dann nicht kapiert... mittlerweile hab ich das trotzdem im Griff, aber es war unnötig anstrengend.... aus dieser Erfahrung heraus kann ich nur jedem raten, sich nicht ziehen zu lassen weil man es sich selbst und dem Hund nur schwer macht.

    @LaComadreja77

    Ja genau, im Prinzip sehr einfach: gibt man nie was vom Tisch, wird der Hund nie betteln, ergo hat man bei diesem Thema überhaupt kein Thema. So geht das eben mit allen Dingen, die uns später ggfs. stören könnten. Gar nicht erst beibringen 😁


    (Oder halt damit leben, wenn man‘s dann doch vermasselt hat 😁)


    Edit:

    Das gleiche mit Leinenführigkeit. Laufe ich keinen Millimeter mit angespannter Leine ist es deutlich leichter eine schöne Leinenführigkeit aufzubauen, weil es klarer für den Hund zu verstehen ist was ich will, als wenn ich mal ziehen lasse und mal nicht.


    Der Beispiele wird kein Ende sein. 😁

    P.S.: Gibt es Hunde, wo die Pubertät "fast unsichtbar" vorüber geht? Das wäre ja mal ein Träumchen :rolling_on_the_floor_laughing:

    Jep. Mein erster Hund hatte eine schlimme Phase, der konnte nicht mal mehr ein „sitz“, da habe ich die Pubertät 3 Monate lang einfach ausgesessen um unser aller Nerven zu schonen. Bei den anderen drei habe ich von Pubertät nichts groß gemerkt. 😍 Ich bin aber auch von Anfang an sehr konsequent und biete Struktur (ob das daran liegt oder wir einfach nur mehr Glück als Verstand hatten weiß ich nicht).

    Ohne die Beiträge gelesen zu haben (sorry ☺️)...


    Ich handhabe es immer so: sobald mein Welpe den Radius vergrößert, zahnt, Beinchen hebt und/oder auf die 5 Monate zugeht (ist sicher individuell), kommt die Schleppleine dran. Auf jeden Fall zu einem Zeitpunkt, wo der Hund noch super hört. Das mag zunächst unlogisch klingen, aber das „noch super hören“ ist mir dabei sehr wichtig, denn er soll möglichst nie die Lernerfahrung machen, dass es ein „nicht hören“ überhaupt gibt. Dann bleibt er an der Schleppleine bis die Pubertät kommt und dann irgendwann wieder vorbei und das Hirn wieder gut ansprechbar ist - nicht zu früh, lieber paar Wochen zu spät. Das kann einige Monate dauern, da ist jeder Hund extrem anders. Sollte der Hund in diesem Schleppleinen-Zeitraum mal nicht hören, kann ich meinen Ruf ganz einfach und völlig entspannt durchsetzen indem ich den Hund zu mir hole. Ich schiebe keine Panik, dass er auf die Straße zurennt; ich ärgere mich nicht, dass er nicht kommt; ich werde nicht lauter weil ich denke er hat mich nicht gehört, etc. - das alles fällt weg. Er kann gar nicht anders: wenn ich rufe landet er immer bei mir. 😁 Und das übrigens direkt nach dem ersten rufen, denn ich möchte, dass mein Hund kommt wenn ich rufe und nicht erst dann, wenn ich beim vierten rufen angekommen bin. Natürlich wird freiwilliges kommen immer belohnt (Leckerlies, Spiel, Suchaufgabe, etc.). Und wenn ich merke, das kommen fällt arg schwer gerade, dann rufe ich eben mal ne Woche oder zwei gar nicht. Brauch ich ja auch gar nicht, er kann eh nirgendwo hin.


    Und natürlich hat der Junghund auch genug leinenlosen Freilauf um sich auszutoben, aber nur in einem Gebiet, wo nichts passieren kann; ich ihn also weder rufen noch vom jagen abhalten noch sonstwie abrufen muss; wo er einfach Hund sein darf.


    Es mag streng klingen, für mich habe ich aber die Erfahrung gemacht, dass sich die anfängliche Arbeit lohnt und ich später dann umso weniger machen muss. Weil wer keine Fehler macht muss nicht korrigiert werden. Werden Fehler gemacht muss ich die später ausbügeln, wenn ich Pech habe zeitlebens (je nach Hunde-Charakter und Fehler-Häufigkeit).


    Auf diese Weise habe ich Hunde, die von Beginn an und vor allem auch später ordentlich hören und das schafft Freiheit. Ich bin jetzt aber nicht der Typ der dauernd die Hunde ruft. Sie müssen auch nicht vorsitzen (hat sich mir nie erschlossen wofür...). Sie kommen angerannt, es wird variabel belohnt und sie werden wieder freigegeben. Mir ist hohe Motivation wichtig. Sie sollen gerne kommen.


    Ich weiß nicht, ob das bei jedem Hund funktioniert, aber ich bin jetzt beim vierten. 😉


    Übrigens, ich rufe nicht um anzuleinen. Wenn ich anleinen will, kündige ich es mit einem Anlein-Kommando vorher an. So machen die Hunde nicht die Erfahrung, dass ranrufen gleichbedeutend mit anleinen ist. Natürlich kann das auch mal unerwartet vorkommen, zu 99% dürfen sie aber gleich wieder laufen.


    Und ich bringe ihnen bei, auf den Wegen zu bleiben. Auch das zu trainieren ist mit einer Leine deutlich einfacher.


    P.s.: Wer einfachere Wege für sich entdeckt hat, dem sei das von Herzen gegönnt. 🤗

    Wenn man bedenkt, wie kommerziell erhältliche Futtermäuse/ratten aufgezogen werden, würde ich keinen Gewinn für die Fütterung meiner Tiere sehen.

    Wird bei anderen Tieren nicht auch (fast) nur auf die Kosten geschaut bzw. sind andere Tiere wirklich „gesünder“ bei der Verfütterung? Hat so ein Rind nicht gar mehr Antibiotika intus als eine Maus, bei der sich eine Behandlung aufgrund der kurzen Lebenszeit vermutlich gar nicht lohnt. 😯 Außer bei Bio vielleicht, aber das kann sich nicht jeder leisten....

    Mein Spitz füttert sich regelmäßig mit Mäusen. 🐭🙈😆

    Ja, selbst gejagt ist ja nochmal was anderes. Dann bin nicht ich derjenige welche, der Plüschtiere verfüttert. 😁

    zum anderen ist es für den Hund einfach problematisch wenn man vergleicht welche Masse an schwerverdaulichen "Zusätzen" wie Fell und Federn man mit füttert.

    Als Hauptfütterung wäre das wohl ineffizient, das leuchtet ein.


    Aber ich muss sagen, mein Hund will ja auch immer die toten Vögel fressen, die sich das Genick am Fenster gebrochen haben* oder von Katzen erbeutet wurden und irgendwo tot rumliegen. Nicht mal dabei kann ich zuschauen und nehm ihm die weg. Einmal ist so eine dicke junge Taube vom Baum gefallen (worden) und war tot, das wär doch eine ordentliche leckere Mahlzeit gewesen. Ich schaff es nicht das zu verfüttern, lieber geh ich Fleisch einkaufen, das ist doch total bescheuert... 🙈


    *keine Angst, kommt nicht so oft vor wie sich das hier vielleicht liest