Beiträge von Schlaura

    Wieviel seid ihr denn aktuell unterwegs? Kann man da kürzen?


    Ich habe eine sehr umweltunsichere Hündin, die bei Fremddüften vor Schreck wegrannte oder auf dem Geweg erstarrte/pinkelte. Zum Beispiel beim Geruch menschlicher Kleidung, Dönerpapier oder Essensreste. Auch bei bestimmten HundePinkelpfeilern sprang sie mir plötzlich panisch in die Beine. Ich musste ihr ganz viel Zeit geben, sehr viel Routine, Ruhetag um die Daueranspannung zu stoppen. Kommt da Stress auf den nächsten Stress kann sich der Hund nicht erholen. Ich muss heute noch zu 80% immer dieselbe Runde mit ihr gehen. Aber die meisten Reize kann sie nun zumindest zuordnen. Gruselige Orte/Dinge zeige ich ihr, aber sie hat auch gelernt mir zu Vertrauen. Nur diese Verschenkekisten auf dem Gehweg sind eine dauerhafte Challenge.

    Wir sind aktuell relativ wenig unterwegs, kürzen könnte man nicht. Gehen über den Tag verteilt kleine kurze Runden a max 20 Minuten....danach ist er auch platt bzw wenn ich länger gehen würde wäre er total überreizt und würde wieder in alte Muster verfallen. Unser Tagesablauf ist deinem aber sehr ähnlich tatsächlich :) viel Ruhe bzw Ruhetage, immer die gleichen Runden, schauen dass sich der Stress nicht "stapelt". Aber dass ein Hund so vehement auf eine Pipistelle reagiert war mir neu.....

    Hallo Zusammen,


    aktuell haben wir hier seit drei Wochen einen Kandidaten auf der Pflegestelle der aktuell Fragen bei mir aufwirft.


    Den Rüden kenne ich schon seit er 4 Monate ist, da er mit seinen ursprünglichen Besitzern seit klein auf in der Hundeschule ist, bei der ich aushelfe. Der Hund ist nun knapp 1 1/2 Jahre alt und hatte schon immer Schwierigkeiten in der Umwelt und Reizverarbeitung. Wir sind hier große Schritte nach vorne gekommen, er ist nicht mehr komplett im Außen und verliert sich in den Reizen sondern sucht oft Rücksprache und Rückhalt und findet auch immer mehr Alternativlösungen. Nun hatten wir vor ca 2 Wochen schon eine Situation, die mir etwas komisch vorkam. Wir sind waren draußen unterwegs und er war an einer Pipistelle am schnüffeln, wurde dann innerhalb von Sekunden plötzlich total angespannt, ging in Duckstellung und wollte schnellstmöglich aus der Situation und nach Hause und wirkte total im Kopf verloren. Andere Reize und Trigger waren meiner Meinung nach nicht vorhanden, es war eine kurze ruhige Runde in bekannter Umgebung. Er war absolut nicht mehr ansprechbar, zog mit seinem kompletten Gewicht und halb eingezogener Route kopflos aus der Situation. Nachdem ich gemerkt habe dass er absolut nicht mehr an mir orientiert war und ich Ihn überhaupt nicht mehr erreichen konnte, sind wir natürlich direkt nach Hause.


    Seit diesem Ereignis wirkt er nun zunehmend "angeknipster" als vorher und meidet die Umgebung wo sonst immer unsere Runden gedreht wurden komplett. Er zeigt Meideverhalten und Beschwichtigung sobald es in Richtung dieser Runde geht und stemmt sich auch in die Leine. Wir gehen dort aktuell nun nicht mehr und müssen etwas ausweichen. Mir stellt sich die Frage, ob jemand schon mal eine ähnliche Situation schon hatte und wie Ihr damit umgegangen seid. Wir gehen aktuell eine andere Route, die Ihn natürlich aber mehr fordert da wir an der Hauptstraße entlang durch den Ort müssen und wir eigentlich kleinschrittig an Reize, die sich auf solchen Routen befinden, angehen wollten. Das er aktuell in der Pubertät ist kommt natürlich nochmal hinzu, aber ich habe noch nicht erlebt dass ein Hund aufgrund einer Markierung eines anderen Hundes so kopflos in "Angst" und Meideverhalten fällt wie er es getan hat.


    Ich freue mich auf Austausch, vielleicht haben ein paar von euch vllt etwas ähnliches erlebt und sehen das ganze evtl aus einem anderen Blickwinkel :)

    Ich kenne die Situation, auch ich war vermeintlich gut vorbereitet, hatte neben eigenen Hunden auch ein paar schwere Kaliber zur Pflege, hab Seminare und Vorträge besucht und diverse Praktika in Hundeschulen. Und doch hat mich mein Hund auf dem kalten Fuß erwischt.

    Auch bei uns gibt es Situationen in denen ich überfordert bin und nicht mehr weiter weiss. Es gab schon Sessions auf dem Balkon mit ganz viel Wein und Tränen, die pure Verzweiflung, das ganze Programm. Ich habe mir aber irgendwann vorgenommen, dadurch zu gehen, mit Ihm. Aufgrund seiner Rasse wäre er als Listenhund im Tierheim kaum bis gar nicht vermittelbar, und letztendlich war es meine Entscheidung ihn herzuholen. Nicht er hat an meine Türe geklopft und wollte hier mit mir wohnen, sondern ich habe das veranlasst. Das waren die Hauptgedanken die dazu geführt haben, noch mehr zu lernen und zu verstehen und mit Ihm den Weg zu gehen.

    Noch mehr von Ihm lernen, mich weiter belesen, mir verschiedene Meinungen und Sichtweisen anhören und letztendlich den Weg zu gehen der für uns passt. Und es wird langsam, von Tag zu Tag. Vieles hat mit der eigenen Einstellung / dem eigenen Mindset zu tun.


    Ich würde wie mein Vorgänger auch vorschlagen, eine Prioritätenliste zu machen. Ggf würde ich das alleine bleiben können priorisieren, einfach damit du raus kommst und Zeit für dich hast. Damit du entspannter und lockerer sein kannst. Evtl ist das der Weg, auf dem Ihr anfangen könnt und so die weiteren Probleme wie pöbeln etc mit der Zeit in den Griff bekommt. Man erwartet meistens zu viel, aber ich denke den Fehler macht fast jeder. Man muss auch Abstriche machen und seine Erwartungen und Vorstellungen etwas anpassen, damit man das Ziel gemeinsam erreicht

    Liebe alle,


    ich spiele mit der Überlegung nach einer Empfehlung einige Kurse der o.g. Hundeakademie zu belegen. Das Angebot sowie die Inhalte finde ich super ansprechend.


    Leider ist das nicht um die Ecke von mir, daher ist ein kurzes vorbeischauen für einen 2-stündigen Kurs beispielsweise nicht möglich. Andere, länger dauernde Kurse spielen sich teilweise im 4-stelligen Euro Bereich ab.


    Daher wollte ich euch mal fragen, ob evtl jemand schon mal einen Kurs belegt hat oder eigene Erfahrungen hat sammeln können?


    Liebe Grüße party-hat-dog-face

    Liebe SherlyH,


    vielen Dank für deine ganzen ausführlichen Infos! Bei mir ist privat einiges dazwischen gekommen, daher meine Antwort erst jetzt.


    Wir waren nun beim Tierarzt gewesen, und das Ergebnis kam gestern. Ich war auf alles gefasst aber nicht darauf, dass sein Allergie Test auf Schimmelpilze anschlug.


    Schimmelpilze???


    Hab natürlich mit der Ärztin lange drüber gesprochen, wir schmeissen vorsorglich alle seine Decken ausm Körbchen weg und ein neues bekommt er auch. Das aktuelle ist eh nicht das optimalste, daher ist es jetzt eh an der Zeit. Wir werden leider auch alle Möbel von der Wand rücken müssen um mal genau auf die Wände zu schauen. Wir hoffen natürlich ganz fest, dass uns dort kein Schimmepilz anlacht.

    die Joghurt Tube

    Kannst du mich bitte diesbezüglich aufklären :ugly:

    Es gibt zB bei Fressnapf oder Mega Zoo so kleine Tuben (ähnlich wie zB diese kleinen Sagrotanfläschchen aus dem DM). Die befüllt man im Regelfall mit Leberwurst oder Joghurt - quasi die Goodies aus der Tube.

    Hatten wir mal ne zeitlang, bis ich dem Puppi ausversehen das ganz Ding quer übers Gesicht gequetscht habe vor lauter Eifer. Seitdem bekommt er wieder seine Kekse und ich befülle das Ding mit Wasser für nervige Fremdhunde.

    Wir benutzen auch die Joghurt Tube mit Wasser gefüllt ;) Wenn sich Fremdhunde nicht durch einen Körperblock etc abschrecken lassen, werden sie halt nass.

    ist bei uns die letzte Wahl, tut mir auch Leid für den anderen Hund, ist aber im Zweifelsfall die sicherste Methode

    Hallo Schlaura,

    wir haben bei unserer Buffy Blut abnehmen lassen, welches ins Labor geschickt wurde und es kamen einige Allergien bei raus. Dagegen lassen wir sie nun desensibilisieren.

    Das mit der Blutabnahme hatte ich auch in Google gelesen. Ist ja schon mal gut, dass wir theoretisch hiermit mal anfangen könnten :)

    Viele Wege führen nach Rom, du wählst den mit dem dein Hund und vor allem DU dich am wohlsten fühlt.


    Spannend dass es heutzutage wirklich der Alphawurf noch so angewendet wird :wallbash:


    Ich persönlich kenne auch eine Hundeschule, die mit Leinenruck arbeitet, und das nicht zimperlich. Überhaupt nicht mein Ding und ICH würde mich mit meinem Hund nicht wohlfühlen. Wenn du nur abspulst was Trainer dir sagen aber mit deinem Mindset nicht dahinter stehst merkt das im Regelfall der Hund ganz schnell. Ich würde es ggf mal mit Körperblock versuchen? Vielleicht findest du ja einen Trainer der mit dieser Methode arbeitet.


    Puppi ist 3 Monate älter als deiner, aber bekommt langsam auch Anwandlungen, direkte Begegnungen nicht mehr so schnieke zu finden.


    Ich schaue immer, dass der Hund sich wohlfühlt und mit dem Kopf bei mir ist. Dafür weiche ich zur Not aus um einen größeren Radius zu schaffen, notfalls kehren wir auch um wenn ich weiss dass der andere Hund ungebremst in uns reinbrettern würde. Leider hatten wir auch 1-2 mal die Situation wo wir gar nicht ausweichen konnten. In dem Fall nicht zu viel Freiraum an der Leine, aber auch nicht die Leine kurz krallen und Zug draufbringen. Und dann im flotten Tempo aneinander vorbei.


    Versuch mal, mit dem richtigen Trainer eine Methode zu finden, bei der du dich wohlfühlst und die du deinem Hund ggü souverän vertreten kannst.