Im Gegensatz zu wahrscheinlich vielen anderen glaube ich tatsächlich an den Spruch aus deinem Titel - mir geht bzw erging es nämlich genau so. Mein alter Hund war das was man sich als Traumhund vorstellen kann - in jeder Alltagssituation in sich selbst ruhend, IMMER abrufbar, er hat Menschen von groß bis klein geliebt - wir waren in dem Großteil seiner Jahre nur "nackt" unterwegs. Ich kann mich gar nicht mehr dran erinnern, wann er das letzte mal ein Halsband oder eine Leine hatte. Umso schlimmer war der Schmerz als wir Ihn gehen lassen mussten. Was jetzt bei mir sitzt, ist sein komplettes Gegenteil - ein pubertierender Jungrüde von einem Jahr, der komplett reizoffen ist, geräuschempfindlich, unsicher und am Pöbeln - tagsüber bei Hundesichtung und Abends bei allem was sich bewegt. Und er bringt mich vollkommen an meine Grenzen. Ich habe ein super Seminar machen dürfen und bin in einer tollen Hundeschule mit Ihm - das einzige was ich dir mitgeben kann: Der Hund ist ein Spiegel deiner selbst. Ich merke teilweise gar nicht wie ich mich verspanne, wie meine Körperhaltung sich verändert und das sofort auf den Hund überspringt. Natürlich sind die ein oder anderen Sachen genetisch bedingt, jetzt kommt auch noch die Pubertät dazu - aber solange ich nicht der Fels in der Brandung für meinen Hund bin brauche ich gar nichts von Ihm verlangen. Das ist zumindest bei mir der Fall, also der Weg zu unserem Ziel fängt vor allem bei mir an, und das wird der schwerste Teil sein. Ich habe eine sehr kurze Zündschnur, vor allem wenn der Tag schon schiefläuft. Dann lasse ich mich gerne unbewusst von meiner Wut und meinem Ärger leiten. Es gab Tage da bin ich verzweifelt, und die wird es noch weiterhin geben. Aber ich halte mir das Sprichwort vor Augen und wir werden weiterhin daran arbeiten. Vielleicht soll der Weg so sein...und ein Tipp noch: Halte dir jeden Tag auch die noch so kleinen Fortschritte vor Augen, sonst verliert man sich selber und hat den Fokus nur noch auf den Sachen die nicht laufen