Beiträge von lia lu

    Spielzeug oder Zergel statt der Hände anzubieten fände ich weitaus besser.

    Also umlenken des Beißens auf Ersatzobjekt.

    Grundsätzlich habe ich keine guten Erfahrungen mit Ignorieren von selbstbelohnendem Verhalten bei Tieren gemacht.

    Ich würde auch eher richtiges Verhalten belohnen wollen, statt falsches zu bestrafen.

    Wenn der Welpe ein wenig sensibler ist, kann man mit Nackenpackereien, Schnauzengriffen und Wasserspritzen echt einiges anrichten und der Beziehung tut es grundsätzlich nicht gut.

    Selinchen, bitte vertraue auf dein Bauchgefühl!!! Wenn deine Tochter vor etwas richtig große Panik hätte, würdest du sie dazu zwingen? Oder würdest du Wege finden, sie in ihrem Tempo daran gewöhnen, es zu erkunden oder würdest alternative Optionen suchen , die ihr keine Angst machen würden.

    Ich wäre mir sicher, dass du so handeln würdest und es nicht übers Herz brächtest, deine Tochter zu etwas zu zwingen, wovor sie panische Angst hätte.

    Und genau das gleiche gilt für den Hund auch.

    Auch wenn ein Tier "nur ein Tier ist" hat es im Grunde genommen die gleichen Bedürfnisse und Emotionen wie wir Menschen auch.

    Natürlich gibt es Unterschiede zwischen Mensch und Hund aber Angst und Bindungsbedürfnis sind schon sehr universelle Emotionen.

    Ich weiß du magst diese Vermenschlichung von Tieren nicht so gerne, aber vielleicht tust du dich wirklich einfacher, in deiner vollen Empathie zu bleiben, wenn du dir vorstellst, Molly wäre ein menschliches Baby.

    Auch wenn die Trainerin total sympathisch und bemüht ist, würde ich ich hier eine Grenze ziehen und nur soweit mitgehen, wie es sich für mich gut anfühlt. In Panik lernt man wirklich nicht.

    Stell dir vor, die Kinderärztin würde zB behaupten, deine Tochter müsste jede Nacht alleine durchschlafen und auch wenn sie aufwache und weine, dürftest du nicht zu ihr gehen und für sie da sein. Da würdest du den Blödsinn ja auch nicht mitmachen, egal wie kompetent und sympathisch sie dir sonst erschiene.

    Mein Hund war ja beim Einzug natürlich kein vergleichbares Kaliber mit Molly. Er war nur sehr ängstlich und unsicher.

    Dennoch war damals die Erkenntnis, den Fokus auf den Beziehungsaufbau zuhause bei uns in gewohnter und geschützter Umgebung zu lenken und zu Lernendes vorher dort wiederholt zu üben, bevor wir es langsam steigernd im Außen festigten, ein absoluter Gamechanger.

    Lernen in absolutem Stress findet meiner Meinung nach nicht statt.

    Bei einem Menschen in ähnlichem Zustand sollte dieser nicht nur zur Verhaltenstherapeutin gehen, sondern auch zum Psychiater sprich medikamentös unterstützt werde, wäre meine Einschätzung. Daher denke ich auch, dass das bei einem Hund in dieser Situation sinnvoll wäre. Gibt es Verhaltenstierärze in deiner Nähe?

    Ich kannte mal eine Hündin, die im Umgang mit anderen Hunden eigentlich sehr sozial war, nur Welpen gingen gar nicht. Sie hätte die nicht gleich beschädigend zerlegt, aber unprovoziert bei Sichtung sofort auf den Rücken gelegt hätte sie die schon. Sobald es Junghunde waren, war sie wieder total zuverlässig im Umgang. Die Hündin wuchs ohne Mutter und ohne Geschwister auf, da als Miniwelpe ausgesetzt.

    Also Hündinnen, die gerade bei fremden Welpen schwierig sind, scheinen nicht völlig außergewöhnlich zu sein.


    Ich kann übrigens verstehen, dass man nach so einem Vorfall erst mal das Vertrauen in seinen Hund verliert und dass man als Hundeanfänger so etwas auch nicht kommen sieht, wenn der Hund vorher keine Anzeichen gezeigt hat. Und man kann so einen Hund mit Engagement und etwas Trainerunterstützung mit Sicherheit auch als Anfänger führen.

    Wo sollen denn die ganzen Havaneser herkommen, die lt DF scheinbar die einzigen möglichen Anfängerhunde sind? Und wo sollen denn all die Plätze für die etwas schwierigeren Hunde herkommen, die lt DF immer sofort abgegeben werden müssen?

    Hier sind scheinbar viele als Hundeprofis vom Himmel gefallen und haben anfangs auch keine Fehler bei ihren Hunden gemacht.

    Ich fand die Kommentare und wie man dir hier zusetzt ja zum Teil richtig schlimm, aber jetzt lese ich auch langsam raus, dass dir leider wirklich jegliche Empathie für Tiere fehlt.

    Ich vermute, du bist selbst ohne Haustiere aufgewachsen?

    Ich bin mir echt nicht sicher, ob du das mit Trainerin noch lernen kannst, wenn dir das so grundlegend fehlt.

    Falls du dich für eine Abgabe von Molly entscheidest, bitte bitte nimm dir auch kein anderes Haustier. Sieh es als Lernprozess, dass du einfach kein Tiermensch bist.


    Ich habe meinen Hund damals mit 16 Wochen übernommen, weil ich dachte, da kann ja noch nicht so viel kaputt sein. Die Vorbesitzer*innen waren bissi dämlich und hatten so abstruse Vorstellungen von eingerollter Zeitung und Wasserspritzen bei der Welpenerziehung aber es waren absolut keine Unmenschen.

    Der Hund war psychisch dann tatsächlich in einem Zustand, wie ich es nur von einem rumänischen Direktimport erwartet hätte. Massive Ängste zB vor Wasser, Metallschüsselbn, neuer Umgebung, keine Ahnung von Objektspiel und Interaktion mit Menschen, usw. Ich konne mir nicht mal durch die Haare fahren, ohne dass er extremes Meideverhalten zeigte. Früher dachte ich, was wurde dem Hund nur angetan. Heute glaube ich, es brauchte dazu nur einen sensiblen Hund und ein bissi Wasserspritzen, Bestrafen und mit der eingerollten Zeitung erschrecken...

    Einer unserer absoluten Durchbrüche in unserer Beziehung waren Zerrspiele. Er musste das von Grund auf lernen. Wir zergelten anfangs mit einem alten Baumwollstoffstück und ich war sehr vorsichtig, saß am Boden und bestätigte flüsternd. Den Moment als er das erste Mal bissi zergelte und gewann werde ich mein Lebtag nicht vergessen. So deutlich sichtbar war das Vertrauen und der Stolz und der Zugewinn an Selbstbewusstsein bei diesem Hund in diesem Augenblick.

    Also bei meinem Hund wäre das absolut kontraproduktiv gewesen und hätte eskalierend statt deeskalierend gewirkt. Meiner war natürlich unsicher statt aufdrehend, aber trotzdem trug alles, was mit Griff ans Halsband und Manipulation im Nacken zu tun hatte, echt nicht zur Beruhigung bei.

    Wir haben deshalb mit Brustgeschirr geführt.

    Grundsätzlich bin ich kein Freund davon, den Hund ihn belastende Situationen massiv auszusetzen und ewig in diesem Stress bleiben. Für mich hört sich das Beruhigen dann immer eher nach Resignation an, als nach echtem Lernen.

    Ich habe viel bessere Erfahrungen mit achtsamer Gewöhnung und Alternativverhalten etablieren gemacht.

    Deutscher Schäferhund, da gibt es einen großen Züchterpool und man findet auch gesunde Elterntiere.

    Staffordshire Terrier - allgemein robust

    Wie hier wohl bekannt ist, bin ich ja eine absolute Amstaff Liebhaberin. Aber als allgemein robust empfinde ich die nicht, wenn damit gesund gemeint ist. Ich hab kaum ein Exemplar kennen gelernt, dass wirklich gar keine Hautprobleme hatte. Und Allergien haben sie meiner Meinung nach auch oft.

    Ich hatte ja selbst jahrelang einen Amstaff Rüden. Dieser war absolut verlässlich mit ihm bekannten Hunden, auch intakten Rüden.

    Von fremden Hunden duldete er keine Unterschreitung seiner Individualdistanz, egal welchen Geschlechts. Fremde Hunde konnten zu bekannten Hunden gemacht werden.

    Das bzgl. eures Beispiels mit dem Verhalten gegenüber der elterlichen Hunde.

    Ich habe schon öfters die Beobachtung gemacht, dass diese Rasse zwischen bekannten und fremden Hunden stark unterscheidet.


    Wie zeigt sich die Aggression bei Hundesichtung eigentlich genau? Richtig rückwärtsgerichtet gegen euch? Er versucht euch zu beißen? Er springt euch an? Er bellt? Wie kann ich mir das vorstellen?


    Ich würde mir an eurer Stelle auch unbedingt von einem Trainer helfen lassen, damit sich die Probleme nicht zu sehr festigen.


    Alles Liebe!